Fernando Alonso wählte schwierigen Weg: WM-Titel mit McLaren neue Herausforderung

Weltmeister verließ Renault nach 2 Jahren und Titeln 'Sogar meine Oma versteht, dass es schwieriger ist'

Der Spanier weiß um seine Stärke, fürchtet die Konkurrenz aus seinem Ex-Team Renault ebenso wenig wie jene von Ferrari. Alonso hatte seine Entscheidung des Wechsels zu McLaren bereits 2005 nach seinem ersten WM-Titel getroffen. "Damals habe ich nicht gewusst, wie gut der McLaren 2007 sein wird. Heute weiß ich, dass er sehr gut ist", verriet der 25-Jährige. "Ich will diesen dritten Titel."

Den braucht er auch, will er, der in seiner bisherigen Karriere bereits in vielerlei Hinsicht Geschichte geschrieben hat, in einem Atemzug mit den ganz Großen des Motorsports genannt werden. "Alle Fahrer, an die wir uns heute noch erinnern, haben drei oder mehr Titel gewonnen", erklärte der Asturier. Rekordchampion Michael Schumacher etwa, den Alonso in den letzten beiden Jahren seiner Karriere auf Platz zwei verwiesen hatte.

Parallelen zu Schumacher
Auch Schumacher hatte Flavio Briatore und das Benetton-Team nach zwei Weltmeistertiteln 1995 verlassen. Der Deutsche nahm eine fünfjährige Durststrecke in Kauf, um die Königsklasse zwischen 2000 und 2004 im Ferrari zum Teil nach Belieben zu dominieren. Alonso sieht den Wechsel als Herausforderung. "Sogar meine Großmutter versteht, dass es viel besser und schwieriger ist, mit zwei verschiedenen Teams Weltmeister zu werden."

Die Nummer eins macht Alonso zwar auch in der kommenden Saison zum großen Gejagten, der Spanier lässt sich aber wieder einmal nicht in die Karten blicken: "Auch wenn ich in der Fahrerwertung Siebenter werde - ich werde lernen und zu Saisonende ein besserer Fahrer sein." Ein noch besserer. Im vergangenen Jahr hatte Alonso sechs der ersten neun WM-Läufe - darunter vier in Serie - gewonnen.

Die Chemie mit Renault hatte aber schon 2006 nicht mehr gepasst, die Stimmung unter dem bevorstehenden Abgang des Superstars gelitten. Außerdem sorgte der Champion mehrmals mit Kritik am Weltverband FIA für Aufsehen, zu der er nach wie vor steht. "Die Formel 1 ist Business, Glamour und alles Mögliche, aber mit Sport, wie ich ihn interpretiere, hat das nicht viel zu tun. Wer das nicht sieht, verschließt die Augen."

(apa/red)