Flüchtlinge: Aktuelle
Fakten und Zahlen

Wie die Migrationsbewegungen 2018 bisher aussehen

Seit 2015 beherrscht die Flüchtlingskrise Europa. Die Zahlen zeigen allerdings, dass die Neuankünfte registrierter Flüchtlinge ab 2016 deutlich zurückgegangen sind. Wo 2017 und im neuen Jahr bisher die meisten Flüchtlinge angekommen sind und wie die Migrationsströme aussehen.

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Migrationsströme - Flüchtlinge: Aktuelle
Fakten und Zahlen

Die Migrationsströme haben global gesehen seit den 1970er Jahren stetig zugenommen, wie der "World Migration Report 2018" der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zeigt. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichten die Flüchtlingsbewegungen im Jahr 2015 mit 243.700.236 Migranten, das sind 3,3 Prozent der Weltbevölkerung.

So sieht die Lage derzeit aus

Vergleicht man aktuellere Zahlen der IOM, wird ersichtlich, dass die Zahl der neu angekommen und registrierten Flüchtlinge in Europa abgenommen hat. Waren es 2016 insgesamt 387.895 Ankünfte in Europa, so sind 2017 nur noch 184.169 Flüchtlinge registriert worden. Gesunken ist in diesem Zeitraum auch die Zahl der Todes- beziehungsweise Vermisstenfälle im Mittelmeer: von 5.143 auf 3.116 Flüchtlinge.

Die IOM erhebt laufend aktuelle Daten rund um die Flüchtlingsbewegungen nach Europa. Für 2018 hat die Organisation (Stand: bis 10. Jänner) derzeit 1.688 Ankünfte in Europa gezählt, davon 1.476 über die Meeresroute und 212 über die Landroute. Bisher wurden außerdem 192 Flüchtlinge, die über das Mittelmeer fliehen wollten, als tot oder vermisst gemeldet.

Wo am meisten Flüchtlinge ankommen

Die volle Wucht der Flüchtlingsströme bekommen jene Länder zu spüren, die an den EU-Außengrenzen liegen. Spitzenreiter waren 2017 Italien mit rund 117.000 Neuankünften, gefolgt von Griechenland (rund 32.000) und Spanien (rund 25.000). 2018 zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Die meisten Flüchtlingszuwächse gibt es seit 1. Jänner 2018 in Griechenland und Italien mit rund 600 Neuankömmlingen, knapp gefolgt von Spanien (rund 500).

Die wichtigsten Routen

Die Ankunftsländer spiegeln sich wiederum in den Routen der Flüchtlinge wieder - oder umgekehrt. Ein Großteil der Flüchtlinge ist 2017 über das Mittelmeer nach Europa geflohen: 164.754 nahmen diesen Weg, während nur 11.288 die Landroute (über die Türkei) wählten. An diesem Verhältnis hat sich auch 2018 nichts geändert.

Dabei gelangen viele Flüchtlinge von Marokko aus nach Spanien, von Tunesien und Libyen aus nach Italien und Griechenland. Von der Türkei aus reisen die Migranten nach Griechenland, Bulgarien oder Zypern weiter.

In Italien führen laut IOM zwischen 1. Jänner und November 2017 registrierte Flüchtlinge aus Nigeria, Guinea, der Elfenbeinküste und Bangladesch die Statistik an. In Griechenland stehen syrische Flüchtlinge an erster Stelle (41 Prozent im November 2017), gefolgt von Irakern, Afghanen und Pakistani.

Zahlen zu Österreich

In Österreich sind die Migrationszahlen gemäß dem Europatrend ebenfalls rückläufig: Nach dem Rekordjahr 2015 wanderten 2016 deutlich weniger Menschen zu. Rund 174.300 sind nach Österreich gekommen, während zugleich 109.700 Menschen das Land wieder verließen. "Die sich daraus ergebende Netto-Zuwanderung von rund +64.600 Personen lag um etwa 43 Prozent" unter dem Wert von 2015, wie aus dem Statistischen Jahrbuch "migration&integration 2017" des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) hervorgeht.

Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung in Österreich lag Anfang 2017 laut ÖIF bei rund 1,342 Millionen Personen, das sind 15,3 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Dabei stellen den größten Anteil nicht etwa Kriegsflüchtlinge aus Syrien oder Flüchtlinge aus wirtschaftlich schwachen Nationen. Der Großteil der ausländischen Staatsangehörigen in Österreich (Stand: 1. Jänner 2107) stammt aus Deutschland - gefolgt von Serbien und der Türkei.