Kraftwerke sperren zu:
EVN sieht Versorgung in Gefahr

Weitere Schließungen problematisch - Durch VKI-Aktion auch etliche Kunden verloren

Weitere Kraftwerksstilllegungen, die über die bereits angekündigten hinaus gehen, sind für EVN-Chef Peter Layr in puncto Versorgungssicherheit problematisch. Die Bereitstellung von Kraftwerken zur Stabilisierung der Netze und zum Ausgleich der Schwankungen durch die Erneuerbaren-Erzeugung koste aber Geld. Durch die VKI-Aktion habe die EVN unterproportional Kunden verloren.

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Strom - Kraftwerke sperren zu:
EVN sieht Versorgung in Gefahr

Die zuletzt vom Verbund angekündigten Schließungen und Stilllegungen von Kraftwerken seien gerade noch verkraftbar. Weitere Anlagen in Österreich dürften aber aus Gründen der Versorgungssicherheit nicht mehr folgen, sagte Layr am Mittwoch im Rahmen der Halbjahrespressekonferenz. Die thermische Erzeugung sei kaum mehr profitabel zu betreiben, habe aber eine Sicherstellungsfunktion. Die Verbrauchsschwerpunkte seien in Österreich im Osten des Landes. Die Grundlast müsse bei den Verbrauchsschwerpunkten sein.

Für die Bereitstellung von Kraftwerkskapazitäten seien Regulative notwendig. Es gebe zwei Varianten: Fixe Kapazitätsprämien gebe es wie beispielsweise in Frankreich oder eine Definition von systemrelevanten Kraftwerken in einem bestimmten Zeitraum wie etwa in Deutschland, was auch ein Weg für Österreich sein könnte.

"Stromhilfe" für Österreich

Die EVN stellt mit ihren Gaskraftwerken Korneuburg und Theiß Kapazitäten zur Netzsicherheit im süddeutschen Raum bereit, insgesamt sind es 785 Megawatt (MW). Der entsprechende Vertrag mit dem deutschen Netzbetreiber Tennet läuft noch bis zum Winter 2015/16. Das könnte auch für Österreich eine Lösung sein. Abgerufen wurde die "Stromhilfe" für Deutschland im heurigen Winter wegen des milden Wetters nicht, so EVN-Vorstand Stefan Szyszkowitz. Allerdings habe es zwei Abrufe aus Österreich wegen der Netzstabilität gegeben.

Kraftwerkskapazitäten für eine bestimmte Zeit vorzuhalten koste Geld, so Layr. Es gebe schon jetzt Mechanismen mit Zuschlägen auf der höchsten Spannungsebene. Von der Regulierungsbehörde E-Control erwarte man nun Überlegungen, wie man das System künftig stabil darstellen könne. Layr sprach sich für einen marktwirtschaftlichen Weg aus.

Kommentare

bushmaster

Zum Erhalt der Netzsicherheit im Osten , könnte man
unseren Nachbarn den Tschechen , mal ein Paar Kronen
verdienen lassen .

Wenn sich der EVN Chef außer Stande sieht den Betrieb so zu führen, dass auch marktkonforme Preise erzielt werden können, dann sollte er seinen Hut nehmen.

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