Die goldenen Regeln für Gehaltsverhandlungen

Gehaltsverhandlungen gehören zum Arbeitsalltag. Denn wer nicht fragt, bekommt meist auch nicht mehr. Einfach sind die Verhandlungen trotzdem nicht. Wann ist der beste Zeitpunkt? Wie viel darf ich verlangen? Fünf Tipps für Gehaltsgespräche, die dabei helfen können, die eigenen Gehaltsvorstellungen zu verwirklichen.

von Eine Person hält Geldscheine. © Bild: Elke Mayr

1. Der richtige Zeitpunkt

Eines gleich mal vorweg: Warten Sie nicht auf den richtigen Zeitpunkt. Den gibt es nämlich nicht. Denn: Übers Gehalt zu reden ist immer unangenehm. Was es aber gibt, sind schlechtere und bessere Momente. So empfiehlt es sich beispielsweise nicht, während der ärgsten Firmenkrise nach mehr Geld zu fragen. Dafür bietet sich etwa die Übernahme eines neuen Aufgabenfeldes oder eines größeren Verantwortungsbereichs für ein Gespräch in Sachen Bezahlung an. Auch gut: das Jahresgespräch. Die Idee könnte allerdings auch der eine oder andere Ihrer Kollegen haben. Auf jeden Fall aber sollten Gehaltsverhandlungen stets mit Termin geführt werden. Den Chef zu überrumpeln ist in dem Fall keine gute Idee!

2. Gut vorbereiten

Das Um und Auf einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung ist die Vorbereitung. Einfach in den Termin zu gehen und um mehr Geld zu fragen zieht garantiert nicht. Auch Jammern ist absolut tabu. Ebenso das Argument, dass es Kollegen gibt, die bei derselben Tätigkeit mehr verdienen als Sie. Vergessen Sie es! Wappnen Sie sich dagegen mit den richtigen Argumenten. Sprich: Zeichnen Sie spezielle Erfolge auf, trumpfen Sie mit besonderen Fähigkeiten, stecken Sie ein möglicherweise erweitertes Verantwortungsgebiet ab. Aber: Spielen Sie nicht alle Karten auf einmal aus. Heben Sie sich ein, zwei aussagekräftige Argumente für die Schlussrunde auf.

Passend dazu: Gehaltsvorstellung - Wie viel bin ich wert?

3. Die richtige Einstellung

Wer redet schon gern übers Geld? Und dann noch mehr davon einzufordern, während man gleichzeitig Angst hat, man könnte abblitzen, einen schlechten Eindruck hinterlassen, gierig wirken ... Gehaltsverhandlungen sind wirklich kein Leichtes. Gleichzeitig ist eine angemessene Bezahlung langfristig unerlässlich für die Arbeitszufriedenheit, ganz zu schweigen von der finanziellen Bewältigung des Alltags. Daher machen Sie sich erst mal eines klar: Ihr Gehalt ist kein Geschenk vom Arbeitgeber, sondern die Entlohnung für Ihre Leistung. Und ein angemessenes Gehalt steht Ihnen zu! Was dagegen absolut fehl am Platz ist, ist ein schlechtes Gewissen, wenn Sie um eine Gehaltserhöhung fragen.

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4. Beim ersten Mal

Das erste Mal ist immer das schwierigste. Das gilt auch für Gehaltsverhandlungen. Wer weiß schon, was er bei seinem ersten Job verlangen soll? Und welcher Moment der richtige ist, um das Thema anzusprechen? Ein Tipp daher für Neulinge: Preschen Sie nicht mit der Frage nach dem Gehalt voraus. Warten Sie, bis Ihnen der Chef den Ball zuspielt. Und dann seien Sie auf jeden Fall gut vorbereitet: Erkundigen Sie sich schon im Vorhinein über ein angemessenes Gehalt. Fragen Sie Studienkollegen und Bekannte aus der Branche, checken Sie den entsprechenden Kollektivvertrag. Wenn Sie dann wissen, was Sie verlangen wollen, halten Sie die passenden Argumente parat. Haben Sie vielleicht schon Erfahrungen in dem Bereich gesammelt? Oder bringen Sie besondere Fähigkeiten mit? Sollte Ihr potenzieller Vorgesetzter das Thema Gehalt im Laufe des Vorstellungsgesprächs komplett aussparen, nehmen Sie am Ende des Termins das Ruder in die Hand. Diese Frage sollte keinesfalls unbeantwortet bleiben!

5. Tipps für Frauen

Es ist kein Geheimnis, dass Männer mehr verdienen als Frauen. Umso wichtiger ist für Letztere das richtige Auftreten. Während Männer ein höheres Gehalt meist recht selbstbewusst einfordern, agiert man in der Damenwelt gern zaghaft, zurückhaltend und wenig fordernd. Viel zu schnell gibt sich frau geschlagen. Wir sagen: Raus aus der Opferrolle! Tatsächlich haben Frauen mit einem resoluten, selbstbewussten und - an der richtigen Stelle - frechen Auftreten sogar bessere Chancen als Männer. Also: Trauen Sie sich etwas und verkaufen Sie sich nicht unter Ihrem Wert!

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