Zwei Huths, vier
Schürzen, eine Haube

Auf den Spuren Österreichs bester Gastro-Familien. PLUS: Lokaltipps & Lieblingsrezept

von Familie Huth © Bild: NEWS/Stefan Gergely

Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Es wird gestrichen, gehämmert, gebohrt. Dutzende Handwerker wuseln unter strenger Aufsicht von Gabi Huth durch die Räumlichkeiten. "Es gibt noch einiges zu tun, aber dafür wird es richtig schön", freut sich die Chefin. Von außen wirkt die Gaststätte etwas unscheinbar, drinnen warten aber 100 Sitzplätze. Fotografieren können wir noch nicht, überall hängen Kabel von der Decke, sind Plastikplanen über die Holzmöbel gespannt. Dennoch: Was hier gleich neben der Kärntnerstraße entsteht, soll zu einem neuen In-Treff in der City werden. Mit Schanigarten natürlich, der noch einmal 90 Gästen Platz bietet. "Die Lage ist ideal", freut sich Robert Huth. "Auch, weil die drei anderen Stadt-Restaurants der Huths nur fünf Gehminuten entfernt sind."

Wenn Träume wahr werden

Klar sind die Huths stolz, wenn sie über ihre Restaurants fabulieren dürfen. "Wir haben schon in der Schule davon geträumt, ein eigenes Lokal zu eröffnen“, erzählt er. "Wir haben uns vor 17 Jahren im Ruderklub kennengelernt und gleich gewusst, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen", sagt Gabi Huth. Heute regieren die Huths ein kleines Imperium in Wien. Darunter natürlich die Schellinggasse, wo vor 13 Jahren alles begann.

Hier liegt das Stammhaus, das schlicht den Namen "Gastwirtschaft" trägt. Zahlreiche Auszeichnungen an den Wänden erzählen von erfolgreichen Jahren - auch wenn man schon vor zwei Jahren die Hauben-Prämierung verlor. Mit Backhendl und Tafelspitz wird eifrig daran gewerkt, diese so bald wie möglich zurückzugewinnen.

Sohn Moritz Namensgeber des Lokals

Im "da moritz" (Eröffnung 2006) - benannt nach dem zweitältesten Sohn des Power-Paares - an der Ecke Himmelpfort- und Schellinggasse setzt die Wirtsfamilie dagegen auf Mediterranes nach italienischem Vorbild. Auf der Karte: hausgemachte Nudeln und eine Vinothek mit nicht weniger als 250 Positionen aus Österreich und Italien.

Familie Huth
© NEWS/Stefan Gergely Grill House da max. Das Steak- und Burgerlokal mit einer Haube.

Gleich daneben liegt das Grill House "da max" (Eröffnung 2009 als Bierbeisl, 2013 umgebaut zum Grill House da max), das den Namen des jüngsten Sohnes trägt. Das Lokal, das vor allem mit seinen Burgergerichten von sich reden macht, hält die derzeit einzige Haube im Gastro-Imperium der Huths.

Großraum-Pizzeria "Eatalico"

In der Praterstraße wurde 2011 schließlich die Großraum-Pizzeria "Eatalico" eröffnet. Das Erfolgsrezept: Pizzen, die über den Tellerrand hängen und ein Schauofen, der den Gästen die Kunst der Teigflade näher bringen soll.

Das alles, man ahnt es, lässt wenig Zeit für Privates. Oder doch nicht? "Wir verbringen jedes Wochenende im Kreis der Familie, komme, was wolle", sagt Gabriele Huth. Und was isst man dann Zuhause? "Am liebsten Steirisches Backhendl mit Erdäpfelsalat." Wie das die Huths zubereiten, lesen Sie übrigens rechts.

Die Restaurants der Huths auf einen Blick

Gastwirtschaft. Von Backhendl bis Zwiebelrostbraten - hier gibt es die traditionelle österreichische Küche. Geöffnet von 12.00 bis 24.00 Uhr, Schellingg. 5, 1010 Wien, Tel.: 01/513 56 44; www.zum-huth.at

Da Moritz. Das Lokal bietet ein breites Angebot der klassisch-italienischen Küche. Plus: großer Weinkeller. Geöffnet von 12.00 bis 24.00 Uhr, Schellingg. 6, 1010 Wien, Tel.: 01/512 44 44; www.zum-huth.at

Grill House da max. Fasziniert mit seinen Burgerkreationen. Das derzeit einzige Haubenlokal der Huths. Geöffnet von 12.00 bis 24.00 Uhr, Schellingg. 6, 1010 Wien, Tel.: 01/512 81 28; www.zum-huth.at

Eatalico. Ein Großraumrestaurant mit riesigen Pizzen, Pastas und Salaten auf der Speisekarte. Herzstück: der Schauofen. Geöffnet Mo bis Sa von 11.30 bis 24.00 Uhr, So von 12.00 bis 24.00, Praterstraße 31, 1020 Wien, www.eatalico.at

Stadtgasthaus. Das neue Lokal eröffnet am 20. Februar. Auf der Karte steht bürgerliche heimische Küche. Geöffnet von 12.00 bis 24.00 Uhr, Weihburgg. 3, 1010 Wien, Tel.: 01/512 09 96; www.zum-huth.at

Das Lieblings-Rezept der Familie Huth: Steirisches Backhendl

Familie Huth
© NEWS/Stefan Gergely

Zutaten für das Backhendl
1 ganzes Steirisches Landhendl ca. 1.100 g
150 ml Joghurt 3,6 Prozent
1 Zehe Knoblauch in Olivenöl eingelegt
1 Stück Zitrone
Salz und Pfeffer aus der Mühle
200 g griffiges Mehl
2 Sück Eier mit der Gabel verschlagen
400 g Brösel

Zubereitung: Das Landhendl in Brust und Haxeln zerteilen. Die Stücke von den Knochen befreien. Das Joghurt mit dem gemixten Knoblauch, Zitronenzesten (Schale) und dem Saft der Zitrone verrühren. Die Mischung mit Salz und Pfeffer kräftig würzen. Die portionierten Fleischstücke in die Joghurtmarinade einlegen. Einige Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Dann das Hendl nacheinander in Mehl, verquirlten Eiern und Bröseln wenden. Die panierten Stücke in der Pfanne bei ca. 165 Grad rausbacken. Dauer: etwa 12 Minuten. Sobald das Backhendl goldgelb ist auf einer Küchenrolle abtropfen und mit Zitrone und Erdäpfelsalat servieren.

Zutaten für den Erdäpfelsalat
600 g festkochende Erdäpfel (Sorte Kipfler)
60 g Roter Zwiebel fein würfelig geschnitten
250 ml Rindsuppe
50 ml Tafelessig 5 Prozent Säure
60 g Tafelöl neutral
1 EL Estragonsenf
Salz und Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Kristallzucker
Schnittlauch geschnitten

Zubereitung: Die 600 Gramm festkochenden ungeschälten Erdäpfel kalt mit reichlich Wasser und einer Prise Salz zum Kochen aufstellen. Wenn die Erdäpfel gar sind, etwa nach 15 bis 20 Minuten, je nach Größe noch heiß schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Rindsuppe mit Essig, Salz, Zucker und Senf aufkochen und über die Erdäpfel gießen. Vorsichtig vermischen, danach das Tafelöl und den Pfeffer beimengen. Zum Schluss den klein gehackten Roten Zwiebel einrühren. In einer kleinen Schüssel anrichten und mit fein geschnittenem Schnittlauch bestreuen.

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