Havelange war vor seinem FIFA-Amt dem brasilianischen Fußballverband CBF in den "goldenen Jahren" des Landes vorgestanden, in denen man dreimal Weltmeister geworden war (1958, 1962, 1970). "Die brasilianische WM-Mannschaft von 1962 war fast identisch mit jener von 1966. Nur damals war mit Sir Stanley Rous ein Engländer FIFA-Präsident. Und die WM fand in England statt", kommentierte der Brasilianer den Titelkampf von 1966.
Schiedsrichter pfiffen gegen die Brasilianer
Havelange präzisierte seine Vorwürfe: "Drei Schiedsrichter und sechs Schiedsrichter-Assistenten haben 1966 die Vorrundenspiele Brasiliens gegen Portugal, Ungarn und Bulgarien geleitet - sieben davon waren Engländer, die beiden restlichen Deutsche. Die Idee war ganz einfach, Brasilien zu eliminieren." Das Team war damals bereits in der Gruppenphase gescheitert.
Die Zusammenarbeit zwischen England und Deutschland sei 1966 sogar noch weiter gegangen. "Das Viertelfinale der Deutschen wurde von einem englischen Referee geleitet, das der Engländer gegen Argentinien von einem Deutschen."
WM '78 in Argentinien war "sauber"
"Ganz zufällig hieß das Finale dann Deutschland gegen England. Die Briten haben seit damals nie mehr die WM gewonnen", schilderte Havelange. Im Gegensatz zu den beiden von ihm erwähnten Weltmeisterschaften hätten aber 1978 beim Titelgewinn der Argentinier in ihrem eigenen Land keine Manipulationen stattgefunden. Die "Sauberkeit" des WM-Siegs der "Gauchos" zur Zeit der Militärjunta war in der Vergangenheit immer wieder infrage gestellt worden.
(apa/red)
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