Frisuren: Diese Haartrends
bringt der kommende Frühling

Der Winter geht, der Frühling kommt - und mit ihm eine Reihe an neuen Haartrends. Welche Schnitte sind jetzt angesagt? Und welche Farben haben Saison? Wir befragten den international renommierten Star-Friseur Christian Sturmayr.

von Es wird wild! - Frisuren: Diese Haartrends
bringt der kommende Frühling © Bild: Sturmayr Coiffeure

Der Frühling bringt wieder Farbe in unser Leben - und auf unsere Köpfe. Das aktuelle Motto lautet daher "Mut zur Farbe". "Es gibt eine Farbrenaissance", erklärt Christian Sturmayr. "Farbe ist heute so bedeutend wie nie zuvor." Groß im Rennen ist dabei Kupferblond - ein sehr natürliches, wohlgemerkt. Daneben trumpft die Farbpalette aber beispielsweise auch mit Silber und Platinblond in allen nur erdenklichen Varianten auf.

»Es gibt eine Farbrenaissance«


Platingrau und -blau beispielsweise treten ganz subtil zutage. "Als wäre es durchsichtig", veranschaulicht der Star-Friseur. Auf diese Weise ließe sich eine Weichheit auf den Kopf zaubern. Der Clou dabei ist, dass man die Farben heute viel raffinierter untermischen kann - etwa in einen Blondton integriert oder mit dem Naturton kombiniert. War etwa ein Violettstich für viele vor einigen Jahren noch undenkbar, tun sich hier nun ganz neue Möglichkeiten auf.


Auch der Silber-Grauhaar-Look hat sich damit weiterentwickelt: "Es gibt ein Grau mit ganz pudrigem Silber, weniger Rosé - da ist irrsinnig viel dabei", lobt der Coiffeur die aktuellen Entwicklungen. Ebenso angesagt sind jetzt übrigens Glossy Colors. Sie verleihen dem Haar einen atemberaubenden Glanz. Und wem der Schritt zu einer neuen Farbe zu gewagt ist, der kann auf eine Kombination aus Balayage und natürlich wirkenden Strähnen vom Haaransatz weg setzen.

Jetzt wird's wild

In puncto Schnitt ist der Long Bob, also halblanges, die Schultern streifendes Haar, mit Stirnfransen angesagt. Der Trend der Stunde sind dabei relativ stumpf durchgestufte Haare. Sturmayr spricht vom sogenannten Bold Cutting. "Dieser Trend ist angehaucht von den 1980er Jahren, in denen man relativ schwere Stirnfransen getragen hat. Auf Kinnlänge wird dann noch mal eine gut erkennbare Stufe gesetzt." Die Stufen lockern das Haar auf.

© Sturmayr Coiffeure

Bewegung und Natürlichkeit werden groß geschrieben. Und es darf ruhig auch mal ein bisschen wild sein. "Stellen Sie sich vor, wir Ihre Locken fallen, wenn Sie um 5.00 Uhr morgens nach einer Partynacht heimgehen", veranschaulicht Sturmayr. Dafür den Lockenstab nicht über die ganze Haarlänge, sondern nur von den Spitzen bis zur Mittellänge einsetzen. Das ergibt einen rauen Look, gemischt mit ein wenig Glamour.

Accessoires: Mehr ist mehr

Halbhochgestecktes Haar wird gerne mit großen Spangen kombiniert. Nach dem Motto "Mehr ist mehr" dürfen bis zu fünf, sechs Kämme auf einmal getragen werden. "Dadurch kreiert man einen ganz ausgefallenen Look." Wer sein Haar lieber kurz trägt, der ist mit einem ganz kurzen Pixie Cut beraten. Bliebe nur noch die Frage nach dem Styling-No-Go des Frühjahrs. Dazu der Experte: "Was man jetzt gar nicht sieht, sind stark geglättete Haare."


Der Trend-Schnitt für ihn

So wie bei den Damen sollte es auch bei den Herren nicht allzu streng zugehen. Der Barber-Trend, also ein scharf rasierter Kopf, ist demnach Schnee von gestern. Viel mehr zeigen sich derzeit Tendenzen, wie wir sie aus dem Grunge kennen. "Die Konturen, also die ersten ein, zwei Zentimeter, sind immer noch relativ sauber geschnitten, aber es wird wieder ein wenig lässiger. Das Haar wird locker getragen", so Sturmayr. "Es wird alles ein bisschen verspielter. Die Männer werden auch wieder weicher."

»Die Männer werden auch wieder weicher«


© Andreas Kolarik

Christian Sturmayr, 1983 in Salzburg geboren, führt das Familienunternehmen "Sturmayr Coiffeure" erfolgreich in vierter Generation. Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren London, New York, Paris und Barcelona. Er ist Haar-Stylist bei internationalen Fashion Weeks für u.a. Armani, Burberry Prorsum, Louis Vuitton, Alexander McQueen und Roberto Cavalli und frisierte schon Celebrities wie Paris Hilton, Liz Hurley, Katy Parry und die Pussy Cat Dolls.