Samsung-Handy mit Beamer

Erfrischend anders: Koreaner werten Android-Smartphone mit Mini-Projektor auf.

von Galaxy Beam im Test - Samsung-Handy mit Beamer © Bild: Samsung Mobile

Die erste positive Überraschung gleich beim Auspacken: Für einen unverbindlichen Verkaufspreis von stattlichen 540 Euro legt Samsung dem Galaxy Beam immerhin zwei Akkus und eine Ladestation bei. Aber auch beim Blick auf das Smartphone selbst überzeugen zunächst die recht hochwertige Verarbeitung und das freche Design mit gelbem Rahmen. Trotz minimal "buckligem" DLP-Projektor an der Oberkante des Geräts bleibt der Vierzöller noch relativ handlich. Mit 12,5 Millimetern Dicke und 145 Gramm Gewicht macht das Galaxy Beam zwar sicherlich nicht die schlankste Figur, die Ergonomie ist aber nicht zuletzt wegen der texturierten Oberfläche an der Rückseite hervorragend straff und griffig.

Displaygröße? 4 bis 30 Zoll!

Das Display des Galaxy Beam enttäuscht ein wenig und kann keineswegs mit der Android-Referenz Galaxy S3 mithalten: Das liegt aber weniger daran, dass die Größe "nur" 4 statt 4,8 Zoll beträgt. Vielmehr hat sich Samsung (vermutlich aus Gründen der Energie-Effizienz) dazu entschlossen, kein hochauflösendes Super-AMOLED-Display zu verbauen, sondern nur ein normales LCD-Display mit 800x480 Pixeln. Und das beginnt bei hellem Umgebungslicht ein wenig zu schwächeln.

Alternative Darstellungsmöglichkeit und gleichzeitig namensgebendes Highlight: Der DLP-Projektor an der Oberkante des Galaxy Beam. Damit lassen sich in der Praxis Inhalte in einer Diagonale von bis zu rund 30 Zoll (ca. 76 Zentimeter) auf plane Oberflächen projizieren. Laut Herstellerangaben sind es theoretisch sogar 50 Zoll, aufgrund der verständlichen aber geringen Maximalauflösung von 640x360 Pixeln ist davon aber eher abzuraten. Mit einer Leuchtkraft von 15 Lumen ist dieses Feature auch auf lichtarme Umgebungen angewiesen.

Qualitativ darf man sich mit diesen Spezifikationen natürlich kein ausgiebiges Heimkino-Feeling erwarten. Hier mal ein paar YouTube-Videos mit Freunden betrachten oder eine Powerpoint-Präsentation im Büro vorstellen ist aber kein Problem. Positiv ist vor allem hervorzuheben, wie gut der Projektor in dieses Smartphone-Konzept integriert worden ist. Mittels seitlichem Button am Gerät lässt sich der Projektor innerhalb weniger Sekunden in Betrieb nehmen. Die dazugehörige App zur Schnelleinrichtung der Fokussierung und Ausrichtung des Bildschirminhalts ist extrem intuitiv zu bedienen und erlaubt sich keine Patzer. Zudem ist auch die Aufstellung - wahlweise auf ebener Fläche liegend oder Overhead in der Ladestation - angenehm flexibel.

Mittelmaß bevorzugt

Was sich schon beim Display angedeutet hat, zieht sich bis auf den Projektor durch das komplette Galaxy Beam: Samsung begnügt sich mit durchschnittlichen Werten. Als Herzstück agiert ein Zweikernprozessor mit einer Taktung von 1 GHz, dem 768 MB Arbeitsspeicher zur Seite gestellt werden. Das mag in vielerlei Hinsicht noch ausreichen, vereinzelt kommt das Galaxy Beam damit aber jetzt schon ins Stottern, etwa beim Streamen von Videos. Und auch als Betriebssystem kommt derzeit nur Android in Version 2.3.6. zum Einsatz.

Die 5-Megapixel-Kamera eignet sich ganz gut für Fotos und Videos, allerdings sollte man darauf achten, dass das Umgebungslicht nicht zu dunkel ist. Die durchschnittliche Akkulaufzeit ist letztlich mit rund zwei Tagen ohne Steckdose recht gut, solange man den Beamer nicht aktiviert: Der saugt sämtliche Energievorräte nämlich erwartungsgemäß in Spielfilmlänge leer.

NEWS.AT Fazit

Ein Projektor im Handy? Das funktioniert! Mit dem Galaxy Beam hat Samsung ein Smartphone im Portfolio, das zweifelsohne über ein interessantes Alleinstellungsmerkmal verfügt. In der Praxis überraschen vor allem intuitive Bedienung und flexible Aufstellung dieses Extras. Mit Zweitakku und Ladestation überzeugt nicht zuletzt auch der inkludierte Zubehörumfang des Galaxy Beam. Große Wunder darf man sich allerdings auch keine erwarten. Zum einen entpuppt sich die durchschnittliche Bildqualität der Projektionen als sehr lichtempfindlich und zum anderen fallen die restlichen Spezifikationen des Galaxy Beam bestenfalls in die Kategorie Mittelklasse. Unterm Strich also ein Konzept, das mit seiner prinzipiell durchdachten Andersartigkeit erfrischt. Aufgrund technischer Defizite fehlen aber die letzten Meter für einen richtigen Hit.

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