Graf in der Doping-Falle: NADA verhängt zweijährige Sperre gegen Ex-Leichtathletin

Versuch der Anwendung einer verbotenen Technik Laufgräfin hatte Vorwürfe als unrichtig bestritten

Graf in der Doping-Falle: NADA verhängt zweijährige Sperre gegen Ex-Leichtathletin

Die Kärntnerin hatte im November 2009 eingestanden, dass sie im Herbst 2003 in der Plasmapheresestation "Humanplasma" in Wien gewesen sei und sich Blut abnehmen, aber laut eigenen Angaben nicht rückführen habe lassen. Die Rechtskommission der NADA hatte am 5. Mai die Einleitung eines Dopingverfahrens gegen Graf bekanntgegeben und nach der mündlichen Verhandlung am (gestrigen) Montag die Sperre ausgesprochen. Graf, u.a. auch WM-Zweite 2001 in Edmonton, habe versucht, eine verbotene Technik anzuwenden, "indem sie sich Eigenblut zur Herstellung und Einlagerung von Erythrozytenkonzentrat für Zwecke der Leistungssteigerung abnehmen ließ", hieß es in der NADA-Aussendung.

Graf, die im Jänner 2004 nur wenige Monate vor Olympia in Athen überraschend ihren Rücktritt vom Sport erklärt hatte, war nicht zur mündlichen Verhandlung erschienen. Sie hatte sich zu den gegen sie von der NADA erhobenen Vorwürfen durch ihren Rechtsvertreter mehrfach schriftlich geäußert und die Vorwürfe als unrichtig bestritten, teilte die NADA mit. Die Entscheidung der Rechtskommission ist nicht rechtskräftig, da seit 1.1.2010 alle Verfahrensparteien rechtsmittelberechtigt sind und keine Verfahrenspartei einen Rechtsmittelverzicht abgegeben hat.

Auf die erbrachten Leistungen der früheren Spitzensportlerin hat der Dopingverstoß keine Auswirkungen, da sie nach dem Besuch bei Humanplasma keine Wettkämpfe mehr bestritten hat. Abgesehen vom erheblichen Imageschaden für Graf als frühere Vorzeigeathletin und den Sport in Österreich, zieht die Sperre aber doch Konsequenzen nach sich. Laut Anti-Doping-Bundesgesetz kann die zweifache Sportlerin des Jahres in Österreich (2000, 2001) und Europas Leichtathletin des Jahres 2001 nach Ablauf der "Stehzeit" weitere vier Jahre nicht für einen Fachverband als Trainerin tätig werden, weiters erhält sie lebenslang keine Bundessportfördermittel mehr.

Keine Verjährungsfristen
Die NADA erläuterte, dass "für den vorliegenden Fall die Anti-Doping-Bestimmungen der IAAF idF 2002/2003 als den für die Athletin Stephanie Rita Graf zuständigen internationalen Fachverband anzuwenden" sind. Diese kennen keine Verjährungsfristen. Auch gäbe es keine günstigeren Bestimmungen, welche die Rechtskommission der NADA Austria allenfalls hätte anwenden können, da selbst der WADA-Code idF 1.1.2009 (Welt-Anti-Doping-Agentur) eine Verjährungsfrist von acht Jahren normiere, sodass aufgrund des Tatzeitpunktes eine Verjährung auch nach dem aktuellen WADA-Code nicht eingetreten sei, hieß es.

Graf habe "zumindest einmal und zwar spätestens im Herbst 2003 eine Eigenblutabnahme bei der Firma Humanplasma durchführen lassen bzw. weiters ihre Zustimmung dazu erteilt, dass das ihr abgenommene Eigenblut als Erythrozytenkonzentrat hergestellt bzw. gelagert wird. Nicht festgestellt werden konnte, was mit diesem eingelagerten Konzentrat letztlich geschehen sei. Dies war aber für die Beurteilung des gegenständlichen Sachverhaltes nicht erforderlich, da nach den im Jahre 2003 gültigen Anti-Doping-Bestimmungen des IAAF, ... , bereits der - wie im vorliegenden Fall - eingestandene Versuch der Anwendung einer verbotenen Technik, worunter ausdrücklich auch Blutdoping genannt wurde, unter Strafe stand", heißt es laut NADA.

Graf hatte der APA Anfang Mai nach Einleitung des NADA-Dopingverfahrens mitgeteilt, dass sie "entspannt und glücklich" sei "und eine Privatperson." Sie zeigte sich überzeugt, dass das Verfahren keine Folgen haben werde. "Auf mein Leben, meine erbrachten Leistungen wird das keine Auswirkungen haben", sagte sie damals.

