Wende im Fall Maddie

Britische Polizei schürt Hoffnung und fordert neue Ermittlungen in Portugal

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Fall Maddie McCann - Wende im Fall Maddie

Scotland Yard rief erneut zur Mithilfe bei der Suche nach dem Mädchen auf. Jeder, der einen Verdacht habe, wo Maddie sein könnte, sollte sich melden. Auch Urlauber, die zur Zeit des Verschwindens in der Anlage waren, sollten zur Polizei zukommen. Derzeit untersuche man rund 40.000 Informationen zu dem Fall, zusammengenommen seien das 100.000 Seiten. Diese stammten sowohl von den portugiesischen und britischen Behörden als auch von den privaten Ermittlern, die von Maddies Eltern angestellt worden waren. Bisher habe man 195 neue Ermittlungsmöglichkeiten aus altem und neuem Material abgeleitet.

Ermittlungen 2008 eingestellt
Die Ermittlungen waren 2008 zunächst eingestellt worden. Auf Druck der Eltern und auch des britischen Premierministers David Cameron hatte die britische Polizei sie 2011 wieder aufgenommen und das vorherige Verfahren überprüft. Unter anderem waren britische Ermittler in den vergangenen Monaten erneut nach Spanien und Portugal gereist.

"Wir sind diese Überprüfung vollkommen offen angegangen", erklärte Andy Redwood von Scotland Yard. "Wir arbeiten hier auf der Basis von zwei Möglichkeiten: Die eine ist, dass Madeleine noch lebt, die andere, dass sie tot ist, was sehr traurig wäre."

Neues Beweismaterial
Ziel sei es jetzt, aus dem Beweismaterial neue Ermittlungsstränge zu entwickeln und diese den portugiesischen Behörden vorzulegen. Diese hätten weiterhin "denn Vorrang bei der Untersuchung".

Madeleine McCann war am 3. Mai 2007 im Alter von fast vier Jahren aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Ihre Eltern starteten darauf eine beispiellose weltweite Suchaktion. Bis heute treten sie öffentlich auf und bitten um Hilfe. Zwischendurch geriet das Ärzte-Paar selber in Verdacht, Maddie getötet zu haben. Immer wieder melden sich bis heute Menschen bei der Polizei, die das Kind irgendwo gesehen haben wollen.