Urlaub auf Abwegen

"Far Cry 3": Weitläufiger Insel-Shooter schießt sich an die Genre-Spitze der Saison

Afrika, adé! Die Shooter-Serie "Far Cry" verlässt ausgetrocknete Gefilde und besinnt sich wieder zum pittoresken Insel-Ambiente. In "Far Cry 3" wirbeln diesmal aber nicht Mutanten durch das Leben eines abgehärteten Marines. Vielmehr härten Kriminelle gezwungenermaßen das Leben eines unschuldigen Urlaubers ab. Das und eine gute Prise Unberechenbarkeit machen den Shooter für PC und Konsole auch so interessant.

von Packshot Far Cry 3 für PC © Bild: Ubisoft

Non. Stop. Party! Zu diesem Zweck machen der junge Jason Brody und seine Freunde Urlaub auf einer Südsee-Insel. Eigentlich. Was sie nicht wissen: Destination Rook Island ist auch die Heimat von Piraten und Sklavenhändlern, die auf der Insel ihren kriminellen Machenschaften nachgehen. Man kann es sich vorstellen: Es dauert nicht lange und ein Fallschirmsprung der Party-Meute mündet direkt in die Gefangenschaft. Nach einem kurzen "Meet and Greet" mit dem komplett durchgeknallten Piraten-Anführer Vaas gelingt es, Brody zu fliehen. Mit der Absicht im Gepäck, auch seine Freunde zu befreien.

Der Launch-Trailer zu Far Cry 3

Spannender Neuanfang im Nirgendwo

Nach einer wilden Flucht mitten durch den Dschungel, gehetzt von Macheten, Hunden und Maschinengewehr-Salven, landet Brody in den Armen einer wohlwollenden Insel-Bevölkerung. Sie ist es auch, die ihn auf den Kampf gegen die dunkle Seite des Eiland einstimmt. Komplett unerfahren muss er den Umgang mit Waffen und die Gepflogenheiten der Insel erst erlernen.

So erkundet der Spieler Stück für Stück ein riesiges Areal, erfüllt Aufträge, begibt sich nebenbei auf die Suche nach Schätzen und muss feststellen, dass sich bei der Rettung von Brodys Freunden nichts exakt planen lässt. Vor allem die Fauna macht da öfters einen Strich durch die Rechnung: Mal wird man "zufällig" von einem Leoparden gerissen, mal übernehmen Komodowarane die Arbeit des Spielers und greifen Gegner an. Neben dem Erkunden des wunderbar in Szene gesetzten Eilands ist es genau diese Unberechenbarkeit, mit der "Far Cry 3" an den Bildschirm zu fesseln weiß. Aber auch die rasch einsetzende Evolution des Protagonisten vom unerfahrenen Urlauber zum Insel-Rambo versprüht den Reiz wissen zu wollen, wie es mit ihm weitergeht bzw. welche neuen Entscheidungen zu treffen sind.

Eine rund 20 Stunden lange Odyssee auf dem weitläufigen Rook Island weist am Ende des Tages auf die seltene Erkenntnis hin, dass sich offene Spielwelt und packende Inszenierung nicht zwingend auschließen. Wenn es bei "Far Cry 3" wirklich etwas zu kritisieren gibt, dann ist es der Multiplayer, aber insbesondere der Kooperativ-Modus für bis zu vier Spieler, der das Spielkonzept an sich ein wenig entgleisen lässt.

NEWS.AT-Fazit

"Far Cry 3" ist eine gelungene Mischung aus spannender Charakterentwicklung und chaotischem Erkundungstrip. Gemeinsam mit "Halo 4" definitiv einer der beiden Shooter, die man in der heurigen Weihnachts-Saison nicht verpasst haben sollte. Da die Multiplayer-Modi nicht unbedingt überzeugen können, was insbesondere für den Kooperativ-Modus schade ist, bleibt der Titel in erster Linie nur für Solisten uneingeschränkt empfehlenswert.

Bewertung: 5 / 6 5 / 6 5 / 6 5 / 6 5 / 6 5 / 6

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