Griechenlands unbekannte Seite

Kilometerlange Sandstrände, geschichtsträchtige Orte und feinste griechische Küche: Die Region Messenien am südwestlichen Peloponnes blieb bisher vom Massentourismus weitgehend verschont.

von Reisen - Griechenlands unbekannte Seite © Bild: iStockphoto.com

Loula kocht von Herzen gerne. Sie ist Köchin in einem Restaurant, zusätzlich bereitet sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Anna und Gästen typische griechische Gerichte zu. Gekocht wird in einem traditionellen Natursteinhaus mit sensationellem Blick über das Meer. Ursprünglich wohnte der Baumeister von Costa Navarino in diesem Haus.

© Messinian Authenticity Loula (li.) und Anna kochen mit Gästen traditionelle griechische Gerichte

Costa Navarino liegt am südwestlichen Peloponnes. Seit rund einem Jahrzehnt entsteht hier eine gehobene Urlaubsdestination für all jene, die eine geschichtsträchtige griechische Region und lange Sandstrände erleben wollen.

Initiator von Costa Navarino ist Vassilis Constantakopoulos. Er wurde in der Region geboren, mit 18 Jahren heuerte er erstmals auf einem Schiff an. 1974 gründete er schließlich die Costamare Shipping Company, die aktuell 78 Containerschiffe betreibt. Mit dem Geld erfüllte er sich auch seinen Traum: einen touristisch bedeutsamen Ort in der Region Messenien und damit Arbeitsplätze für die Einheimischen zu schaffen.

© iStockphoto.com Neokastro ist die am besten erhaltene Festung Griechenlands

Mittlerweile besteht Costa Navarino aus zwei riesigen Ressorts mit insgesamt 776 Wohneinheiten und zwei Golfplätzen. Zwei weitere Golfplätze sowie ein neues Areal, die Navarino Waterfront mit lagunenartigen Pools werden das Angebot schon bald erweitern.

In die Privatvillen mieten sich auch immer wieder Berühmtheiten ein. So verbrachte etwa der Fußballstar Cristiano Ronaldo mit seiner Familie hier seinen Urlaub und unterschrieb dabei seinen Juventus-Turin-Vertrag.

Sandstrände und Olivenbäume

Die Region ist geprägt von Olivenhainen. Die weltweit bekannten Kalamata-Oliven und das Öl daraus stammen von hier. Denn mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 25 Grad und vielen Sonnentagen, gleichzeitig aber auch ausreichend Niederschlag, herrscht in Messenien das ideale Klima für diese Bäume.

© Shutterstock.com In der Region wachsen vor allem Olivenbäume

Vor allem das hochwertige Olivenöl ist dementsprechend in fast allen griechischen Gerichten, die Loula mit den Gästen zubereitet, zu finden. Sei es im Tsatsiki oder im griechischen Salat. Nur die Hilopites, die traditionellen Nudeln aus Mehl, Eiern, Milch und Salz, kommen ganz ohne das Öl aus.

Das Steinhaus des ehemaligen Baumeisters liegt am Rande von Pylos. Knapp über 5.000 Einwohner leben in der kleinen Hafenstadt, in deren unmittelbarer Nähe sich gleich mehrere Attraktionen befinden.

© costanavarino.com Der Turm steht im Zentrum Costa Navarinos

Die Voidokilia-Bucht, die wegen ihrer Form auch Omega-Bucht genannt wird, wurde bereits vom altgriechischen Dichter Homer erwähnt. Feiner Sandstrand, türkisblaues Wasser und am Felsen gegenüber sind noch die Überreste des alten Kastells zu erkennen. Die Bucht ist Naturschutzgebiet und so gibt es auch weder Cafés noch Restaurants an diesem Traumstrand. Am schönsten ist sie in der Nebensaison, wenn nur wenige Menschen hier sind.

© News/Karin Netta

Nicht weit entfernt, auf einem Hügel über Pylos, befindet sich die Burg Neokastro. Sie wurde 1573 erbaut und spielte während der Schlacht von Navarino eine bedeutende Rolle. Sie ist auch eine der am besten erhaltenen Festungen Griechenlands. Der Besuch des kleinen Museums gleich nach dem Eingang lohnt sich. Hier sind die archäologischen Funde der Region ausgestellt und werden erklärt.

Huhn und Hilopites

Loula schreckt die Hilopites nach dem Kochen kurz mit kaltem Wasser ab. Dann werden alle Gerichte - wie in Griechenland üblich - in die Mitte des Tisches gestellt. Jeder kann sich so nehmen, was er möchte.

Und was schmeckt ihr davon am besten? "Alles", sagt Loula und nimmt noch das Huhn in roter Tomatensauce aus dem Ofen.

Tipp: Sportlich und luxuriös

Costa Navarino liegt rund 270 Kilometer von Athen entfernt am südwestlichen Peloponnes. Seit einigen Jahren wird das Gebiet touristisch als Premium-Destination erschlossen. Mittlerweile gibt es hier zwei weitläufige Hotelanlagen: The Romanos ist ruhiger und luxuriöser und vor allem für Paare geeignet. The Westin Resort (ab 250 Euro für zwei Personen/Nacht) ist dagegen sportlicher und mit seinen Kinderclubs sehr familienfreundlich. Es stehen sowohl Zimmer, aber auch Suiten mit Privatpool, sowie bis zu 600 Quadratmeter große Villen mit riesigem Pool zur Verfügung. Mit den Navarino Residences besteht auch die Möglichkeit, ein Apartment (120 Quadratmeter ab 450.000 Euro) oder gleich eine Villa zu kaufen. Es gibt einen 4.000 Quadratmeter großen Spabereich und derzeit zwei Golfplätze. www.costanavarino.com

© costanavarino.com/ISV Architects

Essen. Es gibt 13 Restaurants. Besonders stimmungsvoll ist das Barbouni, das direkt am Strand liegt.

Anreise. Aegean Airlines fliegt direkt von Wien nach Athen. Am Flughafen ein Mietauto nehmen, da man so auch die Region am besten erkunden kann. Bis zur Costa Navarino sind es rund drei Stunden Fahrzeit.