Aids-Tod vor 20 Jahren

Der Rockstar mit persisch-indischen Wurzeln schrieb als Queen-Frontmann Geschichte

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    20. Todestag von Freddie Mercury

    Freddy Mercury, Frontmann und Kopf der Rockgruppe Queen starb am 24. November 1991.

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    20. Todestag von Freddie Mercury

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Geboren wurde Mercury als Farrokh Bulsara am 5. September 1946 auf der ostafrikanischen Insel Sansibar. Seine Schulbildung erhielt der Sohn persischer Eltern im westindischen Panchgani in einem Knabeninternat, wo er Klavierspielen lernte und mit der Schulband The Hectics erste musikalische Gehversuche unternahm. 1964 musste die Familie aufgrund politischer Unruhen nach England fliehen - ein Ortswechsel, der Mercury sehr gelegen kam, schließlich befand er sich endlich im Land seiner künstlerischen Träume.

Aus Smile wurde Queen

Während seiner Zeit als Kunststudent in London versuchte er sich als Sänger in kurzlebigen Bandprojekten, sein Hauptinteresse galt aber einer Gruppe namens Smile, mit deren Musikern Brian May und Roger Taylor er Freundschaft schloss. Mit letzterem teilte er nicht nur eine Zeitlang eine Wohnung, sondern betrieb auch einen Kleiderstand am Kensington Market. 1969 beendete Mercury sein Studium mit einem Diplom in Grafikdesign. Sein Herz hing aber schon längst an der Musik. Die Suche nach einer adäquaten Umsetzung seiner Visionen endete 1970, als sich Smile auflösten. Sofort übernahm er das Ruder und präsentierte als allererstes den Namen der Band: Queen.

Ein Stück Rockgeschichte

Nach schleppendem Beginn gelang 1974 mit Mercurys Komposition "Killer Queen" der erste Durchbruch. Die markante Melodie fokussierte plötzlich die Aufmerksamkeit auf eine Band, die sich optisch wie künstlerisch in einem äußerst auffälligen Stil präsentierte, überflüssig hinzuzufügen, wes Geistes Kind das war. Nur ein Jahr später sprengte Mercurys "Bohemian Rhapsody" sämtliche Grenzen des Konventionellen, er schuf damit ein vielfach ausgezeichnetes Stück Rockgeschichte, das nach wie vor alle möglichen "Größte-Hits-aller-Zeiten"-Listen anführt.

Scheuer Privatmensch

Mit seiner unverkennbaren, dreieinhalb Oktaven umspannenden Singstimme, seinem Gehabe in der Öffentlichkeit und seiner theatralischen Bühnenperformance kreierte er ein niemals ernst gemeintes Macho-Image von sich, das mit dem Privatmenschen Mercury, der oft als scheu, zurückhaltend und großzügig charakterisiert wurde, so gar nichts gemein hatte. Und gerne hat man dabei vergessen: "Er war vor allem ein erstklassiger Musiker", wie Roger Taylor nicht müde wird zu betonen. Allein für Queen schrieb Mercury rund 60 Songs.

Lebensliebe, Österreicherin und Mann

Die Lebensliebe Mercurys war eine Frau: In den 70er Jahren lebte er jahrelang mit Mary Austin zusammen, bis er sich zu seiner Bisexualität bekannte und sich von ihr trennte. Sie blieben dennoch bis zum Schluss freundschaftlich eng verbunden, sie wurde zur Haupterbin seines Vermögens. Mitte der 80er Jahre folgte eine Liaison mit der österreichischen Schauspielerin Barbara Valentin. Die letzten Jahre verbrachte Mercury mit dem irischen Friseur Jim Hutton an seiner Seite.

Erstes Crossover mit Opern-Diva

Abseits von Queen nahm er Anfang der 80er Jahre einige Titel mit Michael Jackson auf - eine Veröffentlichung ist gerüchtehalber für 2012 geplant -, sein Soloalbum "Mr. Bad Guy" feierte 1985 nur bescheidene Erfolge. Für Aufsehen sorgte er mit dem Album "Barcelona", das er mit der spanischen Operndiva Montserrat Caballe aufgenommen hatte - dem ersten Crossover dieser Art.

Zwei Alben trotz Aids

Nach der letzten Queen-Tour 1986 betonte Mercury immer wieder, er sei zu alt, um in engen Outfits über die Bühne zu hopsen. In Wahrheit war es aber die Immunschwächekrankheit Aids, die weitere kräfteraubende Auftritte vereitelte. Trotz zunehmend schlechter werdendem Gesundheitszustand nahm Mercury noch zwei Queen-Alben auf; einige weitere Titel, die er im Jahr seines Todes noch eingesungen hatte, fanden sich auf dem posthumen Longplayer "Made In Heaven" wieder.

Tod einen Tag nach Bekanntgabe

Am 23. November 1991 machte er via Presseaussendung seine Erkrankung publik, nur einen Tag später verschied er in seinem Luxusdomizil in London. Eine offizielle Begräbnisstätte gibt es nicht, Ziel vieler "Mercury-Pilger" ist eine überlebensgroße Statue am Ufer des Genfersees in Montreux, dessen von Brian May ersonnene Inschrift "Lover Of Life, Singer Of Songs" Mercurys Biografie auf den Punkt bringt.