Gefährlicher Schädling bedroht Bäume in Wien: 150 Eschen müssen gefällt werden

Auch private Gärten könnten betroffen sein

Entlang der Altmannsdorfer Straße sind Eschen vom Blausieb befallen, wie der Direktor des Wiener Stadtgartenamtes, Rainer Weisgram, am Dienstag im Gespräch mit Journalisten berichtete. Problematisch ist der Schädling demnach aber auch deshalb, weil fast alle Baumarten betroffen sein können. Aus diesem Grund bestehe auch Gefahr für private Gärten in der Umgebung, wie betont wurde.

Die Rodung soll relativ rasch erfolgen, da der Falter im Juni bzw. Juli zu fliegen beginnt, um Eier in benachbarten Bäumen abzulegen. Dies solle verhindert werden, hieß es. Um zu garantieren, dass die Raupen auch wirklich vernichtet werden, werden die Reste der gefällten Bäume verbrannt. An Stelle der Eschen werden Zürgelbäume gepflanzt, die zumindest bisher noch nie vom Blausieb heimgesucht wurden.

Der Schädling ist laut Weisgram kein Unbekannter, derart massiv ist er jedoch in Wien noch nie aufgetreten. Vermutet wird nun, dass der heiße Sommer im Jahr 2003 das Wachstum und die Verbreitung des Tieres begünstigt hat. Ein strenger Winter, so wurde betont, macht ihm nichts aus. Auch Schädlingsbekämpfungsmittel zeigen kaum Wirkung.

Rodung und Neupflanzung sind laut Stadtgartenamt die einzige Möglichkeit, die Verbreitung einzudämmen. Die Kosten dafür wurden mit rund 220.000 Euro beziffert. Insgesamt betreut das Wiener Stadtgartenamt rund 100.000 Bäume in Straßen und Alleen.

Informationen für private Gartenbesitzer erteilt das Stadtgartenamt unter der Wiener Telefonnummer 4000-42280.

(apa/red)