Silvester-Attentäter von Istanbul offenbar gefasst

Usbekischer Verdächtiger in Wohnung in Istanbul aufgespürt - Insgesamt fünf Menschen festgenommen

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Fakten - Silvester-Attentäter von Istanbul offenbar gefasst

Bei dem Anschlag auf den Nachtclub "Reina" hatte ein Angreifer in der Silvesternacht 39 Menschen erschossen, darunter 27 ausländische Partygäste. Zu dem Anschlag hatte sich die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannt, die von Vergeltung für den türkischen Militäreinsatz in Syrien sprach.

Die türkischen Behörden hatten Fahndungsfotos von dem mutmaßlichen Täter veröffentlicht, der nach dem Anschlag zunächst hatte fliehen können. Türkische Medien hatten in den vergangenen Tagen berichtet, bei dem Verdächtigen handle es sich nach Überzeugung der Ermittler um einen 34-jährigen Usbeken, der einer zentralasiatischen IS-Zelle angehöre.

Dem Fernsehbericht zufolge wurde der Attentäter bei einem gemeinsamen Einsatz der Polizei und des türkischen Geheimdienstes MIT gefasst. Ein von der Nachrichtenagentur Dogan veröffentlichtes Foto zeigte den Festgenommenen mit Blut auf Gesicht und T-Shirt, wie er von einem Polizisten am Hals festgehalten wird. Der mutmaßliche Attentäter soll sich in der Wohnung eines befreundeten Kirgisen aufgehalten haben.

Er wurde zu Vernehmungen ins Polizeihauptquartier in Istanbul gebracht, sein Sohn in die Obhut eines Sozialdienstes gegeben, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Weitere Polizeieinsätze in der Stadt seien im Gange, berichtete die Agentur, ohne Einzelheiten zu nennen.

Anadolu gab den Namen des Verdächtigen mit Abdulgadir Mascharipow an. Laut der Agentur Dogan trug er den IS-Kampfnamen Ebu Muhammed Horasani. Laut Anadolu wurden bei dem Einsatz am Montagabend insgesamt fünf Menschen festgenommen, darunter drei Frauen.

Erst am Freitag war gegen zwei zuvor festgenommene ausländische Verdächtige Untersuchungshaft verhängt worden. Anadolu hatte gemeldet, bei ihnen handle es sich um Uiguren aus China. Sie würden unter anderem der "Mitgliedschaft in einer Terrororganisation" und der "Beihilfe zum vorsätzlichen Mord in 39 Fällen" verdächtigt. Vize-Ministerpräsident Veysi Kaynak hatte wenige Tage nach der Tat gesagt, auch bei dem Angreifer handle es sich vermutlich um einen Uiguren.

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