Flutkatastrophe in Afrika: Schon 200 Tote - Uganda, Ghana und Somalia stark betroffen

Lebensmittel zerstört: Hungerkatastrophe befürchtet Verteilung von Hilfsgütern sollen koordiniert werden

Flutkatastrophe in Afrika: Schon 200 Tote - Uganda, Ghana und Somalia stark betroffen

Mehrere hunderttausend Bewohner haben ihre Häuser verloren. Ganze Ortschaften wurden überschwemmt. Die Fluten haben Brücken weggerissen und die Existenz zahlloser Bauern zerstört. "Ich habe alles verloren", sagte die 56-jährige Martha Amongin in Magoro, einer Stadt im Osten von Uganda, die auf dem Landweg nicht mehr zu erreichen ist. "Das Leben wird schwer." Der Dauerregen trommelte tagelang auf ihre Lehmhütte, bis sich das fragile Gebäude auflöste und alles unter sich begrub.

Um aus Magoro zu einem Krankenhaus oder einen Markt zu kommen, sind die Bewohner auf ein Boot oder einen Hubschrauber angewiesen - oder sie müssen fünf Kilometer weit durch hüfthohes Wasser laufen. Richard Okello befördert andere Bewohner mit seinem Kanu durch die Fluten. "Einige Leute haben Angst, das Boot zu besteigen", sagte er. "Sie kennen das Wasser nicht und haben nie zuvor in ihrem Leben ein Boot benutzt."

In früheren Jahren setzte der Regen immer erst nach der Ernte ein. Diesmal zerstörten die Fluten die Felder mit Kartoffeln, Erdnüssen oder Maniok.

Zu den besonders schwer betroffenen Regionen gehören außerdem der Süden von Somalia im Osten und Ghana im Westen des Kontinents. Und niemand weiß, wann der Regen aufhören wird. Es sei unmöglich, dem Wetter zu trauen, sagte der Direktor des Welternährungsprogramms (WFP) in Uganda, Tesema Negash. "Es ist ein schöner Tag heute, aber wir wissen nicht, was morgen kommt." Wenige Stunden danach begann es wieder heftig zu regnen.

Angesichts der hohen Wasserstände, die ganze Landschaften in Seen verwandelten, und steigender Temperaturen wächst die Gefahr von Seuchen. Unterdessen ist die internationale Hilfsaktion für die Flutopfer angelaufen, u.a. vom Kinderhilfswerk Unicef und der Caritas. Im Sudan hat der Rote Halbmond tausende Zelte, Plastikplanen und Decken ausgegeben. (apa/red)