Formel 1: 8 Fakten zum
Grand Prix von Österreich

Wissenswertes rund um das 28. Formel-1-Rennen in der Steiermark

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Grand Prix von Österreich

Das Sportliche

Wie auch immer der diesjährige Österreich-Grand-Prix ausgeht, Mercedes wird in jedem Fall mit einer Doppelführung in der Weltmeisterschaft nach Silverstone weiterreisen. Zu groß ist der Vorsprung der Silberpfeile in der Fahrerwertung. Sogar falls Lewis Hamilton und Nico Rosberg in Spielberg wider Erwarten nicht die Zielflagge sehen sollten und Sebastian Vettel gewinnen würde, bliebe der Ferrari-Pilot Dritter in der Gesamtwertung.

1.Lewis HamiltonGBRMercedes151
2.Nico RosbergGERMercedes134
3.Sebastian VettelGERFerrari108

Im Kampf um Platz eins kann sich Hamilton freilich keinen Ausfall leisten, er würde in diesem Fall bei nur 17 Punkten Vorsprung von Rosberg sogar überholt werden, sollte der nur Zweiter werden.

Das Vorjahr

Bei der Formel-1-Rückkehr im vergangenen Jahr präsentierte sich die Steiermark für beide Silberpfeil-Piloten als guter Boden. Rosberg blieb vor Hamilton siegreich, wobei der Brite nur von Startplatz neun ins Rennen gegangen war. Dritter wurde der Zweite im Qualifying, Valtteri Bottas, sein Williams-Teamkollege und Qualifying-Sieger Felipe Massa belegte Rang vier. Sebastian Vettel, voriges Jahr noch im Red Bull, schied aus.

Überschattet wurde der Grand Prix 2014 aber von einem in jeder Hinsicht unsportlichen Thema: der falsch gesungenen Bundeshymne von Andreas Gabalier, der dem Publikum die Töchter der Heimat verschwieg.

Das Rahmenprogramm

Dennoch – oder vielleicht auch gerade deshalb – darf der selbst ernannte „Volks-Rock’n’Roller“ auch dieses Jahr wieder am Red-Bull-Ring auftreten. Am Samstag wird er den Motorsport-Fans als Hauptact einheizen, am Freitag fällt diese Ehre „The Boss Hoss“ zu.

Zusätzlich gibt es Samstag und Sonntag noch Rennen der kleineren Serien GP2, GP3 und des Porsche Supercups zu bestaunen.

Das Finanzielle

All das sorgt natürlich für gehöriges Publikumsinteresse. Zwar liegt der Vorverkauf deutlich unter dem Niveau des Vorjahres, als insgesamt 225.000 Fans die Steiermark stürmten – 95.000 davon alleine am Renn-Sonntag -, immerhin 50.000 Tickets wurden aber bislang abgesetzt.

All das bringt natürlich auch gehörig Geld in die Region: Insgesamt 56 Millionen Euro betrug die Wertschöpfung vergangenes Jahr gemäß einer Studie.

Die Nachbarn

Dennoch freuen sich nicht alle Bewohner über den Formel-1-Zirkus. Auch im zweiten Jahr nach der Rückkehr der Königsklasse in die Obersteiermark haben die Anrainer-Beschwerden wegen Lärmbelästigung und angeblich nicht eingehaltenen Betriebsbeschreibungen nicht wirklich nachgelassen – wenn auch mit überschaubarem Erfolg.

Erst vor wenigen Wochen kam die endgültige Einstellung eines Verfahrens, dass bis zur letzten Instanz geführt wurde: Es ging um einen Erdwall, der vor Jahren anstelle eines Gebäudes als Schallschutz am Ring errichtet worden war (mittlerweile steht an der Stelle der "voerstalpine wing", Anm.). Der Wall hätte nicht den selben Effekt gehabt und sei nicht bewilligt gewesen, so der Vorwurf des Beschwerdeführers.

