Falsches Bein von Patientin amputiert:
90-Jährige verlor beide unteren Gliedmaßen

Tirol: Erste Suspendierung nach Beinamputation Eine Reihe von Sicherheitsmechanismen versagten

Falsches Bein von Patientin amputiert:
90-Jährige verlor beide unteren Gliedmaßen

Am 16. Juni war der Frau das falsche Bein amputiert worden. Die Patientin litt an einer Gefäßerkrankung, die eines ihrer Beine stark in Mitleidenschaft gezogen hatte. Die Mediziner hätten unmittelbar nach dem Eingriff festgestellt, dass aus Versehen das gesunde Bein der Frau unterhalb der Hüfte abgenommen wurde. Wenige Tage später mussten die Ärzte ein weiteres Mal operieren und dann das tatsächlich kranke Bein abnehmen.

Menschliches Versagen
In der Erklärung von ärztlicher Direktion, Pflegedirektion und Verwaltungsdirektion hieß es, dass "aus jetziger Sicht" trotz bestehender Qualitätsstandards menschliches Versagen ebenso dafür verantwortlich zu sein scheine wie der Ausfall nacheinander geschalteter Sicherheitsmechanismen. Die Leitung des Bezirkskrankenhauses habe "alles unternommen, um eine lückenlose Aufklärung des Vorfalles zu garantieren".

Ein externes Risiko- und Qualitätssicherungsunternehmen sei beauftragt worden, alle Vorgänge um den Ablauf der Operation zu hinterfragen. Darauf aufbauend sollen die bestehenden Qualitäts- und Sicherungsstandards "neu überarbeitet und weiter verbessert werden". Die betroffene Patientin als auch die Angehörigen seien unverzüglich über den Vorfall informiert und notwendige Maßnahmen eingeleitet worden. Lebensgefahr bestehe nicht.

Staatsanwalt ermittelt
Bei der Staatsanwalt bestätigte man den Erhalt der Sachverhaltsdarstellung. Jetzt müssten die Ergebnisse der Ermittlungen des Landeskriminalamtes abgewartet werden, hieß es. Ermittelt werde wegen des "Verdachtes der fahrlässigen Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen".

Der ärztliche Leiter des Krankenhauses, Norbert Kaiser, meinte, "aus erster Sicht" handle es sich um ein menschliches Versagen. Er wolle aber der Untersuchung nicht vorgreifen. Bei dem Mitarbeiter handle es sich um einen Chirurgen, der erst seit kurzem am Klinikum tätig sei. Er verfüge aber über "25 Jahre Berufserfahrung".

Kritik vom Patientenanwalt
Kritik kam vom Tiroler Patientenanwalt Birger Rudisch. Er forderte ein "zeitgemäßes Krisenmanagement" ein. Derzeit lägen der Tiroler Patientenvertretung keine detaillierten Informationen darüber vor, wie genau dieser Fehler passieren habe können. Rudisch zeigte sich "etwas verwundert" darüber, dass in mehr als zwei Wochen noch keine transparente Aufklärung möglich gewesen sei und offenbar noch nicht feststehe, was genau passiert sei. Die ganze Sorge müsse nun der Patientin gelten, da es sich um zwei massive Eingriffe handle. Es sei alles zu unternehmen, damit der gesundheitliche Zustand der Betroffenen stabilisiert werde und vor allem in ihrem Sinne eine umgehende und lückenlose Aufklärung der Umstände erfolge.

(apa/red)

Kommentare

Laserstrahl

www.aerztepfusch.at Das ist nur ein Auszug aus dem medizinischen Gruselkabinett. "Die Spital Mafia" ein weiterer unglaublicher Medizin Skandal aus dem Ländle....

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