Was Sie niemals
roh essen sollten

Fisolen, Melanzani und Co. gelten gemeinhin als gesund. Das sind sie auch. Roh gegessen können sie aber mehr schaden als nutzen. Im schlimmsten Fall kann der Genuss sogar zum Tod führen.

von Vorsicht! - Was Sie niemals
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Fisolen

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Fisolen enthalten den Inhaltsstoff Phasin. Er bewirkt, dass die roten Blutkörperchen verklumpen. Außerdem kann er eine Magen-Darm-Entzündung - im Volksmund Brechdurchfall genannt - hervorrufen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Die Vergiftungssymptome treten meist ein bis drei Stunden nach dem Verzehr auf und halten drei bis vier Stunden an. Die gute Nachricht: Durch Erhitzen wird das giftige Phasin zerstört. Gekochte Fisolen können also ohne Bedenken gegessen werden.

Erdäpfel

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Erdäpfel enthalten naturgemäß Solanin. Dieses kann unter anderem Fieber, eine Darm- ebenso wie eine Nierenentzündung, Krämpfe, Lähmungen und Herzrhythmusstörungen hervorrufen. In hohen Dosen ist Solanin tödlich. Werden Erdäpfel für längere Zeit Licht ausgesetzt, steigt der Solaningehalt. Daher sollten sie stets kühl und dunkel gelagert werden. Grün verfärbte Stellen und Triebe enthalten besonders viel Solanin. Beide sollten daher entfernt werden. Beim Kochen wird das Gift zwar nicht zerstört, aber aus der Knolle herausgelöst, sodass der Verzehr unbedenklich ist. Das Kochwasser sollte allerdings nicht weiterverwendet werden.

Melanzani

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Auch in der Melanzani - ebenso ein Nachtschattengewächs wie der Erdapfel - steckt Solanin. Um einer Vergiftung vorzubeugen, sollte sie daher vor dem Verzehr erhitzt, sprich gekocht, gebraten, gebacken, gegrillt oder gedünstet werden. Da der Gehalt von Solanin in unreifen Früchten besonders hoch ist, sollte die Frucht erst dann gegessen werden, wenn sie auch wirklich reif ist. Bei der violetten Melanzani erkennt man den richtigen Reifegrad an der dunklen Färbung der Schale.

Passend dazu: So viel Gift steckt in Rhabarber & Co.

Rhabarber

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Rhabarberblätter enthalten Oxalsäure. Ein übermäßiger Konsum kann zu Erbrechen und Kreislaufstörungen führen. Vorsicht ist vor allem bei nieren- oder gallenkranken Personen geboten. Hier besteht das Risiko eines Nierenversagens. Auch die Stängel des Rhabarbers enthalten Oxalsäure, allerdings in deutlich niedrigerer Konzentration. Während man also vom Verzehr der Blätter, der mitunter tödlich enden kann, absehen sollte, sind die Stängel bekömmlich. Allerdings sollte man sie vor dem Genuss kochen, da sich hierdurch der Oxalgehalt verringert.

Maniok

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In rohem Zustand ist Maniok giftig. Die Wurzelknolle enthält Linamarin, das an sich noch keine toxische Wirkung hat. Sobald es aber mit Enzymen und der Darmflora des Verdauungstrakts in Kontakt kommt, wird es zu Blausäure zersetzt - und die ich hochgiftig. Schon 1 bis 2 Milligramm pro Kilogramm Körpermasse wirken tödlich. Blausäure bildet sich übrigens auch dann, wenn die Knolle verletzt, also aufgeschnitten wird. Sehr klein geschnitten und getrocknet oder aber gekocht ist der Konsum von Maniok aber unbedenklich, da sich die Blausäure bei diesen Verarbeitungsweisen verflüchtigt