KH Nord -
Der Umzugsplan steht

Im September 2019 wird das Wiener Krankenhaus Nord nach jetzigem Stand im Vollbetrieb sein.

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Die ersten Patienten sollen schon im Juni im neuen Großbau in Floridsdorf behandelt werden. Davor müssen drei komplette Spitäler, zig Abteilungen anderer Standorte sowie mehr als 2.000 Mitarbeiter übersiedeln. Das passiert ab Ende Mai - und soll laut KAV-Führung in nur vier Wochen über die Bühne gehen.

Ein derartiger Mammut-Umzug sei eine diffizile Angelegenheit und bedürfe einer genauen "Choreographie", betonte die Spitze des Krankenanstaltenverbunds (KAV) am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Denn es müsse garantiert werden, "dass während der Betriebsaufnahme keine Versorgungsengpässe entstehen", wie der stellvertretende Generaldirektor Herwig Wetzlinger unterstrich.

Umzug erfolgt in vier Etappen

Das sei durchaus eine Herausforderung, denn mit der Semmelweis-Frauenklinik, dem Orthopädischen Spital Gersthof und dem Krankenhaus Floridsdorf ziehen gleich drei Häuser zur Gänze in das neue KH Nord um. Dazu kommen mehrere Abteilungen aus dem Otto-Wagner-Spital und dem Krankenhaus Hietzing, Kinderbetten aus der Krankenanstalt Rudolfstiftung und dem Wilhelminenspital sowie ein Teil der Unfallchirurgie aus dem Donauspital.

Der Umzug erfolgt in vier Etappen im Wochentakt, dauert also insgesamt einen Monat. Begonnen wird mit dem KH Floridsdorf, um gleich einmal ein ganzes Spital im Haus zu haben, wie der medizinische Direktor des KAV, Michael Binder, erklärte. Immerhin sollen schon Anfang Juni die ersten Patienten an der Brünner Straße versorgt werden. Parallel dazu folgen dann sukzessive die anderen Standorte bzw. Abteilungen, wobei die Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Unfallchirurgie komplett neu aufgebaut werden.

Detailplanungen für die Übersiedelungen

Laut KAV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb sollen die Detailplanungen für die Übersiedelungen bis Mitte Dezember stehen: "Dann weiß jede Abteilung und jeder Mitarbeiter den genauen Tag, wann er umsiedeln wird." Fix ist, dass Patienten nicht übersiedelt werden - mit Ausnahme von gehfähigen Psychiatriepatienten. Um Interieur, EDV und Medizintechnik müssen sich die Möbelpacker übrigens nicht kümmern. Sie werden für das KH Nord neu und einheitlich angeschafft.

Die Vorbereitungen für die Patientenversorgung - erwartet werden 46.000 stationäre Aufnahmen und 250.000 Ambulanzbesuche pro Jahr - laufen abseits der Umzugsplanungen bereits auf Hochtouren. Mitarbeiterschulungen finden laufend statt, der technische Betrieb wurde großteils bereits hochgefahren. Im September wurden zudem Herz-Lungen-Maschinen, ein Hybrid-OP-Tisch sowie Magnetresonanz- und Computertomographen geliefert. Ernst wird es dann ab April 2019: Dann beginnt die klinische Betriebssimulation - also das Üben des Echtbetriebs mit Scheinpatienten.

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), der wie die grüne Gesundheitssprecherin Birgit Meinhard-Schiebel ebenfalls an der Präsentation teilnahm, versicherte heute einmal mehr, dass zuletzt genannte Kosten und Zeitrahmen eingehalten würden. Hacker hatte der KAV-Spitze die Vorgabe gemacht, dass die Endkosten des Spitals nicht über der Summe von 1,341 Mrd. Euro liegen dürfen.

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