Achtung auf die Herkunft

von Gänse - Achtung auf die Herkunft © Bild: iStockphoto.com

Am 11. November wird in katholischen Ländern der Namenstag des Heiligen Martin gefeiert. Warum ausgerechnet an diesem Tag Gänsebraten bei vielen auf dem Speiseplan steht, erklärt die Legende. Diese weißen Vögel haben den Einsiedler Martin verraten, als er sich vor der Weihe zum Bischof von Tours drücken wollte. Daraus wurde nichts. Anstatt diesen Tieren für einen verehrungswürdigen Gottesmann zu danken und deren Nachkommen zu hegen und zu pflegen, werden allein in Österreich 250.000 in den letzten Monaten des Jahres verspeist.

Dagegen wäre ja nichts einzuwenden, wenn diese Vögel zuvor auf Erden ein gutes, artgerechtes Leben hätten führen können wie die burgenländischen Weidegänse. Sebastian Bohrn Mena, Initiator des Tierschutzvolksbegehrens, und die Tierschutzorganisation Vier Pfoten recherchierten Alarmierendes: 80 Prozent der in Österreich konsumierten Gänse wurden 2018 importiert. Die meisten von ihnen stammen aus Ungarn. Auch Polen, Deutschland, Dänemark und Frankreich zählen zu den Lieferanten. Was die Gänse dort erleiden mussten, ob sie qualvoll am lebendigen Leib gerupft wurden, ob sie gestopft wurden, damit ihre Leber mehr Fett ansetzt und nach ihrem Tod als Foie gras verarbeitet werden kann, lässt sich meist nicht mehr feststellen. Sollten Sie auf Ihr Traditionsmenü nicht verzichten wollen, fragen Sie nach, woher ihr künftiger Braten stammt. Darüber muss auch das Restaurant Auskunft geben.

Sollten Sie Vegetarier sein und ihr Gegenüber am Esstisch über das Leid der Gänse informieren wollen, achten Sie auf Ihre Kleidung: Auch für Daunenjacken müssen Gänse leiden.

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