Gina-Lisa Lohfink: Chronik
einer angekündigten Schändung

Sie wurde Opfer zweier Männer. Bestraft wurde jedoch sie selbst.

Bis vor wenigen Jahren galt eine vergewaltigte Frau als "geschändet", also mit Schande behaftet. Der Makel der Tat wurde auf das Opfer übertragen, das fortan als "beschmutzt" galt, als im Wert geminderte, beschädigte Ware, als "Schande". Die Reality-TV-Darstellerin Gina-Lisa Lohfink, 29, wurde demnach im Wortsinn "geschändet": von zwei Männern, die ihr nicht nur Gewalt antaten, sondern sie zusätzlich aus Gewinnsucht bloßstellten, von bestimmten Medien, vom Social-Media-Mob – und, so lautet der Vorwurf von Prozessbeobachtern, auch vom Berliner Amtsgericht, vor dem der Fall am 27. Juni weiter verhandelt wird.

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einer angekündigten Schändung

Ein Fall, den der stern seit Januar verfolgt. Vier Treffen gab es seither mit Gina-Lisa Lohfink, mit ihrem Anwaltsteam unter Führung des Strafrechtsexperten Burkhard Benecken und ihrer ehemaligen Managerin Alexandra Sinner. Erstmals folgt nun die Chronologie der Ereignisse, die zu Lohfinks (Vor-)Verurteilung führten, beginnend mit jenem verhängnisvollen 1. Juni 2012, dem Tag, an dem zwei junge Männer aus Berlin ihren Plan zur Schändung von Gina-Lisa Lohfink in die Tat umsetzten.

Der Albtraum beginnt

Es ist der 1. Juni 2012. Gina-Lisa Lohfink ist in Berlin als VIP-Gast für ein Charity-Fußballturnier gebucht. Im Publikum: Pardis F., zu dem Zeitpunkt 23 Jahre alt, und Sebastian C., 29. Ihre Gesichter soll Lohfink später bei der Rekonstruktion der Geschehnisse auf Videos wiedererkennen. Nach dem Event geht Lohfink zuerst mit ihrer Managerin essen, später in den Club Maxxim, eine Berliner Partylocation mit eigenem VIP-Bereich. Der VIP-Betreuer: Sebastian C. Er besorgt Getränke, kümmert sich um Lohfinks Gruppe, macht gute Stimmung. Später taucht noch Pardis F. auf, kommt mit Gina-Lisa Lohfink ins Gespräch. Er erzählt, dass er Fußballer sei und bald nach Aserbaidschan als Profi gehen wolle. Ein ausnehmend hübscher junger Mann, Gina-Lisa Lohfink nimmt ihn als offen und freundlich wahr. Er sei ihr Fan, sagt er sicher ein Dutzend Mal an diesem Abend, sie seine Traumfrau. Die beiden kommen sich rasch näher, landen in Lohfinks Hotelzimmer, haben einvernehmlichen Sex.

Am nächsten Abend geht Lohfink wieder in den Club Maxxim. Sie fühlt sich dort wohl, die Geschäftsführung ist bemüht, weil am Vorabend durch ein Missgeschick ein Handkoffer verloren gegangen ist. Die Drinks gehen aufs Haus. Wieder kümmert sich Sebastian C. um die Gruppe, zu der auch Lohfinks Friseur gehört, ein enger Freund. Die Truppe ist bereits beschwipst, hat den Abend schon mit Weißweinschorle eingeläutet, jetzt kommt Champagner auf den Tisch, später Wodka-Red-Bull. Niemand zählt die geleerten Gläser, es ist Wochenende, am nächsten Tag hat Lohfink frei, ihre Managerin hat Geburtstag ... Jetzt ist mal Party angesagt.

Gegen Mitternacht erklärt Lohfink, sie wolle allein sein. "Ich bin jeden Tag in einer anderen Stadt, ich brauch' mal Ruhe", sagt sie zu ihrer Managerin, die daraufhin mit Lohfinks Friseur zurück ins Hotel fährt. Sie selbst, bereits betrunken, bleibt zurück. "Ich habe mich aber sicher gefühlt, weil alle so nett waren", sagt sie. "Ich weiß noch, wie sich ein Mädchen zu mir gesetzt hat. Und dann – Filmriss. Das nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass wir in irgendeiner Wohnung sind und die zwei Typen auch da sind und dass wir weitergetrunken haben." Was danach geschah, weiß sie unmittelbar nach der Nacht nicht mehr. "Es war, als stünde ich neben mir."

