Große Aufregung um ein Wiener Labor: Plasmazentrum bestreitet Doping-Vorwürfe

Soll Sportler beim Blut-Doping geholfen haben

Seit Tagen gibt es Vorwürfe in Sachen Blutdoping gegen das Wiener Plasmaspende-Unternehmen Humanplasma in Wien-Alsergrund. Nun bestritt Lothar Baumgartner, Geschäftsführer von Humanplasma und ärztlicher Leiter von Plasmapherese-Zentren des Unternehmens, die Anschuldigungen vehement: "Unser Unternehmen stellt ausschließlich Plasma zur therapeutischen Anwendung und zur Herstellung von lebensrettenden Medikamenten sowie Thrombozyten-Konzentrate her. Diese Produkte dienen ausschließlich streng medizinisch indizierten Anwendungen wie der Behandlung von schwer chronisch kranken Patienten, von Unfallopfern und zu intensivmedizinischen Behandlungen."

Baumgartner weiter: "Nach allen mir bekannten medizinischen Information ist es im Übrigen auch völlig abwegig, solche Präparate in irgendeiner Form mit Leistungssteigerung in Verbindung zu bringen." Aus Blutplasma werden Blutgerinnungsfaktoren und andere Inhaltsstoffe gewonnen, die in der Medizin - zum Beispiel zur Behandlung von Blutern - benötigt werden.

Das Unternehmen Humanplasma biete keine Vollblutspenden an, hieß es in der Aussendung weiter. Das sei auch nie angeboten worden. Auch eine Eigenblutspende werde nicht offeriert. Baumgartner: "Wir sind ein Plasmaspendezentrum, aber kein 'Labor'. Es gibt in unserem Zentrum auch kein 'Labor', auch in der Vergangenheit hatten wir keine solche Einrichtung." "Ich kann guten Gewissens erklären, dass das Unternehmen Humanplasma nur Plasmaprodukte und Thrombozyten-Konzentrate anbietet, und dass diese Produkte für die Versorgung von schwer kranken Menschen dringend benötigt werden", erklärte Baumgartner abschließend.

Die "Humanplasma Gesellschaft m.b.H" mit Sitz in Wien-Alsergrund in der Alserbachstraße hat laut Firmenbuch zwei Gesellschafter: Eine "Jehi-Razon-Privatstiftung" (Anteil: 20 Prozent) und eine "K&M-Privatstiftung" (Anteil: 80 Prozent). Als Geschäftsführer sind Lothar Baumgartner und Rudolf Meixner eingetragen. Sowohl die "Jehi-Razon-Privatstiftung" als auch die "K&M-Privatstiftung" haben ihren Sitz in Gmunden, an der selben Adresse. Beide Stiftungen sind laut den Unterlagen auch an der "EBPS Blood and Plasma Service GmbH" beteiligt.

(apa/red)