An der Aktion "Crime has no gender" ist auch das österreichische Bundeskriminalamt (BK) beteiligt: Gesucht wird hier eine 63-Jährige, der Immobilienbetrügereien mit einer Schadenshöhe im Millionenbereich vorgeworfen werden.
Die Kampagne "Crime has no gender" (zu Deutsch: Kriminalität hat kein Geschlecht), die Europol gemeinsam mit dem Zielfahndungsnetzwerk ENFAST durchführt, zielt zudem darauf ab, Menschen für von Frauen begangenen Verbrechen zu sensibilisieren. 22 europäische Zielfahndungs-Teams präsentieren bis zum 31. Oktober jeweils einen weiblich gesuchten Tatverdächtigen auf der Europol Homepage.
Oft trauten die Menschen Frauen schwere Straftaten nicht zu - dabei seien die von ihnen begangenen Verbrechen "genauso schwerwiegend wie jene von Männern begangenen", sagte Europol-Sprecherin Tine Hollevoet in Den Haag. Die auf der Plattform eumostwanted.eu/crimehasnogender aufgeführten Straftäterinnen werden unter anderem wegen Mordes, Menschen- und Drogenhandels gesucht.
Insgesamt sind auf der in düsteren Farben gehaltenen Website die Geschichten von 21 von EU-Staaten gesuchten Menschen aufgelistet. 18 von ihnen sind Frauen. Nutzer sehen zunächst nur das Bild eines maskierten Verdächtigen, das sie anklicken können. Während des Herunterscrollens erfahren sie, weshalb der oder die Verdächtige gesucht wird. Erst ganz zum Schluss wird das Geschlecht der gesuchten Person enthüllt.
"Die Idee ist, so viele Besucher wie möglich anzusprechen", sagte Hollevoet. Die Erfahrung zeige, dass die Wahrscheinlichkeit, einen flüchtigen Kriminellen zu schnappen, größer sei, wenn mehr Menschen das Bild des Gesuchten sähen.
Gesuchte Österreicherin
Die gesuchte Österreicherin soll von 2005 bis 2008 als Geschäftsführerin einer Liegenschaftsverwaltung Betrügereien in der Höhe von 4,2 Millionen Euro begangen haben. Zwölf Geschädigte wurden von den Ermittlern ausgeforscht. Zuletzt wurde die 63-Jährige von Juni bis August 2011 in einem Hotel in Klosterneuburg in Niederösterreich gesehen.
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Unter den Verdächtigen ist neben der Österreicherin auch die Nigerianerin Jessica Edosomwan, die von Frankreich gesucht wird. Sie war geflohen, nachdem die Polizei 2007 in der Nähe von Lyon einen Prostitutionsring ausgehoben und 26 Menschen festgenommen hatte. Der Ring soll rund 60 Frauen unter falschen Versprechungen nach Frankreich gelockt und dort ausgebeutet haben. Edosomwan, der die Mitgliedschaft in dem Ring zur Last gelegt wird, wird in den Benelux-Ländern, Italien oder Deutschland vermutet.
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