Am nächsten Tag kehrt sie gegen 16 Uhr ins Hotel zurück, ihre Managerin Alexandra Sinner bricht bei ihrem Anblick beinahe in Tränen aus. Man habe sie überall gesucht, erzählt sie, Gina-Lisa habe zu Mittag mit ihrem Friseur telefoniert und sinnloses Zeug geredet. "Ich konnte mich an nichts davon erinnern", sagt Lohfink. Ihre Managerin wundert sich. "Gina wirkte still, wie weggetreten, neben sich stehend", erinnert sie sich. "Das ist total untypisch für sie, sie sitzt ja sonst kaum ruhig. Ich habe sie gefragt, wo sie war. Sie komme aus der Wohnung von diesem Sebastian, sagte sie und noch ein paar Satzfetzen, deren Sinn ich nicht verstanden habe. Es war richtig unheimlich."

Die Managerin stellt keine weiteren Fragen. "Ich war einfach nur froh, dass sie wieder da war." Sie begleitet Lohfink erstmal aufs Zimmer. Duschen. Umziehen. Was essen. Wasser. "Ich wusste auch gar nicht, was ich sagen sollte", erzählt Lohfink. "Ich fühlte mich nicht gut, ich wollte nur meine Ruhe." Am nächsten Tag soll es weitergehen nach Köln, ein neuer Job, eine neue Stadt.

Plötzlich steht Pardis F. in der Lobby. Er wolle sich entschuldigen. "Ich hab Scheiße gebaut", sagt er. Und dass er sich in Gina-Lisa verliebt habe und nicht verstehen könne, warum er ihr das angetan hat. Sie weiß nicht, wovon er spricht, immer noch hat sie große Erinnerungslücken. Erst, als ihre Managerin am nächsten Morgen spät aufwacht, ist klar, was F. gemeint hat: Auf ihrem Handy sind 180 Anrufe, SMS und E-Mails. Nachrichten von Redakteuren verschiedener Medienvertreter: Was zur Hölle los sei, sie bekämen hier im Stundentakt Sexvideos mit Gina-Lisa angeboten.

Nach der Tat

Der eingeschaltete Medienanwalt erstattet Anzeige gegen Pardis F. und Sebastian C. wegen der Verbreitung des Videomaterials. "Verletzung der Vertraulichkeit des Worts", heißt das auf Rechtsdeutsch. Pardis F. meldet sich immer wieder bei Gina-Lisa Lohfink. "Du warst ein Arschloch", schreibt sie ihm per SMS, "aber ich glaube an dich." "Danke, bist die Beste", schreibt er zurück. Immer noch weiß sie nicht, was in der Nacht tatsächlich geschah.

Inzwischen mahnt Lohfinks Anwalt an: Ob man bitte endlich die angekündigte Hausdurchsuchung bei den beiden Verdächtigen machen könne, die verbreiteten das Videomaterial gerade im ganzen Netz. Erst jetzt sieht Gina-Lisa Lohfink, was beide Männer in dieser Nacht mit ihr gemacht haben. Sie bricht zusammen, ruft weinend ihren Anwalt an. "Das bin doch nicht ich, das ist eine ganz andere Gina-Lisa", sagt sie. "Da sage ich auch noch 'Hör auf!' Oh Gott, was haben die gemacht?" Sie äußert den Verdacht, dass ihr jemand "was ins Glas getan" haben muss, "anders kann ich mir das nicht erklären. Ich hab schon zweimal K.o.-Tropfen gekriegt, mit 18 und mit 23, das fühlte sich genauso an wie damals." Fast zwei Wochen nach der Nacht beschließt sie, zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten. Wegen Vergewaltigung.

Schrittweise setzt ihre Erinnerung wieder ein. Sie sieht sich jetzt wieder in der Wohnung. Sie erzählt, dass sie sich nun wieder erinnerte, wie Pardis F. und Sebastian C. ständig ihr Handy auf sie richten. Wie irgendwann Pardis F. auf ihr liegt, der andere alles filmt. Wie sie später aufwacht, Sebastian C. auf ihr liegt, sie noch versucht etwas zu sagen, aber nur "Hör auf!" herausbringt. Wie sie irgendwann allein mit C. in der Wohnung ist, zur Tür rennt, "Hilfe!" schreit und "Polizei!" Wie sie ihn irgendwann am nächsten Tag, es muss schon Nachmittag sein, anbettelt, ins Hotel zu dürfen, sie müsse sich doch umziehen. Wie er noch sagt: "Wenn du Ärger machst, wirst du sehen, was passiert." Alles klar, sagt sie, lass mich nur ins Hotel, meine Managerin macht sich bestimmt Sorgen, ich muss mich doch umziehen, ich trage ja noch meine Sachen von gestern, bitte lass mich gehen. Okay, sagt er, aber du kommst zurück, ja? Und wieder: Wenn nicht, wirst du schon sehen, was du davon hast. Na klar, sagt sie, ich lieb dich, ich komme wieder. Lass mich nur mich umziehen fahren. Er schießt ein Bild von ihr, wie sie die Treppen runtergeht, sie lächelt harmlos, steigt ins Taxi. Nichts wie weg.

