Wiens FP-Chef Dominik Nepp sprach sich in der ORF-ZiB1 dafür aus, im Sinne eines objektiven Verfahrens alle Seiten zu hören. Möglich sei vieles: Straches Suspendierung könnte bestehen bleiben, aufgehoben werden, oder es komme zum Parteiausschluss.
Hofer: "Wird nicht mehr allzu lange dauern"
FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer hatte dies zuletzt eindeutiger gesehen. Es werde "nicht mehr allzu lange dauern", bis die Wiener Partei sich für den Ausschluss entscheide, meinte er schon am Dienstag. Auch Klubchef Herbert Kickl sagte, er wolle "das Kapitel Strache in der FPÖ endgültig schließen". Das "Angebot" Straches, wieder Chef der Wiener Partei zu werden, sei "ein Witz", sein Vorgehen sehe "nicht nach einer großen Strategie, sondern nach einer großen Verwirrung aus".
Am Mittwoch sprangen dann die Landesparteichefs aus Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Vorarlberg und Kärnten der Parteispitze bei und forderten ihrerseits dezidiert den Ausschluss Straches.
Strache bereit auszusagen
Strache wäre "selbstverständlich" bereit, sich einer Befragung durch das Wiener Landesparteigericht der Freiheitlichen zu stellen. Das teilte er am Mittwochabend schriftlich mit, berichtete die ZiB2 des ORF. Dazu eingeladen sei er bisher nicht worden.
Die Entscheidung der Wiener FP-Spitze über Parteiausschluss oder nicht werde er akzeptieren, egal wie sie ausfalle. Er unterstrich, dass nur diese zu dieser Entscheidung befugt sei.
Angebot keine Provokation
Sein Angebot zur neuerlichen Übernahme der Wiener Landespartei trotz Suspendierung verteidigte er, von einer Provokation wollte Strache nichts wissen. "Ich habe der FPÖ-Wien ein versöhnliches Angebot unterbreitet, das eine direkt-demokratische Basisentscheidung in Form einer Urabstimmung bezüglich meiner Kandidatur in Wien, die Aufhebung des nicht nachvollziehbaren Parteiausschlusses meiner Frau Philippa und die Aufhebung meiner Suspendierung umfasst", rechtfertigte er sich.
Landbauer bei Strache für "klaren Schnitt"
Udo Landbauer, Landesobmann der niederösterreichischen Freiheitlichen, spricht sich hinsichtlich Heinz-Christian Strache für einen "klaren Schnitt" aus. Ein solcher habe zu erfolgen, wenn der Ex-FPÖ-Chef "nicht endlich erkennt, dass er der Partei mehr Schaden als Nutzen zufügt".
Fließe durch die Adern Straches noch freiheitliches Blut, "dann zieht er sich zurück und lässt die neue Mannschaft in Ruhe für die Bevölkerung arbeiten", sagte Landbauer am Donnerstag zur APA. Er sei dafür, dass man dem früheren Chef "einen Platz in der Galerie ehemaliger Bundesparteiobleute zuspricht und die Akte Strache jedenfalls endgültig schließt".
"Wir haben für die Österreicher da zu sein und können uns nicht andauernd mit der Vergangenheit beschäftigen. Der Blick in die Zukunft ist es, was freiheitliche Politik ausmacht", betonte der niederösterreichische Landesparteiobmann.