Explosion in Kabul war Anschlag mit Autobombe - Mindestens ein Toter

Attacke auf internationalen Militärkonvoi - Vier Afghanen verletzt

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Die Explosion ereignete sich gegen 9.00 Uhr in der Früh im Osten von Kabul, wo viele Ausländer leben. Der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Najib Danish, hatte zunächst gesagt, von der Detonation sei ein Auto ausländischer Arbeitnehmer getroffen worden.

Es blieb zunächst unklar, wer in den Fahrzeugen saß und wie es den Insassen geht. Die Wagen seien auf der großen Jalalabad-Straße zu einem internationalen Lager unterwegs gewesen oder von dort gekommen, sagte ein anderer Sprecher, Nasrat Rahimi, im afghanischen Fernsehen. Die internationale NATO-Mission Resolute Support, an der aktuell auch 18 Soldaten des österreichischen Bundesheers teilnehmen, war zunächst für einen Kommentar nicht erreichbar.

An der Jalalabad-Straße liegen unweit des Anschlagsorts auch zwei große Wohn- und Arbeitsanwesen der Vereinten Nationen und anderer internationaler Organisationen. Auf sozialen Medien waren Bilder einer dunklen Rauchwolke zu sehen.

In Kabul waren erst am Mittwoch Delegierte aus 26 Ländern für eine Friedenskonferenz angekommen. Sie berieten, wie die afghanische Regierung vor allem mit den radikalislamischen Taliban Frieden schließen könnte. Präsident Ashraf Ghani machte den Taliban ein umfassende Friedensangebot. Der Krieg hat sich seit dem offiziellen Ende des NATO-Kampfeinsatzes stark intensiviert. Die Taliban halten nach unterschiedlichen Schätzungen 13 bis 40 Prozent des Landes.

Kabul war in den vergangenen Monaten wiederholt Ziel von Anschlägen islamistischer Gruppen wie der Taliban oder der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Allein seit Mitte Jänner haben Extremisten ein Luxushotel gestürmt, eine belebte Straße bombardiert und einen Militärkomplex in Kabul angegriffen. Dabei wurden mehr als 130 Menschen getötet.

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