AUVA-Vorstand
akzeptiert Sparpaket

Sitzungsbeginn verzögerte sich wegen Fraktionsberatungen

Der Vorstand der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt akzeptierte heute in einem Gremium das von der Regierung verordnete Sparpaket.

von
Gesundheitspolitik - AUVA-Vorstand
akzeptiert Sparpaket

Der Beschluss des 14-köpfigen Gremiums erfolgte mehrheitlich, berichtete AUVA-Obmann Anton Ofner im Anschluss daran vor Journalisten.

Details zum Abstimmungsverhalten der Vorstandsmitglieder gab er nicht bekannt. Aufgrund von Stellungnahmen sozialdemokratischer Arbeitnehmervertreter war aber klar, dass nur diese fünf gegen das Paket gestimmt haben. Ofner sprach von einem guten Tag für die Versicherung, "an dem der Weiterbestand der AUVA sichergestellt ist".

Keine Privatisierung

Ofner zeigte sich nach dem Beschluss erfreut. Es sei gelungen, die harten Sparvorgabe der Regierung zu erfüllen und Effizienzgewinne für die AUVA zu schaffen, ohne dass an den Patienten gespart oder die "Integrität des Trägers" verändert werde. Es werde "keinerlei Privatisierung" geben, betonte er. Weniger zufrieden zeigten sich die sozialdemokratischen Gewerkschafter.

Bei einem Jahresbudget von etwa 1,4 Mrd. Euro, wovon alleine etwa 600 Mio. Euro für Rentenzahlungen gebunden sind, muss die AUVA laut dem Beschluss in Zukunft jährlich ca. 430 Millionen Euro einsparen. Davon bringt die Unfallversicherung ca. 135 Mio. Euro durch eigene Maßnahmen auf. Über die verbleibenden 294 Millionen Euro entscheidet der Gesetzgeber durch Änderungen im ASVG (etwa mit der Abdeckung der Behandlung von Freizeitunfällen durch andere Versicherungsträger).

Der Unfallbeitrag, den Arbeitgeber an die AUVA entrichten, wird ab 2019 von 1, auf 1,2 Prozent der Bruttolohnsumme gesenkt. Bis zum Ende der Gesetzgebungsperiode soll diese Senkung insbesondere durch eine Effizienzsteigerung in der Verwaltung sowie durch den Ausbau von Kooperationen mit anderen Krankenhausträgern budgetär ausgeglichen werden. Eine weitere Absenkung des Unfallbeitrags auf 0,8 Prozent soll erst zusammen mit den Gesetzesänderungen im Zuge der Kassenreform kommen.

Die AUVA-Spitäler werden in eine Bestriebs-GmbH ausgelagert, wobei dahinter "keinerlei Privatisierungsüberlegungen" stünden, wie Ofner betonte. Dies sei bei vielen Krankenanstaltenträgern üblich. In der Steiermark sei die Ausgliederung etwa schon 1986 erfolgt.

Sozialdemokratische Arbeitnehmer unzufrieden

Auf sozialdemokratischer Arbeitnehmerseite zeigte man sich weit weniger zufrieden. "Die schwarzen Gewerkschafter sind umgefallen", ärgerte sich etwa Anton Hiden, AUVA-Vorstandsmitglied und ProGe-Gewerkschafter, nach der Sitzung. Bis Dienstagvormittag seien sie noch gegen die Ausgliederung gewesen.

»Die schwarzen Gewerkschafter sind umgefallen«

Er sehe keinen Sinn in der Ausgliederungen, vor allem weil nun auch die Dienstverhältnisse bei der Sozialversicherung bleiben sollen. Damit stelle sich die Frage, warum man überhaupt noch ausgliedere, außer man wolle zusätzliche Geschäftsführer-Posten schaffen.

SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch sprach in einer Aussendung von einem Beschluss, der Privatisierungen von Gesundheitsleistungen und einen Personalabbau in der AUVA ermögliche. Beides sei gegen die Interessen und zulasten der Versicherten. Auch er sprach davon, dass die ÖVP-Vertreter in letzter Minute zurückgepfiffen worden seien.

Kommentare