Grüne bekommen neue Jugendorganisation

Name und Führung aber noch unklar

Die Jungen Grünen möchten einen klaren Schlussstrich unter die internen Konflikte der letzten Monate setzen. An diesem Wochenende findet ein Bundeskongress statt, bei dem der Bundesvorstand und weitere Anhänger der Jungen Grünen zur KPÖ übertreten werden. Der überbleibende Teil der Jugendorganisation ist derzeit um einen Neustart bemüht und möchte die Grünen weiterhin unterstützen.

von Neustart - Grüne bekommen neue Jugendorganisation © Bild: Junge Grüne / Lukas Wurzinger

"Wir machen weiter", betonten die beiden Aktivisten Naomi Sametinger und Philipp Eikenberg im Gespräch mit der APA. "Der Bundesvorstand hat gekonnt inszeniert, dass die Jungen Grünen zur KPÖ wechseln werden. Dies trifft nur teilweise zu. Es gibt jedoch einen großen Teil der Jungen Grünen, der weiter motiviert ist, mit den Grünen zusammenzuarbeiten", stellte Eikenberg klar.

Name und Führung noch unklar

Wie die Jugendorganisation in Zukunft heißen wird und wer die Führung übernehmen wird, sei derzeit noch unklar. Sametinger und Eikenberg sind jedenfalls erfreut darüber, dass nach Wochen der internen Organisationsarbeiten nun die Partei aktiv auf sie zukomme. "Es gibt ein starkes Zeichen von der grünen Spitze, dass sie weiterhin eine eigenständige, kritische Jugendorganisation haben möchte", betonte Sametinger.

»Was wir aber nicht akzeptieren wollen, ist, dass viele junge Leute einfach die Motivation verloren haben«

Die jungen Aktivisten akzeptieren, dass ein Teil der Jungen Grünen zur KPÖ wechseln möchte. "Was wir aber nicht akzeptieren wollen, ist, dass viele junge Leute einfach die Motivation verloren haben", betonten beide. Es gebe eine große Gruppe an engagierten Jugendlichen, die sich aus dem internen Konflikt rausgehalten habe und schließlich ganz weggefallen sei. Dies sei "sehr bedauerlich" und deshalb gehe es derzeit darum, diese jungen Menschen wieder zu motivieren und zu organisieren.

»Die Monate, in denen sich die Jungen Grünen primär mit sich selbst beschäftigt haben, müssen jetzt vorbei sein«

"Die Monate, in denen sich die Jungen Grünen primär mit sich selbst beschäftigt haben, müssen jetzt vorbei sein", meinte Eikenberg. Der Bundeskongress am Wochenende sei zweitrangig, das Wichtige sei die Nationalratswahl in zwei Monaten. Hier gelte es die Grünen bestmöglich zu unterstützen und eine schwarz-blaue Koalition zu verhindern. "Wir unterstützen die Grünen, weil uns eine gerechte Gesellschaft wichtig ist und weil wir nicht zulassen werden, dass Menschenrechte ausgehöhlt werden und dass auf die Schwächsten der Gesellschaft getreten wird", so Eikenberg.

Rechtsruck verhindern

Eine schwarz-blaue Koalition wäre laut den Aktivisten eine Attacke auf den Sozialstaat. ÖVP-Chef Sebastian Kurz habe "bisher ausschließlich Wahlkampf betrieben. Das einzige, das er in der Außen- und Innenpolitik geschafft hat, ist Europa und das soziale Klima zu gefährden", kritisierte Eikenberg. Ziel der Jungen Grünen sei es, eine solidarische Gesellschaft zu schaffen und den Rechtsruck der Gesellschaft zu verhindern. "Wir brauchen eine soziale Kraft im Land", so Sametinger.

Alte "Junge" rechnen mit breiter Zustimmung für KPÖ PLUS

Während eine neue Jugendorganisation für die Grünen aufgebaut werden soll, rechnet die Noch-Bundessprecherin der von der Bundespartei ausgeschlossenen Jungen Grünen Flora Petrik mit einer "breiten Zustimmung" für die Wahlplattform KPÖ PLUS beim Bundeskongress dieses Wochenende.

Junge Grüne als parteiunabhängiger Verein?

Die Unterstützer rund um Petrik würden nicht Mitglieder der KPÖ, sondern gründeten gemeinsam mit dieser die neue Plattform PLUS, betonte ein Sprecher der Jungen Grünen am Samstag gegenüber der APA. Wie es mit dem Verein "Junge Grüne" an sich weitergeht, werde am Wochenende von den Mitgliedern beschlossen. Petrik geht davon aus, dass er als parteiunabhängiger Verein weiterbestehen wird.

