Immer Ärger mit Facebook

Erneut fallen mehrere Funktionäre mit einem verhetzenden Bild auf Facebook auf

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Social Media - Immer Ärger mit Facebook

Die mediale Aufregung um die geheime Facebookgruppe der FPÖ ist gerade erst etwas abgeklungen aber die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen in dieser Causa aufgenommen. Trotzdem scheint Facebook für manche FPÖ-Funktionäre weiterhin eine gefährliche Spielwiese zu bleiben. Aktuell geht es um das Bild eines Verbotsschildes auf dem „Wir müssen draußen bleiben!“ steht. Das Schild wurde in rechten Kreisen auf Facebook vielfach geteilt. Wie NEWS.AT und „Heimat ohne Hass“ – die Aktivistengruppe die bereits die geheime Facebookgruppe aufdeckte – herausfanden, wurde dieses Bild auch von zahlreichen Funktionären der FPÖ geteilt.


Das Bild zeigt die stark vereinfachte Darstellung zweier strenggläubiger Muslime. Einen Mann und eine Frau, die verschleiert ist und möglicherweise eine Burka oder einen Tschador trägt. Das Bild, das einem Verbotsschild nachempfunden ist, verwehrt diesen Personen den Zutritt.

Moslems müssen draußen bleiben

Das Bild wurde an zahlreichen Pinnwänden geteilt und unter anderem auch von einem Mitglied der geheimen Facebookgruppe verbreitet. Er teilte es mit dem Hinweis „In Teilen Wiens leider zu spät." unter den Kommentaren fand sich beispielsweise „das gehört echt überall aufgehängt.“ Ein weiterer Kommentator wollte selbst aktiv werden, es ausdrucken und auf „U Bahn Buß (!) Bim, Schnellbahn, WC“ kleben. Gleich vier FPÖ-Funktionäre gefiel das Schild so gut, dass sie es „likten“.

Funktionäre „liken“ Verbotsschild

Darunter der Ortsparteiobmann der FPÖ Attendorf Günther Kumpitsch, eine Funktionärin der FPÖ Suben am Inn, ein Kandidat der FPÖ bei der letzten Gemeinderatswahl in Salzburg und ein FPÖ-Funktionär aus Niederösterreich, der für den Landtag kandidierte. Unter den „Likern“ ist auch noch der ehemalige Obmann der FPÖ Telfs, der allerdings schon vor längerer Zeit aus der Partei ausgeschlossen wurde. An anderer Stelle teilte das Bild auch der stellvertretende Vorsitzende der FPÖ-Ortsgruppe Theresienfeld Manfred Fellner, über den bereits berichtet wurde.

In der Menschheitsgeschichte hat es immer wieder Versuche gegeben Menschen den Zutritt zu Lokalitäten aus religiösen, rassistischen oder weltanschaulichen Gründen zu verbieten. Deshalb sind Verbotsschilder die eine bestimmte Gruppe von Menschen betreffen historisch besonders belastet.

Einmal mehr ein Vorfall auf Facebook, in den zahlreiche Funktionäre involviert sind. Doch mit der Einsicht dürfte es generell nicht weit her sein. Hat sich doch FPÖ-Parteiobmann HC Strache mit einer der AdministratorInnen der geheimen Gruppe „Wir stehen zur FPÖ!“ und „NSA-Heimatschutz Österreich“, der Gemeinderätin Andrea Kellner, auch in diesem Wahlkampf wieder abbilden lassen. Gegen sie, wie auch gegen die anderen Gruppenmitglieder ermittelt die Staatsanwaltschaft. Wegen des aktuellen Schildes soll ebenfalls bereits eine Sachverhaltsdarstellung wegen Verdachts auf Verhetzung in Arbeit sein, wie NEWS.AT aus Aktivistenkreisen von „Heimat ohne Hass“ erfuhr.

Giftiges verkochen

In einer anderen Gruppe, der Gruppe „FPÖ“ mit immerhin mehr als 2200 Mitgliedern setzt man sich unterdessen mit einem Kunstprojekt auseinander. Andrea Kellner postete ein Video von einer eigenartigen Kunstaktion. Die sie den Grünen zuordnet und ihnen dabei besondere Bösartigkeit gegenüber dem politischen Gegner unterstellt. Bei der Aktion wurde so getan als würden Kinder verkocht um damit für eine vegetarische Ernährung zu werben. Ein sicherlich grenzwertiges Kunstprojekt.

Mag das Posting eines FPÖ-Funktionärs dazu auch ironisch sein, grenzwertig ist es allemal. Er plädiert dafür, für die beiden – gemeint sind wohl die Künstler -Maiglöckchenblätter statt Spinat als Zutat zu verwenden. Maiglöckchen - auch die Blätter - sind hochgiftig und ihr Verzehr kann zu schweren Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tod führen. Gepostet hat das der stellvertretende Ortsparteiobmann der FPÖ Schattendorf Peter Tengler.

Für Strache stellt sich die Sache ja bis heute insgesamt anders dar. Er erklärte schon zur geheimen Facebookgruppe: "Kein FPÖ-Funktionär hat offensichtlich irgend ein verhetzendes Posting auf die Seite gestellt, auch nicht geteilt, nicht kommentiert, nicht gelesen und auch kein 'like' gedrückt." Vom Gegenteil kann man sich beispielsweise bei „Heimat ohne Hass“ informieren.

Kommentare

Oberon
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Was immer man von diesen Verbotsschildern halten will, glaubt jemand ernsthaft, dass streng gläubige Moslems den Kontakt mit Österreichern pflegen wollen oder die Wirkungsstätte einer Partei betreten wollen?!
Die Frage beantwortet sich praktisch von selbst.

Oberon
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Wie ist es, wenn ein Österreicher, der sich an einem regnerischen Tag einen heißen Tee gönnen will, in einer türkischen Teestube landet, und nicht bedient wird? Höfliche Frage an den Kellner. Antwort: "Österreicher werden bei uns nicht bedient".

WIE soll man diese Verhalten deuten??

Simone Mayer
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Und wo soll das bitte passiert sein? In welcher türkischen Teestube war das denn?

Oberon
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@Simone Mayer, ich spüre bei Ihnen Zweifel! Leider, die Teestube kann ich Ihnen nicht nennen, da erwähnter Bekannter im strömenden Regen nicht zuerst auf die Adresse geschaut hat.
Auch wenn Sie vermutlich alle Österr. gerne als Rechts-stehend sehen, WER bleibt denn schon in einer türk.Teestube, wenn er so eingestellt wäre?

Oberon
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Nachtrag: ICH wäre gegangen und verrate Ihnen auch warum. Mit extremen Gesellschaftsformen kann und will ich mich nicht anfreunden! Es waren nämlich ausschließlich männliche Gäste anwesend.

Ignaz-Kutschnberger

STRACHE ist wieder back :))
Vielleicht bekommt er sogar noch 24% wenn er so weiter schimpft und so laut schreit ...

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