Frau mit
Macht

Als Vorständin der teilstaatlichen Casinos Austria gehört Bettina Glatz-Kremsner zu den Vorzeigemanagerinnen des Landes.

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Als Vorständin der teilstaatlichen Casinos Austria gehört Bettina Glatz-Kremsner zu den Vorzeigemanagerinnen des Landes. Sie ist im Glückspielkonzern zudem für die Österreichischen Lotterien und die Entertainment Glücks-und Unterhaltungsspiel Gesellschaft verantwortlich sowie Aufsichtsrätin der Österreichischen Sportwetten GmbH und der Casinos Austria International Holding. Auch außerhalb des Glücksspielkonzerns, der in den vergangenen Monaten vor allen durch Streitereien auf Eigentümerseite aufgefallen ist, hat Glatz-Kremsner einiges mitzureden: etwa als Aufsichtsratsvorsitzende des niederösterreichischen Energiekonzerns EVN sowie der Flughafen Wien AG. Nachdem sie im März auch in den Generalrat der Österreichischen Nationalbank einzog, wurde sie jüngst noch in das Kontrollgremium der Telekom Austria berufen. Und last, but not least hat die Topmanagerin als Stellvertreterin von ÖVP-Chef Sebastian Kurz auch in der Politik nicht unerheblichen Einfluss.

Auch wenn die Häufung dieser Funktionen in Verbindung mit der parteipolitischen Prägung von Glatz-Kremsner auch kritisch gesehen wird -ihre Rolle könnte künftig noch wichtiger werden. Denn nicht wenige Beobachter sehen Glatz-Kremsner als ideale Chefin der Casinos Austria. Der aktuelle Vorstandvorsitzende, Alexander Labak, ist wegen seines Führungs-und Managementstils umstritten -bei Mitarbeitern, der Personalvertretung und auch bei Partnern wie den Trafikanten. Labak wurde von der tschechischen Sazka-Gruppe der Milliardäre Karel Komárek und Jiří Šmejc vorgeschlagen. Sie hält 38,16 Prozent an den Casinos und greift nach mehr. Das hat bei den Miteigentümern Republik Österreich (33,24 Prozent) und Novomatic (17,19 Prozent) für Unruhe gesorgt.

Nächste Woche findet eine Hauptversammlung der Eigentümer und eine Aufsichtsratssitzung statt, bei der es neben der Entlastung des Vorstands um die Neuwahl des Aufsichtsrats geht. Der amtierende Vorsitzende, Raiffeisen-Generalanwalt Walter Rothensteiner, sagt, er mache gerne weiter, wenn es gewünscht ist. Es geht aber um mehr.

ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger ist als Vertreter der Republik vor allem daran interessiert, den Glücksspielkonzern wieder in ein ruhiges Fahrwasser zu bringen. Dazu gehört der Einklang der unterschiedlichen Eigentümerinteressen und eine nachhaltige strategische Ausrichtung. Immerhin sind die Casinos Austria mit mehr als 600 Millionen Euro im Jahr ein bedeutsamer Steuerzahler.

Und da muss auch das Management passen.


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