50plus: Wer ist die Generation?
Was macht "Golden Ager" aus?

Umweltverschmutzung, Zuwanderung, steigende Kriminalität. Sorgen, die laut einer aktuellen Studie, besonders der Generation 50plus zugeschrieben werden. Zu ihr gehören 3.459.117 Menschen in Österreich. Was ist ihnen wichtig, wovor haben sie Angst?

von Im Alter - 50plus: Wer ist die Generation?
Was macht "Golden Ager" aus? © Bild: Shutterstock/ Rawpixel.com

In Österreich leben 3.459.117 Menschen, die der Generation 50plus angehören - 46,4% davon sind Männer, 53,6% davon sind Frauen.
Doch wie tickt diese Generation? Was bewegt sie, was ist ihnen wichtig, was regt sie auf?

Der "Golden Ager Report" von Marketagent, basierend auf eine repräsentativen Onlineumfrage, ist diesen Fragen nachgegangen. Hauptaussage ist: Die österreichische Bevölkerung über 50 erachtet sich als überwiegend fit, möchte noch lange mit Bargeld bezahlen können und sieht ihr Land politisch auf dem richtigen Weg.

Werfen wir einen genaueren Blick auf das Leben und Denken der "Golden Ager".

Wer steckt hinter der Generation 50plus?

39,5 Prozent der österreichischen Bevölkerung darf sich zu der Generation 50plus zählen. Die sogenannten "Best Ager", jene zwischen 50-69 Jahren, machen in Österreich 26,1% der Bevölkerung aus. Die "Seniors", sprich 70plus, 13,4%.
Die meisten dieser Generation sind im Burgenland anzutreffen, Wien ist im Vergleich ein "Jungbrunnen", Die 50+ Generation macht in der Bundeshauptstadt einen Bevölkerungsanteil von 35,2% aus. Die "älteste Gemeinde" ist übrigens Unterperfuss in Tirol - 42% der Gemeindeeinwohner sind über 65 Jahre alt.

Wie zufrieden ist die Generation mit der Regierung und der Politik?

Lediglich 46 Prozent der Anfang Februar befragten 1.525 Österreicher im Alter von 50 bis 79 Jahren geben an, sehr oder eher zufrieden mit der türkis-blauen Regierung zu sein. Demgegenüber glauben aber knapp über 60 Prozent, dass sich Österreich politisch auf dem richtigen Weg befinde. Die tagesaktuelle Politik interessiert 43 Prozent der "Golden Ager". Damit schlagen sie die Gruppe der 15- bis 24-jährigen "Millennials" - von ihnen verfolgt nur jeder Fünfte mehr oder weniger enthusiastisch das politische Geschehen.

»Ich finde gut, dass es in unserer Gesellschaft gewisse Regeln gibt«

Die Aussage "Ich finde gut, dass es in unserer Gesellschaft gewisse Regeln gibt", unterschreibt die Mehrheit mit 74,1%. Der Aussage "Wie sollten offener gegenüber Fremden/Zuwanderern sein", stößt bei lediglich 16,5% der Befragten auf Zustimmung. Bei den sogenannten "Millenials" stimmen 20,1% dieser Aussage zu.

Was macht Sorgen, wo sind die Probleme?

Auch darauf, was die über 50-jährigen Österreicher als die drängendsten Probleme unserer Zeit erachten, gibt der "Golden Ager Report" Auskunft. 54 Prozent nehmen die Umweltverschmutzung und den Klimawandel als ernsthaftes Problem wahr. 15- bis 24-Jährige sind diesbezüglich weniger alarmiert (44 Prozent). Der Generation 50 plus verursacht zudem Zuwanderung (44 Prozent) und steigende Kriminalität (38 Prozent) Kopfzerbrechen. "In Wahrheit sinkt die Kriminalität in Österreich. Die Wahrnehmung hält den Fakten nicht stand", erklärt Schwabl Geschäftsführer von Marketagent.com.
Im Vergleich dazu: Die Gruppe der 15-24-Jährigen fürchtet sich in erster Linie vor Terroranschlägen und Krieg.

Welche sind Ihrer Ansicht nach die wichtigsten Probleme, denen wir aktuell begegnen?

  1. Umweltverschmutzung, Klimawandel, Naturkatastrophen (54,4%)
  2. Zuwanderung/"Flüchtlingsströme" (44,3%)
  3. Steigende Kriminalität (37,8%)
  4. (Zunehmender) Rechtsextremismus (26,8%)
  5. Soziale Gerechtigkeit (26,1%)
  6. Finanzierung des Gesundheitssystems (24,5%)
  7. Terroranschläge (23,5%)
  8. Krieg (15,7%)
  9. Arbeitslosigkeit (13,7%)
  10. Instabile politische Lage (9,5%)
  11. Überalterung der Gesellschaft (8,0%)
  12. Bedrohung durch Seuchen/Krankheiten/Epidemien (4,3%)
  13. Schlechte Wirtschaftslage (3,9%)
  14. Gleichberechtigung/Gleichstellung/Gender (3,1%)
  15. Sonstiges (0,7%)

Die Gleichberechtigung der Geschlechter rangiert dagegen weit unten auf der Problemskala. 17 Prozent der Befragten zufolge, sei die Gleichberechtigung ohnehin weitgehend hergestellt und bedürfe keiner verstärkten Aufmerksamkeit. Jeder zweite "Golden Ager" meint, Hausarbeit müsse fair zwischen Männern und Frauen aufgeteilt werden. Ebenso viele denken, Frauen sollten Kinder haben und dennoch beruflich Karriere machen können. "Wenig verwunderlich, dass diese Meinung bei Frauen etwas stärker ausgeprägt ist", sagte Schwabl.