Die Hauptdarsteller

Die Fahrer freuen sich hingegen schon auf den Großen Preis von Österreich. Die Kombination aus der in die schöne Landschaft eingebetteten Rennstrecke, dem Anspruch des Kurses und den begeisterten Fans lässt die Formel-1-Elite gerne nach Spielberg kommen.

Für den vierfachen Weltmeister Sebastian Vettel ist das Rennen etwa nach wie vor „eines der Highlights im Jahr“, auch wenn es für den Deutschen nach seinem Wechsel zu Ferrari kein Heimrennen mehr ist.

Eher sportliche Gründe hat die Vorfreude für Valtteri Bottas und Felipe Massa. Vergangenes Jahr standen die Williams Seite an Seite in Startreihe eins und belegten am Ende die Ränge drei und vier – für Bottas sein erstes Podest. 2015 traut sich das Duo einen neuerlichen Coup zu. "Die Strecke sollte unserem Auto entgegenkommen", meint der Finne Bottas, der zuletzt in Montreal mit Rang drei aufgezeigt hatte.

Die Strecke

Was sind nun die Eckdaten dieser Strecke? Sie ist 4,318 Kilometer lang und damit vor den Kursen in Mexiko und Brasilien sowie dem Stadtkurs in Monaco die fünftkürzeste des Formel-1-Zirkus. Zwischen den neun Kurven erreichen die Fahrer einen Top-Speed von um die 320 Stundenkilometern; die schnellste Runde fuhr Michael Schumacher im Jahr 2003 in 1:08,337 Minuten.

Die Anreise

Für die zehntausenden Fans gibt es mehrere Anreise-Möglichkeiten nach Spielberg, dem selbst ernannten "schönsten Spielplatz Österreichs". Empfohlen wird, den eigenen PKW möglichst in der Garage zu lassen und alternative Varianten zu wählen. So stellt das Projekt Spielberg für alle Besitzer eines Formel-1-Tickets drei ÖBB-Sonderzüge inklusive Bustransfers vom Bahnhof Knittelfeld direkt zum Red Bull Ring zur Verfügung. Die Züge fahren ab Graz, Linz sowie Wien Meidling. Alle Informationen zu Abfahrtszeiten und Zustiegsmöglichkeiten sind unter www.gpticketshop.com zu finden.

Zusätzlich wird der planmäßige Regionalzug-Verkehr der ÖBB verstärkt stattfinden. Der Zielbahnhof für den "Formula 1 Großer Preis von Österreich 2015" ist Knittelfeld. Von dort fahren Regionalbusse im 10-Minuten-Takt zum Red Bull Ring. Auch mit dem Bus geht es bequem zur Formel 1. Neben den regulären Fahrplänen der Postbusse stehen zusätzliche Transfers ab dem Busbahnhof Judenburg und dem Bahnhof Knittelfeld auf dem Plan. Außerdem bietet Eventbus speziell für das Formel-1-Wochenende Reisebusse aus ganz Österreich mit über 200 Zustiegsmöglichkeiten an. Details dazu unter www.eventbus.eu.

Natürlich gibt es auch wieder das beliebteste Nahverkehrsmittel, das Fahrrad. In Ring-Nähe stehen zwei Park-&-Bike-Parkplätze zur Verfügung, nämlich in Großlobming (7,3 km entfernt) und Weißkirchen (9,7 km). Die Radwege zur Rennstrecke sind ausgeschildert. Der Radabstellplatz befindet sich direkt vor dem Eingang zum Red Bull Ring.

Wer weder Bahn, Bus, Flugzeug oder Helikopter nutzt, sondern über die S36 Murtal-Schnellstraße mit dem eigenen PKW zum Ring kommen will, sollte sich so früh wie möglich auf den Weg machen. Empfohlen wird eine Ankunftszeit vor 7:30 Uhr. Sämtliche Parkplätze befinden sich in Gehdistanz zur Rennstrecke. Wer mit dem Motorrad anreist, kann seinen Helm im F1-Village abgeben, um beide Hände frei zu haben.

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