Google-Brille nimmt Gestalt an

Erste Apps auf Konferenz vorgestellt. Erkennung von Personen in Entwicklung.

Der nächste große Streich von Google nimmt Gestalt an: Google Glass, eine sogenannte Augmented Reality Brille, die das Sichtfeld des Nutzers mit Informationen anreichern soll, wurde mit ersten Apps präsentiert. Auf der Messe "South by Southwest" (SXSW) zeigte Google erste Anwendungsgebiete. Auch eine fortgeschrittene Personenerkennung ist für die Datenbrille angedacht.

von Model trägt Google Glass Prototyp © Bild: Google

Die Steuerung von Google Glass kann via Touchpad am Brillenbügel erfolgen, aber in erster Linie über Sprachsteuerung, wie man es etwa in Ansätzen schon von Apples Siri kennt. Senior Developer Advocate Timothy Jordan präsentierte im Zuge der SXSW, wie die Brille anhand von Apps im Alltag verwendet werden könnte.

Google PR: So stellt sich der Konzern den Alltag mit der Brille vor.

Wie am Smartphone...aber doch anders

Ein Prototyp einer "New York Times"-App zeigt den Nutzern beispielsweise Nachrichten in Kurzform oder lässt Breaking News direkt vor dem Auge anzeigen. Wie bei der Gmail-App werden die Texte visuell nur angeteasert, der User kann sich den Rest vorlesen lassen. Umgekehrt können Anworten und Suchanfragen per Sprachbefehl kommandiert werden. Ebenfalls schon möglich ist die Aufnahme von Bildern mit der Datenbrille, die mittels Evernote-App ins Internet gestellt werden können. Letztlich wurde noch eine App für das soziale Netzwerk Path demonstriert, über die sich Meldungs-Threads auf der Brille anzeigen und bearbeiten lassen

Da sich die Programmierschnittstelle Mirror-API noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, versicherte Jordan, dass noch mit einem deutlich erweiterten Funktionsumfang der Apps zu rechnen sei. Generell wurde Google auf der SXSW nicht müde zu betonen, dass die Software-Entwicklung für Glass komplett neue Prinzipien erfordere und bestehende Smartphone-Apps nicht einfach adaptierbar wären.

Personenerkennung über Bekleidung

Ein weiteres Anwendungsgebiet, das Datenschützer und Juristen jetzt schon die Haare zu Berge stehen lassen könnte, ist das Überwachen und Scannen bestimmter Personen. Das kürzlich auf der HotMobile Technology Conference vorgestellte und von Google teilfinanzierte Projekt InSight sieht vor, dass sich eine App Kleidung und Accessoires von Personen merkt, die mit der Brille aufgenommen, gespeichert und wiedererkannt werden.

Natürlich funktioniert diese Scan-Methode erst, wenn die Bekleidungsmerkmale einer Person zugewiesen wurden. Sie bietet aber zusätzlich und im Gegensatz zur bereits funktionierenden Gesichtserkennung den Vorteil, dass Personen auch von hinten erkannt werden können. So ließen sich mit Google Glass im Privatbereich Verwandte oder Freunde bei großem Menschenandrang aus der Masse herausfiltern. Gleiches könnte beispielsweise aber natürlich auch bei der Beschattung von Personen oder Überwachung von Demonstrationen angewandt werden.

Preis und Release noch offen

Wann und zu welchem Preis Google Glass auf die Öffentlichkeit losgelassen wird, ist noch nicht offiziell bekannt. Abgesehen vom frühen Entwicklungsstadium der meisten Apps dürfte Google noch an der finalen Hardware feilen lassen. Daher ist nicht vor Ende 2013 mit der Datenbrille zu rechnen. Für 1.500 US-Dollar (ca. 1.150 Euro) können jedenfalls schon Entwicklerversionen vorbestellt werden, die Endkundenversion soll Angaben von Google zufolge deutlich darunter liegen.

Kommentare

Praktisch, besser als dauernd aufs Smartphone zu schauen, damit sehen die Kids dann auch die reale Welt wieder.😊

Da freut man sich ja auf die Zukunft wenn man bedenkt was bald alles möglich sein wird.

Bald lassen sich extrem umfangreiche Akten über die meisten Bürger anlegen. Denn in den Social-Networks gibt ja eh bereits fast jeder alles freiwillig über sich Preis inkl. Fotos. Wenn das noch nicht genug Merkmale sind gibts ja noch Überwachungskameras wie Sand am Meer. Braucht man ja nur mit den anderen Infos verknüpfen, irgendeine Software wird das schon erledigen.

Und wenn man nicht brav dem Staat gehorcht wird einem entweder die Energie abgedreht oder der RFID-Chip blockiert damit man nicht mehr einkaufen kann oder eine Drohne knallt einen gleich ab wenn man wirklich ein "harter Terrorist" in den Augen des Staates ist.
Polizisten werden dann nur noch für die Fernsteuerung benötigt. An die Überwachung aus der Luft können wir uns gleich mal gewöhnen.

Was das mit diesem Artikel zu tun hat? Man sollte bedenken dass der technische Fortschritt nicht ganz ungefährlich (!) ist und wir dadurch (rein zufällig natürlich) immer gläserner und kontrollierbarer werden.
Steuerbare Konsumsklaven in der Welt der Konzerndiktatur.

Utopie? Ich spinne? Das werden wir schon noch sehen und spüren wenn die Konzerne und Finanzoligarchen weiter die Welt regieren und die Politik als ihr Werkzeug missbrauchen dürfen!!!

Seite 1 von 1