Granate in Wiener Wohnung explodiert: Mädchen tot, Freund schwerst verletzt

Paar wollte Sprengsatz offenbar entschärfen Politischer Hintergrund wird ausgeschlossen

Granate in Wiener Wohnung explodiert: Mädchen tot, Freund schwerst verletzt

Bei dem Sprengsatz handelte es sich nur um das Geschoss, erklärte der Beamte. Der etwa 80 Zentimeter lange, zugehörige Triebsatz sei nicht dabei gewesen. Optisch ähnle das einer "überdimensionalen Gewehrkugel". Im Zündsatz hätten sich nur "sechs bis acht Deka Sprengstoff" gefunden, sagte er. K. habe das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg erst am Montag im steirischen Mürzzuschlag gefunden. Auch etwa zehn bis 15 Gewehrpatronen, die ebenfalls von dort stammen, wurden in der Wohnung sichergestellt.

Ein politischer Hintergrund, etwa aus dem rechtsextremen Milieu, liege nicht vor, betonte Krajcsy. Der junge Mann sei nur am Geschoss selbst interessiert gewesen, weshalb er dieses auch entschärfen wollte. Der Unfall habe sich aus "Sammlerleidenschaft, gepaart mit unglaublichem Leichtsinn" ereignet: "Das Mädchen hat gehalten und er hat gebohrt."

Der 21-Jährige, der ohne Beschäftigung ist, erlitt bei der Explosion akut lebensbedrohende Verletzungen, sagte Krajcsy. An den Beinen habe er offene Trümmerbrüche, an der Lunge und am Kopf sei er ebenfalls schwer verletzt. Derzeit liege er im Wiener AKH im künstlichen Tiefschlaf.

Seine Freundin Daniela, eine Schülerin aus Winzendorf in Niederösterreich (Bezirk Wiener Neustadt), starb an Ort und Stelle. Ihr wurden bei der Explosion mehrere Gliedmaßen weggerissen. Beide wurden aus dem Badezimmer, wo sie mit dem Sprengsatz hantierten, ins Vorzimmer geschleudert.

(apa/red)