Liebe, Familie, Beziehung

"Mir ist es wichtig, unabhängig und frei zu sein", sagen 45,4%. Eine Familie schließt das aber nicht aus. Denn darauf will man nicht verzichten - Für fast die Hälfte der Befragten gilt Familie und Partnerschaft als der wichtigste Wert.

Auch wenn es um die Vorteile in der Pension geht, gällt das Stichwort Familie. Über die Hälfte empfindet es positiv, dass nun mehr Zeit für die Familie bleibt. Über den längeren Schlaf freuen sich 48%.

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Und wie geht es jenen, die in der Pension sind und alleinstehend sind? Wenig überraschend nicht so gut, wie Pensionisten oder Pensionistinnen in einer Partnerschaft.

Der "Golden Ager Report" offenbart zudem, dass über 50-jährige Frauen (54 Prozent) stärker darauf achten müssen, mit dem Geld über die Runden zu kommen, als es bei Männern (41 Prozent) der Fall ist. Vier von zehn Befragte meinen, sie hätten besser für die Pension vorsorgen sollen. "Alt" ist man den Befragen zufolge übrigens mit 70 Jahren.

»Ich glaube an die eine, große Liebe? Nein«

An die eine, große Liebe glaubt übrigens nur ein Drittel. Bei den jungen Menschen herrscht dieser romantische Gedanke noch vor. Hier sind es 40,3%, die ihr Herz der einen Person alleine schenken würden.

Auf was kann die Generation 50plus verzichten?

Familie und Partnerschaft ist eine wichtige Konstante, auf die man nicht verzichten möchte. Auch nicht im Alter. Doch von was kann man sich getrost (zumindest eine Woche) trennen? Hier gibt es eine eindeutige Antwort: Alkohol.

Auf Sex wird eher verzichtet als auf das Handy

  1. Alkohol (87,5%)
  2. Fleisch/Wurst (59,4%)
  3. Sex (59,2%)
  4. Sport (54,4%)
  5. Tageszeitungen (48%)
  6. Fernsehen (34,4%)
  7. Freunde/Bekannte treffen (33,6%)
  8. Internet (25,8%)
  9. Handy/Mobiltelefon (25,4%)
  10. Familie (10,8%)
  11. Auf keines der Genannten 1,6%)

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Wie geht's, Generatio 50plus?

Fit, Fitter, Generation 50plus. Die österreichische Bevölkerung über 50 erachtet sich als überwiegend fit. Der Großteil macht Sport, 35,4% sogar mehrmals die Woche - für rund 50 Minuten im Schnitt.

Dabei zählen Spazieren gehen, Radfahren, Wandern und Bergsteigen zu den beliebtesten Sportarten. Für Kampfsport, Reiten und Fußball können sich nur noch die wenigsten begeistern.

Die Motivation sich sportlich zu betätigen rührt daher, dass "das körperliche Wohlbefinden" verbessert werden soll. Dicht gefolgt von dem Argument "Um meine körperliche Fitness zu erhalten bzw. verbessern". Um Wettkampf geht es den wenigsten, auch Grenzen wollen nicht mehr ausgereizt werden - man weiß, wann Schluss ist.

Die größte Angst im Alter

Vor körperlichen Beschwerden, Schmerzen und Krankheit fürchten sich 67,7%, darauf folgt die Angst die geistige Fitness zu verlieren und dement zu werden. Über die Hälfte ist besorgt, nicht mehr selbstbestimmt und selbstständig leben zu können.

Fragt man, welche körperlichen Beschwerden am häufigsten auftreten, sofern welche auftreten, sind das Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen und Verspannungen.

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Doch die überwiegende Mehrheit fühlt sich gesund und fit.

Kommentare

Ivoir

Sie machen also Drecksarbeit? Da gehören sie sofort entlassen und können somit dem "golden ager" frönen. Ihre Pfleglinge werden es Ihnen danken.

es ist schade, ich bin 54 jahre alt, merke aber nichts von golden ager. dank dieser Regierung, welche mich als DGKP immer mehr arbeiten lässt, anstatt froh zu sein, dass jemand diese drecksarbeit macht.
es wird jeden tag noch mehr stress in diesem beruf gemacht. man merkt nur dass wir immer mehr ausgebeutet werden. von golden Agers keine spur, eher vom ausgebeutet sein bis zum Lebensende.

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