Gaby Schaunig im Porträt: Quereinsteigerin schaffte es an die SPÖ-Spitze

Juristin gilt als deklarierte Haider-Gegnerin

Schaunig hatte in der Nacht auf den 13. März 2004 nach der Unterzeichnung der Koalitionsvereinbarung nahezu fluchtartig das Klagenfurter Hotel Sandwirth verlassen. Somit war sie damals auch nicht in die Verlegenheit gekommen, mit Landeshauptmann Haider und seinen Getreuen mit Chianti auf die Zusammenarbeit anstoßen zu müssen. Obwohl sie die Vereinbarung mitunterzeichnet hatte, enthielt sie sich bei den darauf folgenden Beschlüssen in den SPÖ-Gremien der Stimme.

Gabriele Schaunig-Kandut - das offensichtlich schickere "Gaby Schaunig" hatte sich die Klagenfurterin erst vor einigen Monaten zugelegt - war 1999 als Nachfolgerin von Karin Achatz Sozialreferentin geworden. Zuvor war sie - nach zweijähriger Tätigkeit als Vertragsassistentin an der Universität Graz - ab 1990 in der Kärntner Arbeiterkammer tätig gewesen, vor ihrem Wechsel in die Politik war sie Direktionsassistentin für die Bereiche Miet- und Wohnrecht.

Seit ihrem Einstieg in die Politik hat sich Schaunig als scharfe Kritikerin der Haider-FPÖ einen Namen gemacht. Im Jahre 2000 war es in einer Regierungssitzung zu einem Eklat gekommen, als die Freiheitlichen mit Unterstützung der ÖVP auf Antrag Haiders der SPÖ-Landesrätin einer Reihe ihrer Zuständigkeiten entzogen. Die damaligen heftigen Proteste Schaunigs und ihrer Partei blieben allerdings erfolglos.

Schaunig ist mit dem ehemaligen KAC-Eishockeytormann Hans Schaunig verheiratet und hat mit ihm eine elfjährige Tochter namens Lisa. SPÖ-Mitglied ist sie seit 1989.(apa/red)