"Spielen jetzt mit offenem Visier"

Red Bull Salzburg erhöht die Schlagzahl und macht Druck auf die Spitze

Red Bull erhöht die Schlagzahl und macht Druck auf die Tabellenspitze. Mit dem 3:2-Heimsieg gegen Sturm Graz sitzen die Salzburger den Wienern von Austria und Rapid in der Bundesliga unangenehm dicht im Nacken. Ein Punkt fehlt dem sechs Runden unbesiegten Titelverteidiger nur noch auf das Spitzenduo. Salzburg hat seine Form gefunden - auch dank einer Vielzahl neuer Spieler wie Sadio Mane.

von Sadio Mane jubelt im Spiel von Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz © Bild: GEPA pictures/Steiner

Der Senegalese war zu Transferschluss Ende August vom französischen Zweitligisten FC Metz nach Salzburg gekommen. Vier Millionen Euro soll er gekostet haben. In seinem dritten Bundesligaspiel, dem ersten über die volle Distanz, avancierte Mane bereits zum Matchwinner. Der Linksaußen traf gegen Sturm im Doppelpack - erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach sehenswerter Einzelaktion, im Finish per Kopf.

"Ich fühle mich schon sehr wohl hier in Salzburg", versicherte Mane nach einem Monat in der Mozartstadt. "Ich bin schon voll integriert, das ist ein Verdienst des Trainers und der Mannschaft." Acht neue Spieler haben die Salzburger seit dem blamablen Out in der Champions-League-Qualifikation Ende Juli in Düdelingen geholt, fünf davon kurz vor Ende des Transferfensters. Neben Mane überzeugte davon bisher vor allem Kevin Kampl.

Mane will noch lernen
Mane ist mit 20 Jahren bereits Nationalspieler - und einer der teuersten Kicker der heimischen Bundesliga-Geschichte. Über seine zwei Tore freute er sich, aber auch sie seien ein Verdienst der Mannschaft. "Ich will hier in Salzburg noch sehr viel dazulernen", erklärte der trickreiche Offensivspieler. "Ich bin erst 20 Jahre alt, ich kann noch sehr viel mehr erreichen." Das wichtigste seien die drei Punkte. "Weil wir damit vorne dabei sind."

Mit Austria (1:0) und Sturm haben die Salzburger zuletzt zwei echte Gradmesser aus dem Weg geräumt. Vor der Länderspiel-Pause geht es nach Mattersburg, der Start einer Siegesserie scheint möglich. "Die Voraussetzungen dafür werden immer besser", meinte auch Trainer Roger Schmidt, der zuletzt Konstanz eingemahnt hatte. Souverän wirkten die Salzburger auch gegen Sturm nicht immer.

Salzburg lässt nach
Mit einer 2:1-Führung im Rücken wurden die Bullen lethargisch, verabsäumten es nach der Pause nachzusetzen - und wären beinahe bestraft worden. "Es war ein gutes Spiel gegen einen starken Gegner", sagte Schmidt. "Wir haben bis zum Schluss an den Sieg geglaubt. Das ist ein Unterschied zu früher", betonte Verteidiger Franz Schiemer. "Auch unser Spielstil ist ein anderer. Wir spielen jetzt mit offenem Visier und wollen den Zuschauern etwas bieten."

Fünf Tore bekamen die knapp 11.000 in Wals-Siezenheim zu sehen. Sturm stand am Ende ohne Punkt da, weil man bei einer Standardsituation geschlafen und Mane mutterseelenalleine hatte einköpfeln lassen. "Das sind Konzentrationsschwächen, die nicht sein dürfen", ärgerte sich Trainer Peter Hyballa. "Es wäre mehr drinnen gewesen. Dieses Kopfballtor darf uns nicht passieren."

Grazer Schirikritik
Ein wenig haderten die Grazer auch mit dem Schiedsrichter-Team, das Florian Kainz mit dem Sieg vor Augen zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen hatte. "Ich verstehe nicht, dass er so etwas nicht sieht. Der hat nichts anderes zu tun", sagte der 19-Jährige in Richtung des Assistenten. "Jetzt müssen eben drei Punkte gegen die Austria her." Die Wiener gastieren am Sonntag (16.00 Uhr) zum nächsten Schlager in der Steiermark.

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