1. Der falsche Zeitpunkt
Aufstehen, ins Bad gehen, anziehen und dann gleich der erste Kaffee: In dieser Reihenfolge läuft bei vielen von uns der Morgen ab. Die Hoffnung auf einen kräftigen Koffein-Schub, der durch den Vormittag trägt, kann man sich damit aber abschminken.

Forscher haben herausgefunden, dass uns da das Stresshormon Cortisol einen Strich durch die Rechnung macht. Wir schütten dieses Hormon zu unterschiedlichen Tageszeiten vermehrt aus, unter anderem eben auch nach dem Aufstehen. Idealerweise trinkt man seinen ersten Kaffee daher nicht innerhalb der 90 Minuten, nachdem man aus dem Bett geklettert ist.
Statistisch ergibt das also ein Zeitfenster von 9:30 bis 11:30 Uhr vormittags. Der Cortisol-Spiegel steigt auch zwischen 12:00 und 13:00 Uhr bzw. später zwischen 17:30 und 18:30 Uhr, dementsprechend sollte man auch hier an eine Wartefrist von 90 Minuten denken, wenn man einen Koffein-Kick benötigt.
2. Keine Ahnung von Koffein
Stichwort Koffein-Kick. Viele Kaffeetrinker wissen gar nicht, wieviel Koffein sie zu sich nehmen. Die weit verbreitete Meinung, dass Espresso den höchsten Koffeingehalt habe, stimmt überhaupt nicht.
Trinkt man beispielsweise einen doppelten Espresso und ein Glas Wasser dazu, liegt die enthaltene Menge Koffein unter der eines normalen Filterkaffees. Was wirklich zählt, ist die Brühzeit, die den Koffeingehalt ausmacht und nicht der Druck oder die Dichte, mit der Kaffee zubereitet wird.
3. Milch und Zucker
Prinzipiell ist nichts dagegen auszusetzen, seinen Kaffee mit weiteren Zutaten zu "tunen". Wenn man aber nicht mit Starbucks aufgewachsen ist und guten Kaffee kennt, dann weiß man auch, dass weder Milch noch Zucker notwendig sind, um Kaffee genießen zu können.

Milch und Zucker werden oft verwendet, um den bitteren Geschmack von schlechtem Kaffee zu kaschieren. Qualitativ aufwändige Röstungen und milder Kaffee benötigen in der Regel nur eine Tasse oder Häferl nach Wahl zum Trinken.
4. Schmutzige Maschine
Sauber machen ist auch das A und O beim Zubereiten des Kaffees. Das gilt für Filtermaschinen, Vollautomaten und Kapselgeräte gleichermaßen. Wird die Maschine nicht regelmäßig gereinigt, im Idealfall nach jeder Verwendung, kann es zu Problemen kommen, die sich erst langsam bemerkbar machen.
Passend dazu: In Kaffeevollautomaten fühlen sich Keime wohl
Der Grund dafür ist recht simpel: Alte Kaffeereste in Maschine und Behältnis beeinflussen das Resultat von frisch gebrühtem Kaffee und überlagern den Geschmack im schlimmsten Fall sogar.

5. Leitungswasser benutzen
Die Wasserqualität für das Brühen von Kaffee wird oftmals unterschätzt. Wer Wasser direkt aus dem Wasserhahn nimmt, riskiert es, den Kaffeegeschmack negativ zu beeinflussen.
Insbesondere ein hoher Kalkanteil im Wasser schadet im Endeffekt nicht nur dem Kaffee, sondern auch der Maschine.Sehr leicht vermeiden lässt sich dieses Problem mit entsprechenden Wasserfilter-Kannen.
6. Kochendes Wasser zum Aufbrühen
Brüht man den Kaffee selbst auf, sollte man sich Zeit lassen. Nämlich nachdem man das Wasser aufgekocht hat: Brüht man den Kaffee sofort mit dem kochenden Wasser auf, verbrüht man den Kaffee und damit das Aroma.

Die ideale Temperatur zum Aufbrühen beträgt 93-95 Grad Celsius, darüber werden Bitterstoffe freigesetzt, die das Aroma versauen. Im Idealfall hat man einen Temperaturmesser für optimale Ergebnisse bei der Hand.
7. Kaffee vormahlen
Vorgemahlener Kaffee ist Gift für den Liebhaber des Heißgetränks. Man mag sich zwar Zeit sparen, wenn man den Kaffee für den nächsten Morgen vormahlt, dafür raubt man ihm aber auch viel vom Aroma. Die Kaffeebohne konserviert das Aroma, sobald er gemahlen wird, nimmt ihm die Luft zunehmend das Aroma. Je länger der Kaffee gemahlen herumsteht, desto mehr verliert er an Geschmack.
Um dem entgegenzuwirken gibt es nur zwei Optionen: Entweder man kauft sich einen Vollautomaten, der die ganze Arbeit abnimmt oder man minimiert die Zeit zwischen Mahlen und Brühen.
8. Kaffee umfüllen
Stichwort Luft und Kaffee: Kaffee sollte immer im Originalbehältnis aufbewahrt und nicht umgefüllt werden, egal ob in Bohnen- oder Pulverform. Jedes Mal, wenn man Kaffee Sauerstoff aussetzt, oxidiert der Kaffee und kann seine Fette, die den Geschmack ausmachen, ranzig werden lassen. Das Resultat ist Kaffee, den man kein zweites Mal trinken will. Oder sich mit Fehler Nummer 3 daran gewöhnt :-)

9. Großpackungen kaufen
Ähnliches gilt für Großpackungen: Schön, dass der Kaffee dann billiger wird. Nur muss man das dann oft mit einem Mangel an Aroma teuer bezahlen, wenn er einmal geöffnet ist und dann nur langsam verbraucht werden kann. Grundsätzlich gilt: Lieber kleine Mengen an Kaffee kaufen und schnell verbrauchen, als vermeintlich günstige Großpackungen zuhause zu horten und nicht entsprechend lagern zu können.