30 Jahre "Gummi, Gummi"

Rund 200.000 Besucher von 1. bis 4. Juni in Reifnitz zum Jubiläumstreffen erwartet

Wenn „der See ruft“, pilgern jedes Jahr hunderttausende GTI-Jünger nach Reifnitz an den Wörthersee. Das GTI-Treffen feiert sein rundes Jubiläum. Bereits zum 30. Mal treffen die Fans des Kultautos am Südufer des Sees zusammen. Dabei war es eher ein Zufall, der sich zum größten Automarkentreffen Europas entwickelte. Was als touristische Maßnahme zur Belebung der Vorsaison begann, wurde zu einem Mekka für Fans von starken Motoren, rauchenden Reifen und Autotuning.

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Die Idee des GTI-Treffens – das mittlerweile in „Auto-News“ umbenannt wurde – stammt vom Schauspieler Erwin Neuwirth, der in den 80iger Jahren in Reifnitz ein kleines Cafe betrieben hat. Der damalige Bürgermeister von Maria Wörth, Nikolaus Lanner, war von der Idee so begeistert, dass er das erste GTI-Treffen initiierte und mittlerweile ist es aus dem Ort nicht mehr wegzudenken.

Und seit damals hat sich im Grunde - außer der Besucherzahl von gezählten 85 Teilnehmern - nicht viel geändert: Sehr viele PS, fast genauso viel nackte Haut, aufgemotzte Motoren und Auspuffanlagen. Nur mit dem Unterschied, dass eben hunderttausende GTI-Jünger an den Wörthersee pilgern, um sich ihrer gemeinsamen Leidenschaft hinzugeben: dem Golf GTI.

Was des einen Freud’, ist des anderen Leid: Hotellerie und Gastgewerbe dürfen sich über volle Quartiere und einen hohen Umsatz in der sonst schwachen Vorsaison freuen, doch die betroffenen Anrainer fühlen sich jedes Jahr vom Lärm belästigt und gestört. Seit 1997 tritt die Gemeinde mit Bürgermeister Adolf Stark als offizieller Veranstalter an. Da wohnen zwei Seelen in meiner Brust“, so der Bürgermeister. Ein Prozentanteil der Anrainer verdient mit der Veranstaltung Geld, der zweite Teil muss mit Einschränkungen rechnen. Schätzungsweise werden rund 50.000 Betten bei der Veranstaltung belegt sein. Damit hat sich das GTI-Treffen zu einem wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region entwickelt.

"Gummi, Gummi" und ein Todesfall
Doch die immer größeren werdenden Teilnehmermassen am GTI-Treffen brachten nicht nur immer Freude, sondern auch eine Vielzahl an Problemen mit. Das Treffen wird jährlich von zahlreichen Strafmandaten, Anzeigen und Führerscheinabnahmen, hauptsächlich wegen Alkoholisierung am Steuer, Geschwindigkeitsübertretungen und Schlägereien überschattet. 1992 haben wegen Alkoholexzesse und Erregung öffentlichen Ärgernisses der Bürgermeister und die Bezirkshauptmannschaft das Treffen kurzfristig verboten, es fand es dennoch inoffiziell statt. Vor allem das das berühmt-berüchtigte "Gummi, Gummi" erregt die Gemüter und die Polizei. 2007 gab es auch einen Todesfall im Rahmen des GTI-Treffens. Ein damals 18-jähriger VW-Fan aus Oberösterreich ertrank im Hafnersee bei Keutschach.

Laut Exekutive ist es in den letzten Jahren das Event etwas „ruhiger“ geworden. Die Polizei nahm vermehrt Alkoholkontrollen vor und ist mit rund 300 Beamten vor Ort. Es gab sogar Lob der Polizei für die Veranstaltungsteilnehmer, die ein "vernünftiges und gesittetes Verhalten" an den Tag gelegt hätten. Man ist sehr gespannt auf das Jubiläumstreffen, ob dieser Trend anhält.

Das Jubiläumsprogramm
Rund 110 Aussteller haben sich für das 30. Treffen angekündigt, sie bieten alles rund ums Auto an. Die Unternehmen VW, Audi, Skoda und Seat haben große Ausstellungsflächen gemietet, Pirelli und VW treten außerdem als Hauptsponsoren auf. Volkswagen wird sogar die Weltpremiere des 235 PS starke Jubiläums-GTI "Edition 35" in Reifnitz feiern.

Die offizielle Eröffnung findet am Mittwoch (1. Juni) um 20 Uhr durch Bürgermeister Adolf Stark statt. An den darauf folgenden Tagen wird täglich ein umfangreiches Programm geboten - wie Live-Acts, Gogos, Käfer-Doppelsitzer-Drift-Shows und Doppelsitzer-Kart-Shows mit Besuchern, Sexy Car-Wash, eine Motorrad Freestyle-Show oder die „Gummi, Gummi“ und Burn-Out- Shows mit speziell umgebauten VW- Fahrzeugen.

Für alle „Nicht-GTI-Fans“ heißt es: der Region großräumig ausweichen.

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Wörtherseetreffen 2011

Kommentare

Porleten Da treffen sich alle Golf, A3, ... Porleten. Kurz gesagt die ganze Österreichische unterschicht.

Brumm brumm Warum sich die Anreiner da so beschweren versteh\' ich nicht. Es gibt doch überall Festlichkeiten, die auch mal laut werden können. Hab\' mich ja auch noch nie über das Feuerwehrfest beim benachbarten Gasthof aufgeregt, obwohl die grölenden, leicht angetrunkenen Herrschaften durchaus mit den Motorengeräuschen mithalten können.

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