(apa/red)

Kommentare

Ich habe... ... vor 49 Jahren vor dem Spiel FC Boanlhacker gegen den SC Hupfinsand 1 Glas Cola getrunken und 1 Ziarette geraucht. Nur aus diesem Grund habe ich 3 Tore geschossen!
Der Unsinnigste Verein Nada hat wohl nichts besseres zu tun, als Wadlbeissen (Ich möchte wissen, welcher Funktionär des heimischen Leichtathletikverbandes (ÖLV) den Prüfantrag eingebracht hat?)
Es scheint wichtiger zu sein, Sportler vergangener Tage an dn Pranger zu stellen, als z.B. darauf zu dringen, dass russische un chinesische "Sportler" - die mit an 100%iger Sicherheit gedopthaben und dopen, zu kontrollieren! Aber die darf man ja nicht! Ich möchte für jeden gedopten Sportler in Peking 100€, dann kauf ich mir ein Stadion!
WEG VOM WADLBEISSEN ZUR ECHTEN KONTROLLE !!! Und vor allem, denkt auch mal an die Sportler!

wie dumm sind wir? glaubt irgendwer noch sehr naiv, dass spitzensportliche leistungen derzeit ohne doping oder ähnliche hilfsmittel möglich ist? china, jamaika, schwarzafrikan. läufer werden kaum oder gar nicht während der trainingsphasen kontrolliert und dann nach spitzenergebnissen gefeiert. toll, wer solche "erfolge" noch beachtet, darüber berichtet und dafür geld bezahlt.

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Versienst von Schwab? Weiß eigentlich jemand, was der Schwab im Monat von uns Steuerzahlern Netto ausbezahlt bekommt?
Fürs Dopingjagen in der Vergangenheit- wohl rein aus Profilierungssucht und aus persönlichen Motiven?
Es würde mich sehr interessieren- ich wette viele 1000 Euro!
5000? 6000? 7000?
War Emil Zatopek gar vor 80 Jahren gedopt?
Unsinn hat einen Namen...Nada!

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Re: Verdienst von Schwab? Ein "d" für ein "s"

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Typisch österreichisch, ehemalige Spitzensportler auch nach deren aktiven... ..Kariere jetzt auch noch anzupatzen. Wir werden bald überhaupt keine Spitzensportler mehr haben, denn das, so wie es derzeit praktiziert wird ist eine einzige Hetzjagd, gleichgültig um welche Sportart es sich handelt. Haben wir sonst keine Sorgen um Steuergelder zu vergeuden? Bei allen sportlichen Großveranstaltungen werden doch intensive Dopingkontrollen vorgenommen, wird dabei nichts festgestellt, so muss das Ergebnis auch Bestand haben. Hinterher so lange zu suchen, bis man etwas findet ist doch "Schwachsinn" und vernichtet jeden Spitzensport. Es wird gerade was Doping anbelangt, ein völlig falscher Weg beschritten. Hier sind Ahnungslose am Werk, die keine, nicht die geringste Ahnung von Spitzensport haben, leider.

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Re: Typisch österreichisch, ehemalige Spitzensportler auch nach deren aktiven... Völlig richtig!
Ich bin absolut kein Freund von doping- aber es ist dümmlich, was die Nada und dieser Schwab o.s.ä in Österreich aus Profilierungssucht aufführen!
Die Leute der Nada gegen effiziente Profis ersetzen- sie leben und pfuschen immerhin von meinen Steuereuros!
Als nächstes werden wohl Ruderer aus dem 89er Jahr begutachtet! So ein Blödsinn! Weg mit diesem Nada Quatsch!

Die Graf ... hat das damals niemanden gewundert, dass die immer
männlicher wurde und Muskelzuwachs der ned normal
war;)) Also jeder der einmal trainieren war und die
Anabolika Opfer gesehen hat, der hat damals schon
gewusst, dass die Graf sicher ned von Müsli lebt;))

Ihr kanns eh egal sein, weil die Karriere ist eh zu Ende!

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Na das wird sie aber stören ... ... wenn sie gesperrt ist, NACHDEM sie ihre Karriere beendet hat.

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Re: Na das wird sie aber stören ... Extrem- ein Drama!
Da werden irgendwelche Parteizniachtln in Positionen gehievt- und dort wichtigtuern sie herum.
Kontrollen bei aktiven Sportlern wären wichtig, nicht bei längst in Rente befindlichen ihr Dolme!
Und der ganze Schwachsinn um unsere Steuergelder!

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