Gartenarbeit: So grünt & blüht es [+Aussaatkalender]

Experten erklären, was jetzt zu tun ist, damit in Ihrem Garten schon bald wieder alles grünt und blüht.

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Garten - Gartenarbeit: So grünt & blüht es [+Aussaatkalender] © Bild: iStockphoto.com

Sobald die Sonne scheint, wird es sofort spürbar: Sie wird endlich wieder stärker. Und mit den langsam länger werdenden Tagen wächst bei vielen Menschen auch die Sehnsucht nach bunten, duftenden Blumen, grünem Gras und gemütlichen Abenden im Freien. Die gute Nachricht für alle, die es nicht mehr aushalten und bereits wieder im Garten oder auf dem Balkon arbeiten und erste Samen säen wollen: Es gibt genug zu tun, weiß Elisabeth Plitzka, Arche-Noah-Gartenexpertin sowie Autorin von Garten- und Kochbüchern.

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So sollte das Laub vom Rasen entfernt werden, damit das Gras ausreichend Licht bekommt. Außerdem können die Stauden geschnitten werden. "Sie haben jetzt noch nicht ausgetrieben. Am besten werden sie bodennah zurückgeschnitten", sagt Erwin Piribauer, gärtnerischer Leiter der Kittenberger Erlebnisgärten. Das abgeschnittene Material bis Ende April auf einem Haufen liegen lassen. Denn darin überwintern zahlreiche Nützlinge. Allerdings darf nicht wahllos an Pflanzen herumgeschnipselt werden: "Für Rosen und andere Zwerggehölze wäre der Rückschnitt noch zu früh. Hier muss man warten, bis sie austreiben", empfiehlt Piribauer.

© Karin Netta/Samenmaier

Bei Bäumen rät der Gartenexperte, jetzt die Winterschäden rauszuschneiden, also kranke oder beschädigte Äste zu entfernen, damit sich Krankheiten nicht so leicht ausbreiten können. Im Obstgarten sollten außerdem noch die restlichen Früchte des Vorjahrs entfernt werden, um Pilzinfektionen vorzubeugen.

Gemüse und Kräuter

Doch nicht nur die Arbeit selbst, sondern vor allem das Ernten bereitet jedem Hobbygärtner Freude. Und damit die Ernte heuer reichlich ausfällt, ist es Zeit, mit der Anzucht zu beginnen. "Beim Vorziehen von Pflanzen aus Samen ist das richtige Verhältnis von Temperatur und Licht entscheidend", sagt Plitzka. Ist es zwar warm, aber zu dunkel, treibt die Pflanze sehr schnell aus, wird aber dünn. Sie ist dann nicht stabil genug. "Die Pflanze versucht, ans Licht zu kommen. Da es aber keines gibt, wächst sie immer weiter in die Höhe und spindelt", erklärt die Expertin. Ein guter Platz zum Vorziehen ist daher ein sonniges, helles Fensterbrett. Auch ausreichend Feuchtigkeit ist entscheidend für gutes Wachstum. Daher täglich überprüfen, ob die Erde noch feucht ist.

"Die Keimphase ist die heikelste Phase des Wachstums", weiß Plitzka. Anfängern rät sie daher, zunächst mit großen Samen zu beginnen. Denn: "Je größer die Samen, umso einfacher sind sie zu handhaben." Perfekt für Einsteiger sind zum Beispiel Radieschen, Zuckererbsen oder Puffbohnen.

Tomaten, Paprika, Chili und Kohlrabi sowie Kräuter können ab sofort im Warmen vorgezogen werden. Und einige Sorten eignen sich sogar bereits zum Anpflanzen im Freien: "Knoblauch, Kohl und Eissalate überstehen auch leichte Fröste", sagt Piribauer. Auch Radieschen können ab Anfang März durchaus gleich im Freien angesät werden. Noch besser funktioniert der Frühstart auf einem sonnenwarmen Balkon: "Die Pflanzen sind hier geschützter und es ist auch immer noch etwas wärmer als in einem Garten", so Plitzka. Bei Frostgefahr nachts mit einem Vlies abdecken oder zurück ins Zimmer holen.

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Auf die Ernte müssen Ungeduldige übrigens nicht lange warten. Plitzkas Tipp: "Bereits das erste Grün von Radieschen, Erbsen und Puffbohnen kann geerntet werden und schmeckt hervorragend als Salatzugabe, in einem Omelette oder gehackt aufs Butterbrot."

Kübelpflanzen, die im Keller überwintern, brauchen nun ebenfalls Zuwendung. "Sie sollten jetzt auf Krankheiten und Schädlinge kontrolliert und gegossen werden. Zitruspflanzen müssen außerdem gedüngt werden", so Piribauer.

Entspannendes Grün

Gartenarbeit ist beliebt. So ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK, dass sieben Prozent der Deutschen täglich ihre Pflanzen pflegen, weitere 27 Prozent zumindest einmal wöchentlich. Nur ein Drittel beschäftigt sich nie damit.

Die Arbeit im Grünen hat zudem einen gesundheitsfördernden Effekt. Bereits nach 20 Minuten werden Stresshormone abgebaut und die Konzentrationsfähigkeit steigt. Zudem ergaben Studien, dass die körperliche Betätigung im Grünen vor Diabetes schützt, die Blutfettwerte reguliert und das Immunsystem stärkt. Auch auf die Psyche hat der Aufenthalt im Freien einen positiven Effekt.

Sollten die nächsten Tage allerdings kalt und grau bleiben, so bleibt noch Zeit, in Gartenbüchern zu schmökern und sich Gedanken darüber zu machen, welche Pflanzen man heuer anbauen möchte.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich im News 07/2019.

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