Explosion in slowakischer Militäranlage: Drittes Todesopfer am Unglücksort geborgen

Die Suche nach fünf weiteren Vermissten läuft Klärung der Unglücksursache vielleicht nie möglich

Die Explosion riss einen Krater von rund 20 Metern Durchmesser, machte eine Fabrikshalle dem Erdboden gleich und zerstörte mehrere Betriebsgebäude. Der slowakische Verteidigungsminister Frantisek Kasicky bot seinen Rücktritt an. Ministerpräsident Robert Fico und Staatspräsident Ivan Gasparovic müssen nun entscheiden, ob sie sein Angebot annehmen.

Die Druckwelle zerstörte noch in elf Kilometer entfernten Gemeinden Fensterscheiben und richtete Schäden an Dächern und Hausfassaden an. Zum Austritt von Chemikalien soll es nicht gekommen sein, versicherten das Verteidigungs- und das Umweltministerium. Sicherheitshalber würden Wasser und Luft der Umgebung aber weiterhin untersucht. Drei Angehörige der Militärpolizei mussten jedoch in ein Krankenhaus gebracht werden, nachdem sie bei den Rettungsarbeiten Giftstoffe eingeatmet hatten.

Die Klärung der Unglücksursache werde Monate in Anspruch nehmen oder vielleicht überhaupt nie möglich sein, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums den Medien. Jener Teil des Betriebs, in dem sich die Explosion ereignet haben müsse, sei so zerstört, dass sich dort "absolut nichts mehr erkennen" lasse.

Der zum Verteidigungsministerium gehörende Betrieb beschäftigte sich unter anderem mit der Entschärfung von Raketensystemen und Panzermunition. So war er in den neunziger Jahren beispielsweise mit der Beseitigung von sowjetischen SS-23-Raketen vor dem NATO-Beitritt der Slowakei betraut.
(apa/red)