AUVA: Eine Frage der Farbe

Auch bei der Reform der Unfallversicherung ging es am Ende wieder einmal nur um die Parteizugehörigkeit.

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Gesundheitspolitik - AUVA: Eine Frage der Farbe

Schlussendlich war alles ganz einfach. Es sei vollkommen unmöglich, 500 Millionen Euro einzusparen, war über Monate hinweg aus der Unfallversicherung AUVA zu hören.
Auch der Kompromiss – eingebracht von AUVA-Obmann Anton Ofner und abgesegnet durch die Bundesregierung – mit 428 Millionen Euro, sei unmöglich zu bewerkstelligen.

Die insgesamt sieben Arbeitnehmervertreter (darunter zwei von ÖVP-Seite) würden diesem Vorschlag niemals folgen. Außerdem hoffte man auf – zumindest einige – der Arbeitgeber-Stimmen. Es sei unmöglich, dass der Ofner-Vorschlag angenommen werde.

Alles anders

Natürlich kam alles anders. Die fünf Roten stimmten bei der Vorstandssitzung am Dienstag gegen das Papier, der Rest (überwiegend schwarz sozialisiert) entschied sich jedoch für die AUVA neu.

Die Unfallversicherung muss sich damit allerlei Veränderungen stellen – unter anderem, dass neue Mitarbeiter, die über die neue Betriebsgesellschaft aufgenommen werden, aller Voraussicht nach ein anderes Gehaltsschema als langgediente Mitarbeiter haben dürften.

Ordentliche Schlappe

Für die Arbeitnehmervertreter ist es jedenfalls eine ordentliche Schlappe. Nicht nur bei der AUVA, auch im ÖGB wird immer wieder betont, dass schwarze wie rote Funktionäre bei vielen Maßnahmen der Bundesregierung – allen voran bei der Bekämpfung des Zwölf-Stunden-Tages – an einem Strang ziehen. Das Beispiel der AUVA zeigt jedenfalls, dass man sich nicht hundertprozentig darauf verlassen sollte.

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