Der Unterschied sei zwar nicht mehr ganz so stark wie in den 50er-und 60er-Jahren, als das politische Interesse der weiblichen Bevölkerung 35 Prozentpunkte unter dem der Männer gelegen sei, sagte Köcher. Mehr politisches Engagement von Frauen sei aber wünschenswert.
"Angesichts der Bedeutung politischer Entscheidungen und auch angesichts der Überzeugung der Mehrheit der weiblichen Bevölkerung, dass die Anliegen von Frauen durch Politikerinnen besser vertreten werden, wäre es auf alle Fälle wünschenswert, dass sich Frauen mehr für Politik interessieren und engagieren", sagte die Allensbach-Chefin.
Das mangelnde Interesse sei auch deshalb zu bedauern, weil Männer und Frauen zum Teil eine "andere politische Agenda" besäßen: "So sind Frauen alle Ziele, die mit Familienpolitik, Jugendschutz, Vereinbarkeit Familie und Beruf zu tun haben, aber auch Themen wie Klimaschutz überdurchschnittlich wichtig", sagte Köcher.
Allerdings sinke unabhängig vom Geschlecht bei den Jüngeren generell das Interesse für Politik und allen gesellschaftlichen Themen. "Angesichts der Fülle der Unterhaltungsangebote erscheint Vielen nüchterne Information und speziell auch Politik langweilig", vermutet die Allensbach-Direktorin.
(apa/red)