So wirbt EU für Frauen

EU schießt mit Werbung für Frauen in wissenschaftlichen Berufen voll daneben

"Science: It's a girl thing!", also in etwa "Wissenschaft ist Frauensache" - ebenso wie Lippenstift, High Heels und Schlauchkleider. Diesen Schluss könnte man ziehen, betrachtet man den Werbespot der EU zur Akquirierung von Wissenschaftlerinnen. Kaum publiziert, wurde der Spot aufgrund hämischer Kommentare auch schon wieder von der Kommissions-Website entfernt.

von Frauen im Beruf - So wirbt EU für Frauen © Bild: Thinkstock

Vergangenen Donnerstag hat die EU-Kommission die Kampagne "Science: It's a girl thing" gestartet, mit der Mädchen für Wissenschaft begeistert werden und außerdem Vorurteile abgebaut werden sollen. Gerade den Vorwurf, Stereotype zu transportieren, müssen sich nun allerdings die Macher der Kampagne selbst gefallen lassen.

Wie Charlie's Angels erscheinen drei Powerfrauen in Minikleidern aus dem Nichts. Ihre Stöckel klappern im Gleichschritt und ihre Blicke sind mädchenhaft. Da riskiert sogar der junge Forscher von seinem Mikroskop aus mehrere nicht zwingend wissenschaftlich interessierte Blicke. Es folgen Bilder von Lippenstift, Nagellack, Puder und glücklichen Frauen - was hat sich die EU nur bei diesem oberflächlichen Werbespot gedacht?

Kritik und Häme
Kaum publiziert, folgten erste hämische Kommentare auf den missglückten Spot - nicht nur "echte" Wissenschaftlerinnen machten sich auf Twitter und mehreren Blogs lustig. Von "ekligen Klischees" ist da die Rede und von einer Kampagne, mit der Wissenschafterinnen dazu gebracht werden sollen, kürzere Röcke zu tragen. "Das ist keine Parodie, das ist keine gemeine Kreation von Anti-Europäern", fühlt man sich beim "Forbes Magazine" gar genötigt hervorzuheben. Eine Frau schrieb beispielsweise, dass die Peeptoes, die die Girls tragen, die Sicherheitsvorkehrungen in den meisten Labors verletzten würden. Auch das "Wall Street Journal" schrieb "der Versuch, Frauen Wissenschaft schmackhaft zu machen, sei bevormundend, sexistisch und selbstgefällig".

Spot selbst zensiert
Die Kommission meinte dazu: "das Video sollte die Sprache der Frauen sprechen, um deren Aufmerksamkeit zu gewinnen". Außerdem sollte es "lustig und eingängig" sein, bzw. ein junges Publikum anziehen. Wenige Stunden später war der Spot von der Seite wieder von der Homepage verschwunden und mit einem "seriösen" Trailer ersetzt worden. Die kritischen Forscherinnen wurden dazu eingeladen, auf Twitter Mitglied von #realwomeninscience zu werden.

Mangel an Frauen in Wissenschaft
Hintergrund der Kampagne ist der Mangel an Wissenschaftern, bis 2020 werden in der EU eine Million Forscher zusätzlich benötigt. Derzeit machen Frauen in der EU zwar 45 Prozent aller PhDs bzw. Doktorate aus, stellen aber nur ein Drittel der Forscher. Vor allem im Ingenieurs- und Produktionswesen sind Doktorandinnen noch immer in der Minderheit. In Österreich sind Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Studien ebenfalls unterrepräsentiert: Mit Ausnahme der Biowissenschaften machen Frauen in keinem Feld über 40 Prozent aus, in Informatik, Ingenieurwesen und den technischen Berufen sind es sogar unter 20 Prozent.

Kommentare

EU haut wieder einmal voll DANEBEN.. na wo denn nicht...wie immer: z.B.:
bei der SINNVOLLEN Erweiterung dieses Vereines;
bei den zahlreichen gestörten, nicht nachvollziehbaren TEUREN und SINNLOSEN Entscheidungen (Bananen, GurKen/Biegung; Dirndlausschnitt d.Kellnerinen beim Oktoberfest; ob Karotten Gemüse od. Obst; Marmelade od. Konfitüre; Abschaffung d. quecksilberhältigen Fieberthermometer; EINFÜHRUNG der QUECKSILBERhaltigen Energiesparlampen usw. usw.)
das sind aber nur einige der VIELEN FEHLENTSCHEIDUNGEN

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