Norbert Hofer:
"Enttäuschung war sehr groß“

FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer spricht in "Frühstück bei mir" auf Ö3 über das "Ibiza-Video" und die Vermutung, dass in Straches Getränk "etwas drinnen war".

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"Frühstück bei mir" - Norbert Hofer:
"Enttäuschung war sehr groß“

Der Misstrauensantrag, für den auch die FPÖ gestimmt hat, und die Abwahl von Bundeskanzler Sebastian Kurz haben auf persönlicher Ebene offenbar keine Spuren hinterlassen. Ob FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer mit dem Ex-Kanzler noch Kontakt hat, beschreibt er in Teil drei der Ö3-Sommergespräche in „Frühstück bei mir“ so: „Ja, natürlich! Es ist so wie es auch war – ein persönlicher guter Kontakt und eine funktionierende Gesprächsbasis.“ Ob er an Kurz‘ Kritik – die letzterer auch auf Ö3 geäußert hat –, die FPÖ hätte „in verschiedenen Einzelfällen die rote Linie überschritten“, etwas Wahres finden kann? Hofer auf Ö3: „Nein, wir haben erfolgreich zusammengearbeitet.“

Ibiza-Video mit "Kopfschütteln" gesehen

Das Ibiza-Video habe er „mit Kopfschütteln“ zum ersten Mal gesehen, beschrieb Norbert Hofer, „die Enttäuschung war natürlich sehr groß“, doch Hofer gibt auf Ö3 auch das Erklärungsmodell des Ex-Vizekanzlers weiter: „Er glaubt, dass im Getränk etwas drinnen war, das auch seine Persönlichkeit nicht sehr positiv beeinflusst hat.“ Zu Hans-Peter Haselsteiners im „Standard“ geäußerter Kritik („wie man die Krone gängeln und Parteispenden verstecken kann, ist mit Sicherheit x-mal gesprochen worden – von allen FPÖ-Parteigranden“) meinte Hofer auf Ö3: „So ein Gespräch hat es mit mir und Strache niemals gegeben. Haselsteiner soll nur schauen welche Aufträge er in den letzten Jahren bekommen hat, da wird sich nichts verändert haben.“

»Es ist schwieriger geworden in meiner jetzigen Funktion«

Für den kommenden Wahlkampf, so präzisierte Hofer, wird FPÖ-Mastermind Herbert Kickl nicht, wie es sonst so oft war, der Kampagnenschreiber sein: „Kickl ist nicht Wahlkampfleiter, er ist Kandidat. Seine Karriere ist weitergegangen, er hat eine wichtigere Aufgabe jetzt und das müssen jetzt andere machen.“ Auch das früher so fixe Vorhaben Hofers, bei der Bundespräsidentenwahl 2022 wieder anzutreten, klingt jetzt anders: „2022 ist bald, es ist schwieriger geworden in meiner jetzigen Funktion. So sicher wie es war, ist es nicht mehr.“

Private Pläne des FPÖ-Spitzenkandidaten drehen sich derzeit um den L17-Führerschein seiner jüngsten Tochter Anni, den er trotz Arbeitslast mit ihr macht: „Bald hat sie die erste 1.000er Prüfung. Ich hoffe, sie wird sie auf das erste Mal bestehen.“ Die erste Liebesbeziehung der 16-Jährigen macht dem Politiker allerdings zu schaffen: „Als Vater ist man traurig, dass die eigene Tochter den Freund mindestens genauso gern hat wie den Papa.“ Doch jetzt geht es zunächst in eine Woche Urlaub nach Kroatien, „dort sind wir mit einem befreundeten Ehepaar auf einem kleinen Segelboot, 15 Meter lang, mein Freund ist Skipper und wird mich in die Geheimnisse des Segelns einweisen.“, freut sich Hofer auf Ö3.

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