Schleppendes Verfahren

Noch immer wurde bei den Verdächtigen keine Hausdurchsuchung durchgeführt. Erst am 2. Juli, einen vollen Monat nach der Tatnacht, werden in den Wohnungen der beiden Täter Laptops, Handys und Datenträger sichergestellt. Viel zu spät, Ausschnitte der Videoaufnahmen aus der verhängnisvollen Nacht kursieren längst im Internet. Es wird weiteres Bild- und Videomaterial sichergestellt. Und: der E-Mail-Verkehr zwischen den beiden, in dem sie die Vermarktung der Videos planen und darüber spekulieren, wie viel Geld sie damit wohl verdienen würden.

Sie haben Pech. Es findet sich kein Käufer. Inzwischen haben sich die Clips von Handy zu Handy weiterverbreitet, immer mehr zwielichtige Typen klopfen bei den Redaktionen an und versuchen, die Videos zu Geld zu machen. "Betreff: Vergewaltigungsvideo von Gina Lisa!! Nagelneu ...", steht in der Betreffzeile einer E-Mail. Mehrere Redakteure erstatten Anzeige. In Sigmaringen geht eine Frau zur Polizei: Da verbreite sich ein Video unter Discobesuchern, auf dem zu sehen sei, wie die ohnmächtige Gina-Lisa Lohfink vergewaltigt würde, die Frau wolle das bitte zur Anzeige bringen, sie vermute ein Verbrechen. Fast jeder, der das Material zu sehen bekommt, ist überzeugt, eine Straftat zu erkennen.

"Jetzt geht's los!", sagt einer der Männer in einem Clip. Man hört, wie Gina-Lisa ihm mechanisch nachspricht: "Jetzt geht's los." Was genau losgehen soll, kommt nicht heraus. Zu viele Schnitte, zu viele Stunden vergehen zwischen den Aufnahmen, mal ist es Nacht, mal taghell im Raum. Man sieht Lohfink abwechselnd betrunken, schlafend, wach, tanzend, trinkend, sprechend, bewegungslos auf dem Rücken liegend, lallend, wimmernd. Mehr als zwölf Stunden muss Gina-Lisa in dieser Wohnung zugebracht haben.

November 2012, mehr als fünf Monate später. Die Verzögerungen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Verfahren. Erst jetzt wird Gina-Lisa Lohfink zum ersten Mal vernommen. Ja, mit Pardis F. habe sie am Abend davor einvernehmlichen Sex gehabt. Nein, mit Sebastian C. wollte sie keinen Sex. Nein, sie wisse nicht, wie sie in C.s Wohnung gekommen sei. Ja, es seien auch andere Drogen konsumiert worden, welche, wolle sie aber nicht verraten. "Ich könnte deren Leben zerstören." Allgemein ist ihre Aussage sehr vorsichtig formuliert. "Ich will den beiden nichts Falsches", sagt sie. Während ihrer Vernehmung wird Lohfink auch gefragt, wie sie darauf komme, dass ihr K.o.-Tropfen verabreicht wurden. "Mir ist das schon mal passiert, das fühlte sich genauso an wie damals", erklärt sie. Mit keiner Silbe erwähnt sie jedoch, von wem und wann sie glaubt, K.o.-Tropfen verabreicht bekommen zu haben. "Das hätte im Grunde ja auch schon im Club passieren können", sagt sie dem stern. "Ich weiß es nicht. Ich kann es nur vermuten. Und diese Vermutung habe ich ausgesprochen."

Das toxikologische Gutachten, binnen zehn Tagen angekündigt, ist erst nach sechs Monaten da. Der Gutachter kommt darin zum Schluss: Es gebe keinen Hinweis, dass unter dem Begriff K.o.-Tropfen bekannte Substanzen verwendet wurden. Lohfinks zweiter Anwalt, Strafrechtsexperte Christian Simonis, ist darüber wütend. "Das Gutachten berücksichtigt in meinen Augen nicht die Dosierung. Bei einer geringen Dosierung von K.o.-Tropfen tritt nämlich keine sedierende, sondern eine euphorisierende Wirkung ein. Und wer weiß, wie so ein Zeug wirkt, wenn zusätzlich Alkohol getrunken oder wer weiß was konsumiert wird. Unabhängig von den möglicherweise verabreichten Substanzen: Das ist doch im Video zu sehen, dass sie phasenweise komplett neben sich steht."

