ÖFB-Gegner Georgien als gefährlicher Außenseiter

Zwar noch keine Turnier-Teilnahme, aber immer wieder Überraschungen

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Das bekamen in dieser Qualifikation schon Wales vor eigenem Publikum und Irland in Tiflis zu spüren. Für beide Teams reichte es gegen den Underdog nur zu einem 1:1. Auch die ÖFB-Auswahl hatte beim 2:1 vor einem Jahr in Georgien, dem bisher einzigen Duell beider Länder, große Mühe.

Die Georgier liegen als 112. der FIFA-Weltrangliste (Österreich ist 37.) in Gruppe D an der fünften Stelle, vier Punkte hinter dem viertplatzierten ÖFB-Team. Bei einem Sieg im Happel-Stadion würde daher die Chance auf den vierten Endrang leben.

Die Qualifikation für die EM 2016 beendete die Truppe auf Platz fünf. Neben zwei Erfolgen über Gibraltar wurde in Tiflis auch Schottland besiegt, außerdem stellte man Deutschland in beiden Partien (0:2/h, 1:2/a) phasenweise vor nicht unerhebliche Probleme. Im Juni 2016 wurden sogar die Spanier in einem Testmatch in Getafe bei deren EM-Generalprobe mit 1:0 besiegt.

Nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion erfolgte 1992 der Beitritt des 3,7-Millionen-Einwohner-Landes, das geografisch zu Asien gehört, zur FIFA und zur UEFA. Die ersten Pflichtspiele bestritt man im Rahmen der Qualifikation für die EM 1996 - dabei gelang unter anderem im November 1994 ein 5:0 über den jetzigen Gruppenkontrahenten Wales, was bis zum 6:0 über die Färöer im August 2006 Georgiens höchsten Pflichtspiel-Sieg bedeutete.

Die Quali für die Europameisterschaft 1996 wurde auch dank eines 2:1 über den damaligen WM-Vierten Bulgarien auf Rang drei abgeschlossen. So gut war die georgische Auswahl in keiner der darauffolgenden Qualifikationen mehr platziert. Dennoch schaffte man Achtungserfolge wie zum Beispiel Punktgewinne gegen Italien, Russland, Dänemark, die Türkei oder die Ukraine.

Seit März 2016 wird die Mannschaft vom Slowaken Vladimir Weiss betreut. Als georgische Teamchefs fungierten in den vergangenen Jahren schon einige prominente Persönlichkeiten wie Alain Giresse, Klaus Toppmöller oder Hector Cuper. 2008 sprang der frühere Ried- und Sportklub-Trainer Petar Segrt interimistisch ein.

Spieler von absoluten Top-Clubs sucht man im aktuellen georgischen Kader vergeblich. Lok-Moskau-Verteidiger Solomon Kvirkvelia wird als teuerster Spieler des aktuellen Kaders mit einem Marktwert von 3,5 Millionen Euro geführt, Rapid-Stürmer Giorgi Kvilitaia soll immerhin eine Million Euro wert sein.

Dessen Ex-Club Dinamo Tiflis setzte sich 1981 - damals noch als sowjetischer Verein - in der ersten Runde des Cups der Cupsieger gegen den GAK durch, die darauffolgenden sechs Europacup-Duelle zwischen georgischen und österreichischen Vertretern gingen allesamt an die Alpenrepublik.

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