"Fliegen nicht in Urlaub": 50 Bundesheer- Soldaten von Linz aus in Tschad gestartet!

Sollen Lager und Infrastruktur weiter aufbauen "Hätte ich Angst, wäre ich wohl nicht richtig hier"<br><b>PLUS:</b> BILDER vom Abflug in die Ungewissheit

"Fliegen nicht in Urlaub": 50 Bundesheer- Soldaten von Linz aus in Tschad gestartet!

Etwa zwei Monate dürfte die Arbeit der Pioniere dauern: Sie stellen Zelte auf, schaffen Hygieneeinrichtungen und Essplätze, bauen eine Strom- und Wasserversorgung auf. Besonders wichtig im afrikanischen Klima: Sonnenschutz. Oberleutnant Bernhard Weingartmann kommandiert diese Arbeiten. Zu Hause wartet sein zweieinhalb Jahre alter Sohn auf ihn. Natürlich mache sich die Familie Sorgen, sagt er im Gespräch mit der APA, aber die Angehörigen würden laufend über die aktuelle Situation unterrichtet: "Information ist die beste Beruhigung für die Daheimgebliebenen."

Auch weibliche Unterstützung
Gabriela Lendowitsch ist eine von zwei Frauen, die mit an Bord sind. Die niederösterreichische Ärztin ist die einzige Zivilistin im Team. Für sie ist es nicht der erste Einsatz in der Krisenregion: Sie war mit dem Roten Kreuz schon zweimal im Sudan, mit dem Bundesheer war sie vor einigen Jahren im Kosovo. Angespannt sei sie schon, aber: "Wenn ich Angst hätte, wäre ich wohl nicht richtig hier."

In der ersten Zeit rechnet die kinderlose Anästhesistin, die eine Ausbildung in Tropenmedizin hat, in erster Linie mit Durchfallerkrankungen und mit Infektionen, vor allem der Atemwege, bis sich alle akklimatisiert haben. Vorgesorgt habe man jedenfalls gut: Alle Soldaten, die in den Tschad fliegen, müssen eine Malaria-Prophylaxe nehmen. An Impfungen hätten sie "alles, was es gibt", erklärte Lendowitsch.

"Sie tun das!"
Oberstabswachtmeister Konrad Zankl aus Oberösterreich freut sich, "dass es endlich losgeht". Er fahre "mit einem guten Gefühl" nach Afrika. Auch der Rest der Truppe wirkt kurz vor dem Abflug um 8.00 Uhr recht entspannt. Rasch werden noch zahlreiche Telefonate geführt, bevor Streitkräftekommandant Generalleutnant Günter Höfler mit sehr persönlichen Worten an seine Mannschaft wendet: Er unterstrich die Notwendigkeit, Menschen in Not zu helfen - "und Sie tun das." "Passen Sie auf sich und Ihre Kameraden auf."

Während die Pioniere nach Erledigung ihrer Aufgabe wieder nach Hause fahren dürfen, bleiben die übrigen Soldaten - beispielsweise Ärzte, Sanitäter und andere Fachleute - voraussichtlich länger. Ihr Einsatz kann bis zu vier Monate dauern. Vertreten sind alle Bundesländer außer Vorarlberg, besonders viele Soldaten kommen aus der Steiermark und aus Niederösterreich.

(apa/red)