»Viele setzen keine Hoffnung mehr in die Grünen, etwas grundlegend zu verändern«

"Viele setzen keine Hoffnung mehr in die Grünen, etwas grundlegend zu verändern", glaubt Petrik, die bei der KPÖ PLUS auf dem zweiten Listenplatz hinter dem langjährigen KPÖ-Bundessprecher Mirko Messner kandidieren will. "Die Grünen sind eine Partei geworden wie jede andere", befand sie in einer schriftlichen Stellungnahme. Von der neuen Jugendorganisation, die nun aufgebaut werden soll, erwartet Petrik offenbar nicht viel: "Nachdem die Partei monatelang versucht hat, den Verein Junge Grüne zu zerstören, gründet sie sich jetzt offenbar eine 'JVP auf Grün'."

Felipe: Künftig bessere Vernetzung mit Jugendorganisation

Grünen-Chefin Ingrid Felipe will mit der neuen Jugendorganisation der Partei, die nun aufgebaut werden soll, einiges "besser machen" als bisher. Es gehe etwa um eine bessere Vernetzung und einen intensiveren Austausch auch mit den Landesorganisationen, sagte Felipe der APA am Samstag. Kritisches Denken sei durchaus erwünscht.

»Kritisch zu sein ist in der DNA von Grünen«

Nach den Bröseln mit den bisherigen Jungen Grünen wurde den Grünen mitunter vorgeworfen, keine Kritik der Jugend zu vertragen. "Grün und kritisch, das ist fast redundant", entgegnete Felipe. Kritisch zu sein, sei "in der DNA von Grünen", meinte die Parteichefin. Dementsprechend habe sie kein Problem mit einem "strukturierten Austausch", versicherte sie.

KPÖ Plus "in Ordnung"

Dass sich nun einige der bisherigen Jungen Grünen für eine "andere politische Idee" engagierten - es wird eine neue Plattform mit der KPÖ gegründet - sei in Ordnung, weint Felipe dem Bundesvorstand rund um Flora Petrik offenbar keine Träne nach. Sie würde sich aber wünschen, dass diese den Namen "loslassen", denn "wo Grün draufsteht, sollte Grün drin sein", befand Felipe.

Wahlkampf ohne Jugendorganisation

Dass die Grünen im Wahlkampf nun ohne Jugendorganisation dastehen, sieht Felipe nicht so tragisch: Wichtig sei es, sichtbar zu machen, dass es bei den Grünen viele junge Menschen gebe, die für grüne Themen brennen und sich engagieren. Nach Gesprächen mit interessierten Aktivisten und Grünen Jung-Politikern soll es Mitte August ein Vernetzungstreffen geben, wo sich die neue Jugendorganisation eine Struktur geben soll. Felipe will sich dabei heraushalten, könne man doch so etwas nicht von oben vorgeben.

Bessere Vernetzung zwischen der Jugendorganisation und Mutterpartei,

Dass es seitens der Parteispitze unter Eva Glawischnig zu wenig Austausch mit der Jugend gegeben haben soll, wies Felipe als "ungerecht" zurück. Sie sei damals wie heute in einem "sehr guten und engen Austausch" mit den Jungen. In Zukunft solle es eine noch bessere Vernetzung zwischen der Jugendorganisation und der Mutterpartei, etwa auch auf Landesebene, geben.

Kommentare

Brigitte Simmer

das ist doch unsinn! wer von den jungen grünen tritt der KPÖ bei? es wird eine plattform+ gegründet, die bei dieser wahl gemeinsam mit einer offenen liste antritt! ich wüsste niemanden bei den jungen grünen, der der KPÖ beitritt!

bitte in zukunft mal mit recherche versuchen!

Schisser

stell mir das herrlich vor, diese grünen bobo-kinder, die schon mit goldenen löffel im mund geboren wurden bei der kpö.

die beschliessen ihr kampfprogramm: mindest löhne für arbeiter, , günstiger Wohnraum und da sitzen die ex-grünen bobos dort mit ihren apple-geräten, den luxusklamotten und der dachgeschosswohnung vom papa und stimmen zu: jo, endlich wird was für die armen gemacht. eat the rich

Haben diese Kid's keine Eltern die Ihnen sagen "Kinder verschwendet's nicht eure Zeit.. machts was aus euren Leben!" ?

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