Fan-Ausschreitungen in Melbourne: Randale
zwischen serbischen und bosnischen Fans

Warfen Plastikstühle auf Anlage des Melbourne Parks Eine Frau wurde bei den Zwischenfällen verletzt

Bei den Australian Open ist es zu Auseinandersetzungen zwischen serbischen und bosnischen Fans gekommen. Nach der Drittrunden-Partie zwischen dem serbischen Titelverteidiger Novak Djokovic und dem in Bosnien geborenen US-Amerikaner Amer Delic gingen nach Angaben der Polizei zwischen 20 und 30 Anhänger aufeinander los. Dabei wurden Plastikstühle geworfen, eine Frau wurde leicht verletzt.

30 Unruhestifter seien der Anlage verwiesen worden, sagte ein Polizei-Sprecher. Zwei Personen müssten mit einer Anklage rechnen, ein Randalierer sei sofort zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Nachdem sich Djokovic und Delic nach dem 6:2,4:6,6:3,7:6(4)-Erfolg des Serben die Hand gegeben hatten, gingen außerhalb des Platzes auf der Anlage im Melbourne Park die Fangruppen aufeinander los. Zu direkten Handgreiflichkeiten sei es nicht gekommen. "Sie haben sich mit Stühlen beworfen", teilte die Polizei mit.

"Kann nicht viel machen"
"Ich kann nicht viel machen. Ich bin auf dem Court", sagte Djokovic. "Darüber haben wir keine Kontrolle. Was außerhalb des Platzes passiert ist, weiß ich nicht." Delic hatte vor dem Match auf seiner Internetseite zu friedlicher Unterstützung aufgerufen. "Das ist ein Tennismatch. Da ist kein Platz für so etwas", sagte Delic.

Am Mittwoch hatten sich beim Spiel des Kroaten Marin Cilic und Janko Tipsarevic aus Serbien zwei Fans im Melbourne Park eine Schlägerei geliefert. Schon im vergangenen Jahr war es während der Partie zwischen dem Chilenen Fernando Gonzalez und dem Griechen Konstantinos Economidis auf der Tribüne der Margaret Court Arena zu Auseinandersetzungen zwischen einer kleinen Gruppe griechischer Fans und Polizisten gekommen, in dessen Verlauf die Beamten auch Pfefferspray einsetzten. Vor zwei Jahren war es bei der als "Happy Slam" bekannten Veranstaltung in Melbourne am ersten Turniertag zu Randalen zwischen serbischen, kroatischen und griechischen Fans gekommen - mit 150 Platzverweisen, aber ohne Festnahmen.

(apa/red)