Warum Freitag, der
13., kein Pech bringt

Woher die negative Assoziation kommt

Heute ist Freitag, der 13. - angeblich ein Unglücksdatum. Pro Jahr gibt es diese Kombination mindestens einmal und maximal dreimal. Schon im Mittelalter galten die Zahl 13 und der Freitag jeweils als Unheil bringend. Die negative Kombination tauchte erst in den 1950er Jahren auf.

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Unglückstag? - Warum Freitag, der
13., kein Pech bringt

Viele Menschen erwarten bis heute an einem Freitag, dem 13., einen Tag voller Pleiten, Pech und Pannen. Einige werden sogar krank: Psychologen nennen diese Angst "Paraskavedekatriaphobie". Der Begriff ist aus dem lateinischen "parasceves" (Vorbereitungstag, meist vor dem Sabbat/Samstag) sowie den griechischen Wörtern "treiskaideka" (Dreizehn) und "phobos" (Furcht) abgeleitet.

Daher könnte die Angst kommen

Ein Ursprung für die Angst liegt wahrscheinlich in der christlichen Religion. Schon in der Bibel ist der Tag negativ besetzt. Adam und Eva sollen an einem Freitag in den verbotenen Apfel gebissen und so die Sünde in die Welt gebracht haben. Jesus wurde am Karfreitag gekreuzigt. In Monaten und Jahren, die mit einem Freitag beginnen, wurde früher Schlechtes erwartet. "Was freitags wird begonnen, hat nie ein gut' End' genommen", lautet ein altes Sprichwort.

Auch der Aberglauben um die Dreizehn - einst "Dutzend des Teufels" genannt - lässt sich aus der Bibel ableiten. Beim letzten Abendmahl mit Jesus saßen 13 Menschen am Tisch - der 13. war der Verräter Judas. Bis heute verbinden viele Menschen mit der Zahl Unglück und Gefahr. Einige Hotels verzichten auf Zimmernummer 13, manche Fluggesellschaften haben keine 13. Sitzreihe in ihren Maschinen. Und in vielen amerikanischen Hochhäusern wird das 13. Stockwerk nicht aufgeführt.

Weniger Schadensfälle als an anderen Tagen

Tatsächlich bringt weder der Freitag, noch der 13. des Monats, noch die Kombination daraus mehr Pech und Pannen - ganz im Gegenteil.

"Vergleicht man die Schadenfälle aller Wochentage, erweist sich der Montag mit knapp 18 Prozent generell als schadenreichster Tag", erläuterte Richard Fabsits, Leiter des Bereichs Leistung bei der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft (Zurich) 2015 in einem Gespräch. Der Freitag liege, was die Schadenhäufigkeit betriff, nach Dienstag und Mittwoch erst an vierter Stelle. Die Analyse umfasste Schäden, die der Versicherung aus Sparten wie Kfz, Unfall, Haushalt/Eigenheim und Rechtsschutz gemeldet wurden. Die Schadenereignisse an einem Freitag, dem 13., oder allgemein am 13. Tag des Monats liegen dieser Statistik zufolge sogar unter dem Durchschnitt im Vergleich zum Restmonat.

Und auch was Verkehrsunfälle betrifft kann nicht allgemein festgestellt werden, dass es zu einer vermehrten Unfallhäufung kommt, analysierte der Verkehrsdienst im Innenministerium.

Allerdings ist der Freitag der unfallträchtigste Tag. Wie ein Blick in die Statistik des Jahres 2019 ergibt, passierten im Vorjahr an Freitagen insgesamt 5.989 Verkehrsunfälle, bei denen 7.687 Menschen verletzt wurden. Der Tag mit den zweitmeisten Unfällen war der Mittwoch. 2019 gab es in der Wochenmitte 5.448 Unfälle mit 6.707 Verletzten. Bei den Verkehrstoten war wiederum der Donnerstag jener Tag mit den meisten Opfern - 71 waren es im Vorjahr, dahinter lag der Samstag mit 65 Verkehrstoten. An Freitagen wurden im Vorjahr insgesamt 64 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr getötet.