Die schnellsten Züge der
Welt werden noch schneller

Auf die Entwicklungen im österreichischen Zugverkehr ist man stolz. Nur eine Stunde und 14 Minuten benötigt das Flaggschiff der ÖBB - der Railjet - um von Wien nach Linz zu gelangen. Mit Tempo 230 und mit bis zu 1000 Passagieren gleitet der Hochgeschwindigkeitszug über die Schienen. Beachtliche Daten. Doch wagt man einen Blick nach China oder Japan wird klar, dass andere Zugbauer der europäischen Konkurrenz davonrollen.

von Fuxing & Shinkansen - Die schnellsten Züge der
Welt werden noch schneller © Bild: AFP or licensors

Mit der Einführung der Fuxing-Züge im 2017 hat China die Speerspitze ihrer Offensive lanciert. Fuxing heisst auf Deutsch "Verjüngung". Diese Züge sind im Normalbetrieb mit 350 Km/h unterwegs. Doch bereits jetzt wartet die nächste Generation an hochmodernen chinesischen Zügen auf ihren Einsatz.

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Neuer Rekordhalter lässt TGV alt aussehen

Dieser Zug soll europäischen Zugbauern den Boden abgraben: Ein topmoderner Doppelstöcker mit einer Höchstgeschwindigkeit von rund 350 Km/h. Entwickler der Maschine ist die chinesische Akademie der Wissenschaften – ohne Beihilfe aus dem Westen. 350 Km/h sind schneller als jeder andere Doppelstockzug auf der Welt. Damit übertrifft der chinesische Zug den bisherigen Rekordhalter Alstom mit seinen TGV-Euroduplex-Zügen.

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Ab 2020 sollen selbstfahrende Züge starten

Aber nicht nur bei Doppelstock-Zügen sind die Chinesen Vorreiter. 2020 folgen in China Züge ohne Lokführer. Schon über 190.000 Kilometer haben diese in der Testphase zurückgelegt. Der staatliche Zugbauer CRRC Zhuzhou Locomotive Co hat angekündigt, dass der automatisierte Zug mit 200 Km/h über die Schienen brettern wird. Auch das ist – für selbstfahrendes Rollmaterial – ein Rekord.

Auch in Japan tut sich viel

Nicht nur China, sondern auch Japan ist Österreich eine Zuglänge voraus: Das Shinkansen-Netzwerk ist eines der ältesten Hochgeschwindigkeitsbahnnetzwerke weltweit. Dort wird gerade die neueste Generation der Hochgeschwindigkeitszüge "Shinkansen" auf die Schiene gebracht. Der neue Hochgeschwindigkeitszug in Japan, soll 40 Km/h schneller unterwegs sein als sein Vorgängermodell.

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Die Maximalgeschwindigkeit beträgt damit neu 360 Km/h- 10 Km/h mehr als der aktuelle Standard bei den Chinesen. Beim Tempo liefern sich China und Japan ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Der neue Shinkansen

Das auffälligste Merkmal: die 22 Meter lange Nase des Prototypen. Diese verringert nicht nur den Luftwiderstand, sondern auch den durch den Zug verursachten Lärm. Ab Mai 2019 flitzt der schnittige Zug zur Probe durch die japanische Landschaft.

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Bis zum Frühjahr 2020 werden in Japan zudem alle Shinkansen mit kostenlosen WLAN ausgestattet, das berichtet Japanmarkt. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020 wird das vor allem die zahlreich anreisenden Touristen freuen.

Das plant die ÖBB

Die ÖBB setzten jedenfalls weiter auf den Railjet. Bis zum Jahr 2022 werden 21 neue Züge für 375 Millionen Euro angeschafft. Dann soll es auch barrierefreie Eingänge geben. Derzeit ist das nur mit einer Hebebühne möglich.