Flugzeug-Thrombose: Kabinendruck nicht Ursache für "Economyclass-Syndrom"

Offenbar auf eingeengtes Sitzen zurückzuführen

Vergleichsweise niedriger Kabinendruck und dementsprechend verringerter Sauerstoff-Level im Flugzeug sind laut einer Studie der University of Leicester (Großbritannien) nicht die Ursache für das so genannte Economyclass-Syndrom, also das vermehrte Auftreten von Thrombosen bis hin zum Lungeninfarkt. Bleibt vorläufig nur die Annahme, dass das lange, eingeengte Sitzen die Thrombose-Gefahr fördert.

Flugzeug-Thrombose: Kabinendruck nicht Ursache für "Economyclass-Syndrom"

Die genauen Ursachen des erhöhten Risiko von Verklumpungen im Blut vor allem während Langstreckenflügen sind nach wie vor nicht geklärt. Eine Theorie besagt, dass der verminderte Umgebungsdruck im Flugzeug dafür verantwortlich ist. In der Kabine wird während des Steigfluges der Druck zwar künstlich erhöht, allerdings nicht auf die Verhältnisse in Meereshöhe, sondern eher im Hochgebirge angepasst. Durch den verringerten Druck ist auch der Sauerstoff-Gehalt niedriger.

Die Forscher um William D. Toff untersuchten in einer zweijährigen Studie, die nun in der Wissenschaftzeitschrift "Jama" veröffentlicht wurde, 73 Probanden. Diese mussten jeweils acht Stunden in einer Unterdruckkammer ausharren. Vor und nach der Prozedur wurde den Testpersonen Blut abgezapft und auf Faktoren untersucht, welche mit der Blutgerinnung in Verbindung stehen.

Zum Vergleich wurden die Versuche auch bei gleichen Bedingungen aber normalem Umgebungsdruck durchgeführt. Die Ergebnisse brachten keine Unterschiede bei den bekannten Markern für eine Verklumpung von Blutbestandteilen.

(apa/red)