Der in den Videoclips deutlich zu hörende, drei Mal gesprochene Satz "Hör auf!" reicht dem Gericht nicht als Beweis für eine Vergewaltigung. Sie könnte ja damit auch die akute Handlung gemeint haben, die der betreffende Mann in diesem Moment setzte – etwa der Versuch, seinen Penis in ihren Mund zu stecken – nicht den Geschlechtsverkehr an sich, diese Möglichkeit sieht zumindest die Staatsanwältin. Eine Detailsuche, die zur Wahrheitsfindung notwendig ist. In der Öffentlichkeit sorgt sie dennoch für Empörung, bei Lohfink für eine Retraumatisierung in Endlosschleife.

Ein Foto vom Handy eines der Männer zeigt Gina-Lisa Lohfink im Treppenhaus. Nach Flucht sehe das nicht aus, heißt es dazu vonseiten der Staatsanwältin. "Aber ich musste doch cool bleiben und mitspielen", sagt Lohfink. "Der hat mir gedroht. Ich musste dem Typ hundertmal sagen, dass ich wieder zurückkomme, da kann ich doch nicht in Panik davonlaufen. Der hätte mich doch sofort wieder in die Wohnung reingezogen." Ihr Anwalt Burkhard Benecken mischt sich ein: "Warum macht denn einer ein Foto von einer Frau im Treppenhaus? Ich glaube, das hat er als Absicherung gemacht, der Mann hat das ja alles von Anfang an geplant und ist als mehrfach Vorbestrafter sicher mit allen Wassern gewaschen." Aus seiner Praxis kennt er das zur Genüge. "Wissen Sie, wie viele Frauen ihren Vergewaltiger in Sicherheit wiegen, nur damit er sie rauslässt? Das Verhalten meiner Mandantin ist nicht verdächtig, sondern klassisch. Und ebenso klassisch ist die Borniertheit der Menschen, die glauben, eine Vergewaltigung laufe immer ab wie in einem Comic, mit einer Gestalt in einer dunklen Gasse und einer schreienden Frau. Die Realität sieht ganz anders aus."

Das Verfahren gegen Sebastian C. wird wegen einer fehlenden Wohnadresse vorläufig eingestellt. Pardis F. wird wegen der Weitergabe der Videos verurteilt. Nicht jedoch wegen Vergewaltigung. Stattdessen wird ein Strafbefehl gestellt: 24.000 Euro soll Gina-Lisa Lohfink wegen der Falschverdächtigung von Pardis F. und Sebastian C. bezahlen. Lohfink entschließt sich, Einspruch zu erheben. "Ich zahl das nicht", sagt sie. "Lieber geh' ich ins Gefängnis."

Eklat im Gericht

Berlin, 1. Juni 2016, exakt vier Jahre nach der ersten Begegnung von Gina-Lisa Lohfink mit den beiden Männern. Nur, dass sie als Angeklagte vor Gericht steht. Pardis F., als Zeuge geladen, ist nicht erschienen, er weile in Los Angeles, lässt er ausrichten. Im Gerichtssaal stellt Anwalt Christian Simonis einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens wegen rechtsstaatlicher Verfahrensmängel. Die Richterin lehnt ab. Das Verfahren wird weitergeführt. Dann verliest Anwalt Benecken eine Erklärung seiner Mandantin. Sie habe immer nach bestem Wissen und Gewissen die Wahrheit gesagt und wisse nicht, warum sie hier jetzt als Angeklagte sitze. Am Ende das Bekenntnis, was sie in Zukunft anders machen würde: "Eines weiß ich genau. Ich würde niemals wieder in meinem Leben, auch als Geschädigte, ohne einen Strafverteidiger zur Polizei gehen. Bedauerlicherweise verstehe ich heute auch, dass viele Frauen, obwohl sie Opfer einer Sexualstraftat geworden sind, aus Angst vor Konsequenzen in Bezug auf die eigene Person den Weg zur Polizei nicht mehr gehen. Ich finde es traurig, dass ich dies sagen muss, aber ich wusste nicht, dass man von der Geschädigten zur Täterin gemacht werden kann." Im Zuschauerraum entsteht Unruhe.

