"Falsch und sinnlos": Experten kritisieren Trennkost-Model als Ernährungsmärchen

Kohlenhydrate & Proteine auch gleichzeitig verwertbar Positive Auswirkungen nur durch vegetarisches Leben

Die Prinzipien der Trennkost sind laut deutschen Experten wissenschaftlich nicht nachweisbar. Die Grundannahme der Diät, dass Kohlenhydrate und Proteine für eine optimale Verdauung zeitlich getrennt aufgenommen werden müssen, sei "falsch und sinnlos". Tatsächlich könne der Körper beides gleichzeitig verwerten, teilte die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Aachen in einer Aussendung mit. Verliert man durch Trennkost an Gewicht, sei dies auf die vegetarisch orientierte Lebensweise zurückzuführen.

Laut dem 1907 erstmals veröffentlichten Konzept der "Hay'schen Trennkost" verursacht die übliche westliche Mischkost mit einem zu viel an Weißmehlprodukten eine Übersäuerung des Körpers. Viele dieser Nahrungsmittel würden jedoch sogar weniger Säuren bilden als entsprechende Vollkornprodukte, so die deutschen Mediziner. Außerdem sei eine Übersäuerung des Organismus bei funktionierenden Nieren unmöglich.

Die Theorie, dass saures Obst und Gemüse entgiftende Wirkung haben, sei wissenschaftlich ebenso nicht nachvollziehbar. Laut Trennkost seien "Schlacken", verursacht durch hohe Proteinzufuhr, schuld an Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt, Gicht oder Rhema. Auch diese Annahme konnten die Wissenschafter aus Aachen nicht bestätigen.

Zwar könne der Nährstoffbedarf des Körpers durch Trennkost gedeckt werden, positive Auswirkungen dieser Diät wie Senkung des Blutdrucks und Gewichtsreduktion seien aber auf die vegetarische-orientierte Lebensweise zurückzuführen - nicht auf das Trennprinzip.
(APA/red)