In der letzten Reihe haben drei junge Männer Platz genommen. In einer Verhandlungspause bieten sie Pressevertretern heimlich aufgenommene Videoaufnahmen aus dem Gerichtssaal an. Das ist verboten, die Richterin hat vor Verhandlungsbeginn eine eindeutige Warnung ausgesprochen: "Wer Aufnahmen macht, kriegt sofort eine Strafzahlung." Als Gina-Lisa Lohfink an den Typen vorbeigeht, zischen sie ihr ein "Lügnerin" hinterher. "Wer seid ihr überhaupt?", ruft sie, "was macht ihr hier?" Die drei beginnen, sie zu beschimpfen. "Verpisst euch, ihr Wichser!", schreit Lohfink außer sich, rennt aufs Damen-WC, wo sie wenig später weinend zusammenbricht. Ihre Ex-Managerin, eigentlich nur als Zeugin geladen, springt sofort in den alten Modus und sprintet los, stellt sich vor die Männer, die drohend ihre Fäuste ballen. Die weichen tatsächlich zurück, nicht jedoch, ohne in voller Lautstärke loszubrüllen: "Gina-Lisa ist eine Lügnerin!" – "Du Hure!" Es hallt durch die Gänge des Gerichtsgebäudes, aus allen Richtungen eilen Justizbeamte und drängen die Männer ab. Den Störenfrieden werden weder die Handys abgenommen, noch werden ihre Personalien festgestellt. Sie verlassen unbehelligt das Gerichtsgebäude. Da könne man leider nichts machen, erklärt die Gerichtssprecherin.

Währenddessen drängt sich eine Krankenschwester durch die Pressevertreter. Sie versorgt erst Lohfink und erklärt anschließend vor Gericht, die Patientin sei nicht verhandlungsfähig. Die Richterin bricht die Verhandlung ab. Lohfinks Anwesenheit vor Gericht ist erst wieder am 27. Juni nötig. Während seine Mandantin ins Hotel fährt, begleitet von ihrem neuen Manager, beantwortet Lohfinks Anwalt Burkhard Benecken noch Fragen und erklärt seine Sicht der Dinge: "Dass Gina mit ihrer Beschwerde vom Opfer zur Täterin gemacht wird, ist ein katastrophales Signal an jedes Mädchen, das eine Straftat anzeigen möchte", sagt er. "Wenn du nicht einmal sagen darfst, wie du selbst eine Tat erlebt hast, wenn du deine eigene Wahrnehmung nicht schildern darfst, ohne zu riskieren, dafür angezeigt zu werden, dann werden künftig noch weniger Frauen zur Polizei gehen."

Das eigentliche Problem sei jedoch ein anderes: "Das Frauenbild unserer Gesellschaft ist immer noch so, dass Frauen zur Zielscheibe werden. Jeder enttäuschte Liebhaber kann sich rächen, indem er private Sexvideos ins Netz stellt und die Frau auf diese Art bloßstellt. Dass so eine Aktion überhaupt Sinn hat, liegt in der Verantwortung einer Gesellschaft, die es immer noch als Schande sieht, wenn ein Paar bei sexuellen Handlungen zu sehen ist. Und diese Schande ausschließlich bei der Frau verortet."

Nachtrag

Der Fall Gina-Lisa Lohfink wirft viele Fragen auf, von denen einige noch zu wenig Beachtung finden:
Warum zeigen etablierte Sexportale wie Pornhub Videoaufnahmen, in denen deutlich zu hören ist, wie eine Frau nicht ein Mal, sondern drei Mal "Hör auf!" sagt?
Warum beschäftigt der Club Maxxim in Berlin einen mehrfach vorbestraften Mann als VIP-Betreuer? Warum wurde eben dieser Mann noch zwei weitere Jahre beschäftigt, obwohl er einen VIP-Gast dieses Clubs geschädigt hat?
Warum gilt eine Frau, die unter dem Einfluss von K.o.-Tropfen steht, als unfähig zum Konsens, nicht jedoch, wenn sie schwer alkoholisiert ist?
Anmerkung: Der stern gab Sebastian C. und Pardis F. über ihren Anwalt, sowie dem Club Maxxim in Berlin die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge zu erklären. Diese Möglichkeit wurde von den Beteiligten nicht wahrgenommen bzw. abgelehnt.

Kommentare

Drobasi Spelltemple

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Auf einen derart intelligenzbefreiten Kommentar zu antworten ist eigentlich gar nicht möglich.

Tommy Vercetti

ganz unabhängig von dem fall um den es hier geht ein rat von mir an frauen, wie gina-lisa...schaut, dass ihr passendes schuhwerk anzieht, wenn es draußen schneit bzw. meidet die favella in rio, wenn ihr dort urlaub macht. dann ist die wahrscheinlichkeit durch so ein risikomanagement geringer zu schaden zu kommen.

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